LET THE MUSIC PLAY

Soul im Capitol

Der Sänger Sire stand im Mittelpunkt der Barry White Show

Mannheim – Eine musikalische Zeitreise der Sonderklasse erlebten die Besucher des Mannheimer Capitols am vergangenen Freitag (01.10.2015). Mit der BARRY WHITE SHOW wurde ein musikalischer Leckerbissen präsentiert, der die Gäste zurück in die Mitte der 1970er Jahre entführte.

Zwölf Streicher, sechs Männer an Blasinstrumenten, ein dreiköpfiger Background Chor und eine perfekte Bandbesetzung verkörperten einen ganz typischen Sound. Im Mittelpunkt des Geschehens stand an diesem Abend aber der Sänger SIRE, der Barry Whites Soulmusik mit einer beeindruckenden Stimme wiedergab. Schon vom ersten Takt an gab es eine Mischung zwischen Gänsehautfeeling und überschwelliger Begeisterung.

Im Publikum befanden sich überwiegend Frauen um die 50, die sich offenbar zu einem musikalischen Abend verabredeten. An Stehtischen knallten die Sektkorken und alle, die einen der Stehplätze ergatterten, bewegten sich zu den verschiedenen Rhythmen.

Die Musik des US-amerikanischen Soulsängers und Musikproduzenten Barry White ist längst in die Geschichte der Musik der 1970er-Jahre eingegangen. Seine Mutter erkannte sehr früh, dass in Barry ein ungewöhnliches musikalisches Talent schlummerte. Mit elf Jahren entstand das Lied „Goodnight my Love“.  In jungen Jahren geriet er auf die schiefe Bahn und beim Abbüßen einer Haftstrafe beschloss er sein Leben zu ändern. „It's now, or never“, der Titel von Elvis Presley war es wohl, der den begnadeten Sänger zu einer Umorientierung seines Lebens bewegte.

Barry startete unter dem Namen Berry Lee und mit seinen ersten Bands. Mit seiner selbst gegründeten weiblichen Gesangsgruppe „Love Unlimited“ konnte er große Erfolge verbuchen. Songs und Arrangements produzierte er im Alleingang.  Danach gründete er sein „Love Unlimited Orchestra“, mit dem er auch musikalisch einen nach dem anderen Erfolg erzielte.

Barry White starb am 4. Juli 2003. Bei dem Konzert im Mannheimer Capitol lebte sein Geist, seine Musik und vor allem der ganz typische Barry-White-Sound wieder auf. Sänger „Sire“, der in Mimik und Gestik dem Original sehr nahe kommt, überzeugte durch seinen schon fast brummenden Bariton-Gesang. Und zwischendrin waren es die Musiker, die den perfekten Rahmen des Konzertes boten. Das „Pleasure Unlimited Orchestra“, das hier auf der Bühne stand, war perfekt. Am Schlagzeug saß der Gründer des Orchesters, James Simpson. Die 25 Jahre Erfahrungen in der Unterhaltungsbranche konnte man erkennen, denn dieses Elite-Ensemble internationaler Musiker kann sich sehen lassen. Und dass es (nicht nur) den Frauen auf der Bühne auch richtig Spaß machte, konnte man richtig spüren. Die Gäste an diesem Abend erlebten einen beeindruckenden Musikabend, der noch lange nachhallen wird.