Lachsbesatz-Kontrolle am Kohlplatz in Neustadt

20.000 Baby-Lachse im Speyerbach

Was ist eigentlich aus den 20.000 Baby-Lachsen im Speyerbach geworden?

Neustadt an der Weinstraße – Im Beisein von zahlreichen interessierten Bürgerinnen und Bürgern hatte die SGD Süd im Mai dieses Jahres 20.000 kleine Lachse im Speyerbach ausgesetzt. Damals waren die Fischchen gerade mal drei Monaten alt, 0,6 Gramm schwer und 4-5 cm groß.

Die SGD Süd lädt jetzt ein, am Donnerstag, den 1. Oktober 2015 um 15.00 Uhr am Kohlplatz in Neustadt, dabei zu sein, wenn der  Fischereireferent Thomas Oswald den Bestand an Junglachsen kontrolliert.

„Ich freue mich, wenn viele Leute hier die Arbeit der Oberen Fischeibehörde live miterleben können“, sagte SGD-Chef Seimetz und erklärte die Methode der Elektrobefischung: „Dabei werden die Fische durch die aniodische Reaktion zum Fangkescher geführt, durch das Stromfeld kurz betäubt und eingesammelt. Anschließend werden sie gezählt, gemessen und gewogen. So registriert werden sie auch gleich wieder in die Freiheit des Speyerbachs entlassen, denn die Betäubung wirkt nur sehr kurz.“

Übrigens ist Elektrofischen eine Methode, die nur von spezialisierten Fachleuten für solche Besatzkontrollen, nicht aber in der Hobbyfischerei zum Einsatz kommen darf.

Aus den Ergebnissen dieser Besatzkontrolle kann die SGD Süd erste Erkenntnisse ableiten, ob der Versuch der Wiederansiedelung des Lachses im Speyerbach durch Aussetzen der Babylachse im Mai 2015 erwartungsgemäß verläuft und erfolgreich sein wird. Thomas Oswald wird zum Projekt „Wiederansiedlung“ und zur Methode des Elektrofischens und zum Lebenszyklus der Lachse fachkundig berichten.

Der Rhein mit seinen Nebenflüsse galt früher als wichtigster und größter Lachsfluss Europas. Historische Dokumente belegen die Lachs-Populationen im Speyerbach. Der Lachsbesatz in den Fließgewässern ist deshalb von besonderer Bedeutung, da die Lachspopulation im letzten Jahrhundert stark zurückgegangen ist. Durch den Eingriff des Menschen in das Ökosystem, durch Verunreinigungen und Umgestaltung der Flüsse leben nur noch wenige Lachse in Fließgewässern. Inzwischen konnte eine maßgebliche Verbesserung der Wasserqualität erreicht werden, so dass Lachse hier wieder heimisch werden können.  

Das Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch die SGD Süd als Obere Fischereibehörde, trägt die Kosten (10.000 Euro) für diese Maßnahme. Die Internationale Kommission zum Schutz des Rheines (IKSR) unterstützt die Aktion, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Neustadt als zuständiger Fischereibehörde erfolgt.