So startet Heidelberg ins neue Schuljahr

Heidelberg – Mit stabilen Schülerzahlen, großen Schulbau- und Sanierungsprojekten und einer Vielzahl an kommunalen Förderangeboten startet Heidelberg ins neue Schuljahr 2015/2016. Für rund 22.000 Schülerinnen und Schüler beginnt am 14. September wieder der Unterricht. Am Ende der ersten Schulwoche sind dann rund 1.200 Erstklässler an 18 öffentlichen und sieben privaten Grundschulen am Start.

„Bildung ist unsere wichtigste Ressource und deshalb haben wir in den vergangenen Jahren in diesem Bereich viele Anstrengungen unternommen – mit Erfolg. Heidelberg hat nicht nur Bestnoten im Schulatlas der Bertelsmann-Stiftung, sondern auch die geringste Zahl an Schulabbrechern wie die Caritas-Studie „Bildungschancen“ aktuell bestätigt“,

sagte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bei einem Pressegespräch im Rathaus am 14. September. Bürgermeister Dr. Joachim Gerner erklärte:

„Neben guten sozio-ökonomischen Bedingungen ist das kontinuierliche Engagement der Stadt Heidelberg in zentralen Bereichen schulischer Bildung der Garant für diesen Erfolg.“ Eine Vielzahl an kommunalen Förderangeboten und Schulprogrammen sowie Schulsozialarbeit an allen Schularten förderten und sicherten Bildungsgerechtigkeit, so Gerner.

Neu: Heidelberger Schulanfängerwochen

Erstmals konnten in diesem Jahr Schulanfänger von einem neuen Betreuungsangebot profitieren: Von Ende August bis Mitte September nahmen 90 Kinder an den „Heidelberger Schulanfängerwochen“ teil. Mit dem pädagogischen Angebot, das speziell auf die Bedürfnisse von Schulanfängern zugeschnitten ist, erfüllt die Stadt den Wunsch vieler Eltern. Den Kindern wird damit ein reibungsloserer Übergang vom Kindergarten in die Schule ermöglicht.

Betreuungsangebot an Grundschulen weiter ausgebaut

Der Bedarf nach modularer Betreuung im Grundschulbereich steigt weiter kontinuierlich an. Zum neuen Schuljahr gibt es zwei Prozent mehr Anmeldungen zur modularen Betreuung. Insgesamt sind 2.302 Kinder in der Betreuung angemeldet, das Angebot wurde bedarfsgerecht ausgebaut. Heidelberger Eltern können auch im neuen Schuljahr auf den hohen Qualitätsstandard der Betreuung durch päd aktiv e.V. mit großer Flexibilität (modular fünf Tage bis 17 Uhr), Verlässlichkeit und geringen Gruppengrößen bauen. Rund sechs Prozent mehr Kinder (insgesamt 1.684) nehmen am Mittagessen teil. 

Im kommenden Schuljahr besuchen rund 620 Kinder eine der drei Ganztagsgrundschulen.
Was die Weiterentwicklung der Heidelberger Grundschulen zu Ganztagesschulen anbelangt, wurde der aktuell schon hohe Qualitätsstandard der Betreuung durch päd-aktiv e.V. mit dem neuen Landesmodell in Einklang gebracht. Vor der Sommerpause hatte der Gemeinderat das Heidelberger Konzept zur kommunalen Unterstützung künftiger Ganztagsgrundschulen verabschiedet.

Neu: Islamischer Religionsunterricht

Neu ist in diesem Schuljahr das Angebot von islamischem Religionsunterricht an der Grundschule Emmertsgrund und an der Wilckensschule in Bergheim. Der „Islamische Religionsunterricht an öffentlichen Schulen“ (IRU) wird, wie alle Religionsunterrichtsangebote, wöchentlich zweistündig in deutscher Sprache erteilt und ist Teil eines Schulversuchs des Landes Baden-Württemberg.

Inklusion: Gemeinsamer Unterricht 

Trotz Behinderung an allgemeinen Schulen lernen – das wird in Heidelberg zunehmend Normalität. Schon bevor der baden-württembergische Landtag 2014 die Sonderschulpflicht für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen aufgehoben hat, war gemeinsamer Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung in Heidelberg möglich. Aktuell bestehen Gruppenlösungen an den Grund- und Gemeinschaftsschulen Albert-Schweitzer-Schule, Friedrich-Ebert-Schule, IGH-Primarstufe, Geschwister-Scholl-Schule, Heiligenbergschule, Kurpfalzschule sowie Wilckensschule und an den Gemeinschafts-, Real- und Berufsschulen Geschwister-Scholl-Schule, Johannes-Gutenberg-Schule, Johannes-Kepler-Realschule, Marie-Baum-Schule und Waldparkschule. Zu den bereits an den genannten Standorten erfolgreich bestehenden inklusiven Schulangeboten werden für die künftigen Erstklässler an sechs Heidelberger Grundschulen – der Kurpfalzschule, der Heiligenbergschule, der Grundschule Bahnstadt, der Geschwister-Scholl-Schule, der IGH-Primarstufe sowie der Waldparkschule – neue Gruppenlösungen eingerichtet. 

