Neckar-Odenwald-Kreis: 5. Sinfoniekonzert der Jungen Philharmonie Neckartal-Odenwald

Junge Philharmonie Neckartal-Odenwald (Foto: Orchester)
Junge Philharmonie Neckartal-Odenwald (Foto: Orchester)

Walldürn / Mosbach – Ein außergewöhnliches Konzert mit Werken von Peter Warlock, Johann Sebastian Bach und Modest Mussorgski/Mikhail Tushmalov bieten 70 junge Instrumentalistinnen und Instrumentalisten der „Junge Philharmonie Neckartal-Odenwald“ in ihrem 5. Sinfoniekonzert. Konzerttermine sind der 7. Oktober um 19 Uhr in der Nibelungenhalle Walldürn und der 8. Oktober 2017 um 17 Uhr in der Alten Mälzerei, Mosbach.

Peter Warlock, ein Pseudonym für Philip Arnold Heseltine (1894-1930), war ein englischer Komponist und Musikkritiker. Er verwendete das Pseudonym Peter Warlock als Komponist und seinen Geburtsnamen als Kritiker, ist heute jedoch bekannter als Peter Warlock.
Seine Capriol Suite entstand im Oktober 1926. Es ist eine Suite aus sechs Tänzen, die nach Angaben des Komponisten der 1588 entstandenen Orchésographie des französischen Priesters und Renaissancechoreografen Thoinot Arbeau entnommen sind.

Johann Sebastian Bach (1685-1750) war ein deutscher Komponist, Kantor sowie Orgel- und Cembalovirtuose des Barock. In seiner Hauptschaffensperiode war er Thomaskantor zu Leipzig. Zu Lebzeiten wurde Bach als Virtuose, Organist und Orgelinspektor hoch geschätzt, allerdings waren seine Kompositionen nur einem relativ kleinen Kreis von Musikkennern bekannt. Nach Bachs Tod gerieten seine Werke jahrzehntelang in Vergessenheit und wurden kaum noch öffentlich aufgeführt. Nachdem die Komponisten der Wiener Klassik sich mit Teilen von Bachs Werk auseinandergesetzt hatten, begann mit der Wiederaufführung der Matthäus-Passion unter Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahre 1829 die Bach-Renaissance in der breiten Öffentlichkeit. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gehören seine Werke weltweit zum festen Repertoire der klassischen Musik.

Unter Johann Sebastian Bachs Namen sind zwei Konzerte für Violine, Streicher und Continuo überliefert sowie ein Doppelkonzert für zwei Violinen (ebenfalls mit Streichern und Continuo).
Die in dieser Form erhaltenen Violinkonzerte wirken gegenüber den bekannteren Brandenburgischen Konzerten stilistisch wesentlich weiter entwickelt, was besonders in den umfangreichen langsamen Sätzen deutlich wird. Das Konzert für zwei Solo-Violinen und Streicher d-moll, BWV 1043, stellt höchste Ansprüche an die Solisten.

Der Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“ – Erinnerungen an Viktor Hartmann – ist eine Komposition von Modest Mussorgski aus dem Jahr 1874, die allgemein als ein Musterbeispiel für Programmmusik gesehen wird. Die einzelnen Sätze beschreiben Gemälde und Zeichnungen seines im Jahr zuvor gestorbenen Freundes Viktor Hartmann, die Mussorgski auf einer Gedächtnisausstellung gesehen hatte.
Der Reichtum der Klangfarben regte schon früh weitere Komponisten an, das Werk auch für Orchester und andere Instrumentalbesetzungen zu bearbeiten. Die bekannteste Bearbeitung ist die von Maurice Ravel.

1891 veröffentlichte der Rimski-Korsakow-Schüler Mikhail Tushmalov die früheste Instrumentation. Mikhail Tushmalov (1861-1896) war ein russischer Operndirigent, der in Warschau und Tiflis tätig war.

Solisten des Konzertes sind die Geschwister Xixi und Kai Gabel aus Mörstadt. Beide erhalten bzw. erhielten ihre Ausbildung an der Lucie-Kölsch-Musikschule in Worms. Seit 2016 ist Xixi Gabel Studentin an der Musikhochschule Mannheim (Prof. Rabenschlag). Beide sind regelmäßig zu Gast bei internationalen Meisterklassen. Höchste Auszeichnungen von diversen Stiftungen und bei nationalen und internationalen Wettbewerben zieren den musikalischen Werdegang der beiden jungen Ausnahmetalente.

Zusammengestellt wurde das Programm von Thomas Kalb, mit dem die „Junge Philharmonie Neckartal-Odenwald“ von Anbeginn zusammenarbeitet. Der sprühende Geist des weltweit aktiven und hochangesehenen Orchesterleiters sprang schon bei der ersten gemeinsamen Probe sofort auf die jungen Musikerinnen und Musiker über und wird auch bei den diesjährigen Sinfoniekonzerten für ein großartiges Konzerterlebnis sorgen. Thomas Kalb war langjähriger Generalmusikdirektor des Philharmonischen Orchesters der Stadt Heidelberg, arbeitet weltweit mit renommierten Orchestern und Solisten zusammen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein musikalisches Schaffen.

Die Sinfoniekonzerte 2017 sind das fünfte große Projekt der „Junge Philharmonie Neckartal-Odenwald“, dem gemeinsamen Jugendsinfonieorchester der Musikschulen Buchen, Mosbach, Eberbach und Walldürn. Das Orchester setzt sich aus fortgeschrittenen Schülerinnen und Schülern der genannten Musikschulen zusammen und wird bei Bedarf von fortgeschrittenen Schülern anderer Musikschulen oder Privatlehrern ergänzt.

Gegründet wurde die „Junge Philharmonie“ im Jahr 2011. Diese Kooperation der regionalen Musikschulen im Geschäftsgebiet der Sparkasse Neckartal-Odenwald schließt ganz bewusst eine Lücke zwischen den kleineren Orchestern der einzelnen Musikschulen und dem Landesjugendorchester Baden-Württemberg. Der erste öffentliche Auftritt fand anlässlich des 20. Weihnachtskonzertes der Sparkasse Neckartal-Odenwald statt. Seit dieser Zeit unterstützt die Sparkasse Neckartal-Odenwald und seit 2014 auch die Stiftergemeinschaft Sparkasse Neckartal-Odenwald die „Junge Philharmonie“ in hohem Maße. Ohne diese großzügige Unterstützung wäre ein solches Projekt nicht umsetzbar.

Karten für die Konzerte gibt es zum Preis von 10 € / ermäßigt 5 € in den beteiligten Musikschulen, in den Hauptstellen der Sparkasse Neckartal-Odenwald in Buchen, Eberbach, Mosbach und Walldürn, im Internet unter www.spk-ntow.de/jpno, in Mosbach bei Kindler`s Buchhandlung und in der Buchhandlung am Käfertörle sowie bei der Tourist-Info in Walldürn.