Wiesbaden – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


OB-Bürgersprechstunde im Rathaus

Oberbürgermeister Sven Gerich führt seine Bürgersprechstunde am Freitag, 25. August, im Rathaus, Schlossplatz 6, fort. Der Rathauschef steht den Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern ab 15 Uhr in Zimmer 004 im Erdgeschoss für Fragen, Anregungen und Anliegen zur Verfügung.

„Mir ist es wichtig, dass sich die Bürgerinnen und Bürger direkt mit mir austauschen und mir ihre Sorgen und Wünsche unmittelbar vortragen können. Die Bürgersprechstunde gibt mir die Chance, ein Gespür für ortsteilspezifische Themen zu bekommen“, so der Oberbürgermeister.

Da die Sprechstunde im Rathaus erfahrungsgemäß sehr gut besucht ist, können sich Bürgerinnen und Bürger, die mit dem Oberbürgermeister sprechen möchten, am Freitag, 25. August, 14.45 Uhr im Bürgerreferat des Rathauses anmelden. Sie erhalten dort eine Nummer, die im Laufe des Nachmittags aufgerufen wird. Da innerhalb einer begrenzten Zeit auch nur eine gewisse Anzahl an konstruktiven Gesprächen möglich ist, sind sie auf maximal 15 beschränkt. „Wir möchten niemanden zwei Stunden warten lassen und dann unverrichteter Dinge wieder nach Hause schicken müssen, weil die Bürgersprechstunde um ist und ich dringende Anschlusstermine habe“, so der Oberbürgermeister. „Durch die Nummernvergabe können die Anwesenden besser planen.“

Darüber hinaus findet die Bürgersprechstunde auch regelmäßig, alle zwei Monate, in einem der Wiesbadener Vororte statt. „Auch in den Stadtteilen sind die Bürgerinnen und Bürger, die in der Innenstadt wohnen, aber bei der Sprechstunde im Rathaus wegen zu großen Andrangs keinen Termin mehr bekommen haben, selbstverständlich willkommen“, so der Oberbürgermeister. Wer ein Anliegen hat, das nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten kann, wendet sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bürgerreferats: telefonisch unter der Nummer (0611) 313301, per E-Mail an buergerreferat@wiesbaden.de oder persönlich im Rathaus, am besten nach telefonischer Terminvereinbarung.


Wiesbaden bekommt ein neues Eingangstor

Die SEG Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden mbH (SEG) und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) haben am 21.08.2017 den Grundstückskaufvertrag zum Ankauf der leerstehenden Immobilie des ehemaligen Wehrbereichsgebührnisamtes in der Abraham-Lincoln-Str. 13 in Wiesbaden unterzeichnet.

Ein weiteres Mal wird somit die zielführende und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der BImA und der SEG fortgesetzt.

Das bestehende Bürogebäude ist stark abgängig. Vandalismus hat in der Vergangenheit diesen Zustand beschleunigt. Der auch von außen wahrnehmbare Gebäudezustand führte nicht zuletzt wegen der Lage an einer der wichtigsten Haupteinfahrtsstraßen (B455) Wiesbadens zu negativen Auswirkungen.

Neben der Verschönerung der Eingangssituation Wiesbadens liegt der Schwerpunkt der städtebaulichen Entwicklung in der Aufwertung des Bürostandortes an der Abraham-Lincoln-Straße und somit in der Stärkung und Verbesserung Wiesbadens als Wirtschaftsstandort.

Zur Sicherstellung der Belange der Stadt Wiesbadens hatte Oberbürgermeister Sven Gerich bereits im Mai 2017 das öffentliche Interesse für die Landeshauptstadt Wiesbaden bekundet und vom kommunalen Erstzugriffsrecht Gebrauch gemacht, welches aufgrund eines Beschlusses des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags eingeräumt wird.

„Der aktuell städtebaulich nicht akzeptable Zustand soll daher durch einen Abriss des Bestandsgebäudes und durch den Neubau von zwei Gebäuden auf einer Fläche von rund 7.700 m2 mit gewerblichen Mietflächen den Standort nachhaltig verbessen.“, teilt der Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden Roland Söcklin mit.

Das ambitionierte Ziel der SEG ist es bereits im Winter 2017 mit den Abbrucharbeiten beginnen zu können.

Das Konzept zur Neubebauung soll Anfang nächsten Jahres entwickelt werden, nachdem das europaweite Ausschreibungsverfahren (VgV) abgeschlossen ist.


Kinder- und Erwachsenenführung im sam – Stadtmuseum am Markt

Am Samstag, 26. August, finden wieder zwei öffentliche Führungen im sam – Stadtmuseum am Markt statt. Der Eintritt ist für Kinder kostenlos und Erwachsene zahlen fünf Euro pro Person.

