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Caligari: Agententhriller „Atomic Blonde“ am 16. September

In der Reihe „Die FBW präsentiert“ zeigt die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) am Samstag, 16. September, 20 Uhr, zusammen mit dem Kulturamt Wiesbaden im Caligari, Marktplatz 9, den Agententhriller „Atomic Blonde“. Im Anschluss an die Vorführung findet eine Diskussion mit Vertretern der FBW und der FSK statt. Eintrittskarten zu sieben, ermäßigt sechs Euro gibt es bei der Tourist-Information, Marktplatz 1, und an der Kinokasse.

„Atomic Blonde“ (Verleih: Universal Pictures) erzählt von einem Krieg der Agenten im Jahr 1989 in Berlin. Der Kalte Krieg ist so gut wie vorbei, die Maueröffnung steht kurz bevor. Die britische MI6-Agentin Lorraine Broughton, gespielt von Charlize Theron, gerät jedoch bei ihrer Mission, einen Doppelspion zu enttarnen, zwischen die Fronten eines harten unerbittlichen Kampfes der Geheimdienste, der auch sie in tödliche Gefahr bringt.

Mit der Verfilmung der Graphic Novel „The Coldest City“ erwartet das Wiesbadener Publikum ein actionreicher Film. „Wir haben für unsere Veranstaltung einen Film ausgesucht, der polarisiert und der sicher Anlass für Diskussionen bietet,“ so Bettina Buchler, Direktorin der Deutschen Film- und Medienbewertung, „und wir konnten zwei großartige Gäste für das Gespräch im Anschluss gewinnen.“

Mit Professor Dr. Marcus Stiglegger, Professor für Fernsehen und Film und Vizepräsident der DEKRA Hochschule für Medien Berlin, ist der Vorsitzende des FBW Gremiums zu Gast, der den Film als „Meilenstein des Agentenfilms“ bezeichnet und das Prädikat „besonders wertvoll“ verlieh. In seinem Gutachten heißt es: „Was nach einem konventionellen dramaturgischen Vorwand für Actionszenen klingt, wird unter David Leitchs Regie zu einem durchweg packenden und mitunter schockierend gewalttätigen Kaleidoskop einer Ära der Verunsicherung. Der Regisseur inszeniert die späten 1980er Jahre in Berlin in einer gelegentlich anachronistisch-glamourösen Neuinterpretation als monochrome Post-Punk-Apokalypse.“

Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) hat den Film ab 16 Jahren freigegeben. Für Birgit Goehlnich, die bei der FSK für den Jugendschutz verantwortlich zeichnet und bereits viele Projekte zu dem Thema auf den Weg gebracht hat, ist es besonders interessant, die Arbeit der FSK und der FBW miteinander in Bezug zu setzen. „Als Ständiger Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden bei der FSK bin ich am Austausch mit der Öffentlichkeit interessiert. Ich bin gespannt auf den Abend, da wir es ja mit einem Film zu tun haben, der erst für ein älteres Publikum freigegeben ist. Denn meist haben wir es ja mit jüngeren Zielgruppen zu tun.“

„Das wird ein Abend für Filmästheten und Genre-Liebhaber“, so Kinoleiter Uwe Stellberger, „und en passant wird auf unterhaltsame Weise ein Einblick gewährt in Kriterien und Arbeitsweisen der FBW und FSK, die beide seit über 60 Jahre in Wiesbaden ansässig sind“.

Die Filmreihe „Die FBW präsentiert“ wurde im Jahr 2014 von der FBW in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Wiesbaden ins Leben gerufen und präsentiert in loser Reihe herausragende Filmhighlights, die von der FBW mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet wurden. Das Siegel der Filmbewertung ist im Internet unter www.fbw-filmbewertung.com/fbw_siegel zu finden.


„Eine fantastische Frau“ im Caligari

Am 15. September, 17.30 Uhr ist das chilenisch-deutsche Drama „Eine fantastische Frau“ im Caligari zu sehen. Es geht um eine junge Transsexuelle, die nach dem Tod ihres Freundes alleine zurechtkommen muss.

Vor vier Jahren begeisterte der Chilene Sebastián Lelio mit „Gloria“. In diesem Jahr sorgte er im Wettbewerb der Berlinale erneut für ein Highlight. Im Mittelpunkt seines neuen Films steht eine Frau, die einst ein Mann war und nun versucht, ein ganz normales Leben zu führen: Marina, eine junge Transsexuelle aus Santiago de Chile, arbeitet tagsüber als Kellnerin und zu später Stunde als Sängerin in einem Nachtclub. Sie führt eine Beziehung mit dem einige Jahre älteren Orlando, mit dem sie eine gemeinsame Zukunft plant. Doch als Orlando nach einer ausgelassenen Nacht der beiden unerwartet an einem Herzinfarkt stirbt, muss sich Marina nicht nur den skeptischen Blicken von Orlandos Familie stellen, sondern auch den nervigen Fragen einer Kommissarin. Plötzlich muss sie alleine mit der alltäglichen Diskriminierung und Feindseligkeit zurechtkommen.

Lelio und sein Co-Autor Gonzalo Maza wurden bei der Berlinale mit dem Silbernen Bären für das beste Drehbuch ausgezeichnet.

Der Film ist am 15. September, 17.30 Uhr und am 17. September, 20 Uhr in der deutschen Fassung zu sehen. Am 20. September, 17.30 Uhr wird der Film in der spanischen Originalversion mit deutschen Untertiteln gezeigt. Eintrittskarten zu sieben Euro, ermäßigt sechs Euro, gibt es bei der Tourist Information, Marktplatz 1 und an der Kinokasse der Caligari FilmBühne, Markplatz 9, Wiesbaden.