Große Bau- und Schulsanierungsprojekte

Heidelberg investiert kontinuierlich in die Sanierung der Schulen. Neben den laufenden Schulsanierungen gibt es drei herausragende Bau- und Schulsanierungsprojekte:

Grundsanierte IGH: offizielle Einweihung im November

Zum neuen Schuljahr am Start ist die grundsanierte Internationale Gesamtschule Heidelberg. Das mit einem Gesamtbudget von 38,9 Millionen Euro größte Schulsanierungsprojekt der Stadt Heidelberg (einschließlich Stadtarchiv, Küchensanierung, Spielplätze auf dem Schulhof und Interimslösung Küche) wurde im Rahmen einer Öffentlich Privaten Partnerschaft zwischen der Stadt Heidelberg und der Bau- und Servicegesellschaft mbH Heidelberg (BSG) von Grund auf saniert. Mit Beginn des neuen Schuljahres können Schüler und Lehrer der Internationalen Gesamtschule das gesamte Schulgebäude mit den erneuerten Klassen und Fachbereichen, der Mensa und den Aufenthalts- und Ganztagsbereichen wieder nutzen. Bis Ende Oktober 2015 werden auch die Umbauarbeiten in der Schulküche abgeschlossen und die restlichen Schulhofflächen fertiggestellt sein. Damit ist die Sanierung der IGH nach dreieinhalb Jahren Bauzeit insgesamt abgeschlossen. Mitte November ist die Einweihung des „neuen“ IGH geplant.

Bauarbeiten an B³ begonnen

Die Bauarbeiten für ein Großprojekt in der Bahnstadt haben Ende August begonnen: Im Herzen des neuen Stadtteils entsteht am Gadamerplatz das Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus B³. Der Gebäudekomplex vereint eine dreizügige, inklusive Grundschule mit Sporthalle, eine Kindertagesseinrichtung mit vier Gruppen sowie ein Bürgerzentrum mit öffentlichem Café, Mehrzweckräumen und Bürgersaal. Zum Schuljahr 2017/2018 soll B³ in Betrieb genommen werden. So lange läuft der Unterricht für die Bahnstadt-Kinder in der Ganztagsgrundschule Bahnstadt, die derzeit an der Graf-von-Galen-Schule zu Gast ist.

Mark-Twain-Schule

Im neuen Schuljahr soll auch die Sanierung der ehemaligen Mark-Twain-Schule auf der Konversionsfläche in der Südstadt beginnen, die künftig von der Julius-Springer-Schule genutzt wird. Der Gemeinderat hat vor der Sommerpause die entsprechende Ausführungsgenehmigung erteilt. Die Gesamtkosten für die Maßnahme liegen bei etwa 13 Millionen Euro.

Förderangebote ausgebaut

Ihre kommunalen Förderangebote baut die Stadt Heidelberg zum neuen Schuljahr weiter aus:

• Sprachförderung
  Der Gemeinderat hat im Juli 2015 einstimmig die Fortsetzung und den Ausbau der „Durchgängigen Sprachförderung“ an Heidelberger Schulen beschlossen. Künftig stehen hierfür jährlich 350.000 Euro zur Verfügung. Im Schuljahr 2014/15 haben rund 600 Schülerinnen und Schüler an 15 öffentlichen Grund- und Förderschulen sowie acht Klassen der Sekundarstufe I von dem kostenlosen Förderprogramm profitiert. Die kommunalen Partner aus Pädagogischer Hochschule und Universität arbeiten unterdessen an der Weiterentwicklung: Neben der Arbeit an standortspezifischen Fördermodellen sollen weitere Sprachförderkräfte für die Förderkonzeption der Klassen 1 bis 6 fortgebildet werden.
• Heidelberger Unterstützungssystem Schule
  Das Heidelberger Unterstützungssystem Schule (HÜS) für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler befindet sich im siebten Projektjahr. Auch im kommenden Schuljahr stellt die Stadt Heidelberg den Schulen wieder Projektmittel von 200.000 Euro zur Verfügung. Im abgelaufenen Schuljahr konnten über 700 Schülerinnen und Schüler aller Schularten vom Förderprogramm profitieren.
• Schulsozialarbeit
  Zum neuen Schuljahr startet auch die Schulsozialarbeit an den vier öffentlichen Gymnasien, nachdem bereits zu Jahresbeginn die Ausweitung auf die Beruflichen Schulen erfolgreich realisiert wurde. Damit hat Heidelberg Schulsozialarbeit flächendeckend an allen Schularten. Die Stadt investiert in das Angebot der präventiven Jugendhilfe jährlich über eine Million Euro.