Flüchtlinge sind aus Sporthalle Naurod ausgezogen

Notunterkünfte

Wiesbaden – Am Dienstag, 29. September 2015, sind die ersten Flüchtlinge – wie angekündigt – aus der Notunterkunft in der Kellerskopfhalle Naurod in die August-Hermann-Francke-Schule umgezogen. Die Flüchtlinge wurden am Montag über den geplanten Umzug informiert, damit alles reibungslos funktioniert und keine Unsicherheiten entstehen.

Nachdem die Menschen am Dienstagmorgen ihre wenigen persönlichen Sachen zusammengepackt haben, wurden die Betten in Naurod abgebaut, von Feuerwehr und THW in die Schule transportiert und vom ASB dort wieder aufgebaut. Nach einem letzten Mittagessen in Naurod wurden die Menschen dann nach und nach mit Bussen in die Schule gebracht, wo ihnen Betten zugeteilt wurden. „Dort werden sie nun weiterhin vom ASB betreut“, erklärt Harald Müller, Leiter der Wiesbadener Berufsfeuerwehr. „Die Helferinnen und Helfer haben das sehr gut organisiert, dafür nochmal ein herzlicher Dank. Nur durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligter können wir einen so reibungslosen Ablauf in Wiesbaden gewährleisten.“

„Der Umzug ist – dank der prima Gemeinschaftsarbeit von ASB, DRK Rheingau-Taunus, THW, DLRG, Feuerwehr, Polizei, Gesundheitsamt und Ordnungsamt – ruhig verlaufen. Jetzt müssen sich die Menschen erstmal neu orientieren“, erklärt Oberbürgermeister Sven Gerich. „Wir liegen zeitlich voll im Plan: Wie angekündigt haben wir die Halle in Naurod am heutigen Dienstag geräumt, die anderen Hallen folgen, sobald das Simeonhaus bezugsfähig ist. Hier liegen wir ebenfalls im Zeitplan, der Umzug soll Mitte Oktober erfolgen. Jetzt arbeitet die Stadt auch mit Hochdruck daran, die Kellerskopfhalle Naurod wieder für den normalen Schul- und Vereinssport öffnen zu können.“ Sobald die Halle komplett geräumt ist, wird mit der Grundreinigung und der Wiederherstellung begonnen. Ziel ist es, dass sie Ende der Woche wieder ganz normal genutzt werden kann.

„Wir danken allen Sportlerinnen und Sportlern nochmals für ihre tolle Solidarität untereinander, und allen Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Eltern für ihre Geduld“, erklärt Sportamtsleiter Karsten Schütze, dessen Amt die betroffenen Vereine in den  vergangenen Wochen intensiv informiert und unterstützt hat und dabei größtenteils auf „außerordentliches Verständnis und beeindruckende Kooperationen“ gestoßen ist. „Auch wenn die Situation für alle eine Herausforderung bedeutet, ist es doch toll mitzuerleben, wie sich die Vereine untereinander helfen und teilweise sogar noch zusätzlich ihre Unterstützung für die Flüchtlinge anbieten. Wir sind wirklich beeindruckt von der Kameradschaft und Hilfsbereitschaft“, meint Schütze. 

Hintergrund:
Am 22. September hatte die Landeshauptstadt Wiesbaden interessierte Bürgerinnen und Bürger bei einer Versammlung über den geplanten Umzug der Flüchtlinge aus den Sporthallen (Nordenstadt, Breckenheim, Naurod, Auringen) in die August-Hermann-Francke-Schule sowie das Simeonhaus informiert. Nachdem das Land Hessen mitgeteilt hatte, dass die Stadt Wiesbaden die Notunterkünfte „bis auf weiteres“ aufrecht erhalten muss, hat sich die Stadt für den Umzug der Flüchtlinge in die beiden leerstehenden städtischen Gebäude entschieden. In der Schule stehen rund 300 Betten zur Verfügung, für das Simeonhaus wird mit etwa 500 Betten gerechnet. Zurzeit sind knapp 700 Personen in den Notunterkünften in Wiesbaden untergebracht.