Für Kinder ab fünf Jahren startet um 11 Uhr die interaktive Führung „sam und die Römer“. Hier wird zum Beispiel erklärt, warum der römische Gott Merkur ein echter Allrounder ist. Die Führung dauert etwa 30 bis 45 Minuten. Nach dem Rundgang im Museum können die Kinder in der Mattiaker-Ausstellung mit Playmobilfiguren in der römischen Therme, am Rheinufer oder im Handwerkerhaus spielen.

Für Erwachsene bietet das sam die bewährte und beliebte Führung „Lieblingsstücke im sam“ um 14 Uhr an. Nach dem Rundgang kann das persönliche Lieblingsstück gewählt werden. Dieses wird später ausgestellt. Die Führung dauert 45 bis 60 Minuten.


Musikinstrumente aus Wiesbaden für die Orchester der Welt

In der Reihe „Filmstadt Wiesbaden“ präsentiert der Wiesbadener Filmemacher Harald Kuntze am Freitag, 1. September, um 20 Uhr seine drei kurzen Dokumentarfilme unter dem Motto „Musikinstrumente aus Wiesbaden“ in der Caligari Filmbühne. Die Filme entstanden in Zusammenarbeit mit Dorothee Lottmann-Kaeseler.

In Wiesbaden werden in mehreren Betrieben Musikinstrumente für die großen Solisten und Orchester der Welt gebaut und restauriert. Bekannt vor allem in der klassischen Musikszene, stellen sie hochspezialisierte Einzelanfertigungen her, die von Wiesbaden aus in die ganze Welt gehen. Drei dieser Klangkünstler und ihre Geschichte(n) hat sich Harald Kuntze genauer angeschaut.

Thurau-Harfenmanufaktur

Der ehemalige Medizinstudent und Folkmusiker Rainer M. Thurau kam in den 70er Jahren über die Musik zum Harfenbau. Er baut und restauriert Harfen für Orchester und Einzelkünstler von der gotischen Harfe zu Konzertharfen aus verschiedenen Jahrhunderten. 1988 übernimmt Rainer M. Thurau den international renommierten Wiesbadener Konzertharfenbau Löffler & Sohn (1919 gegründet) in der Helenenstraße.

Piano Schulz

Für viele Wiesbadener ist Piano Schulz eine Wiesbadener Firma, ihre lange Historie beginnt aber in Braunschweig. Heinrich O. W. Schulz war dort Klavierbaumeister bei Steinweg und später Teilhaber von „Grotrian, Helfferich, Schulz Th. Steinweg Nachfolger“. Ab 1888 ist der Firmensitz der Gebrüder Schulz (Söhne von Heinrich) in Mainz. Nach dem zweiten Weltkrieg ziehen Familie und Firma nach Wiesbaden um. Noch heute ist Piano Schulz ein Familienbetrieb, der weltweit agiert.

Geigenbauer Christoph Götting

Christoph Götting war lange in der berühmten Werkstatt von Charles Beare in London tätig, ab 1990 ist er in England erfolgreich selbstständig. Jüngst kehrte er zurück und richtete in Dotzheim seine Werkstatt ein. Der Film begleitet den kompletten Neubau einer Hubermann-Geige und schildert die Vita des Wiesbadeners Christoph Götting – der Vater war langjähriger Leiter der Landesbiliothek. Er produziert und restauriert für renommierte Geigenvirtuosen weltweit.

In der Reihe „Filmstadt Wiesbaden“ präsentieren der Verein Wiesbadener Kinofestival und das Kulturamt im Caligari einmal im Monat Filme von in Wiesbaden lebenden oder geboren Regisseuren und hier ansässigen Produktionsfirmen.

Eintrittskarten gibt es für sieben Euro, ermäßigt sechs Euro, bei der Touristinformation am Marktplatz 1 und an der Kinokasse der Caligari FilmBühne am Markplatz 9 in Wiesbaden.


Informationsstand des Wiesbadener Präventionsrates

Bürgermeister Dr. Oliver Franz zieht nach dem erfolgreichen Beratungsangebot des Wiesbadener Präventionsrates eine positive Bilanz: „Unser Informationsangebot wurde von den Bürgerinnen und Bürgern gerne angenommen“.

„Der Informationsstand des Präventionsrates der Landeshauptstadt Wiesbaden und seiner Kooperationspartner war ein voller Erfolg“, fasst Herr Bürgermeister Dr. Franz die erste Präventionsaktion während der Rheingauer Weinwoche zusammen. Besucherinnen und Besucher der Weinwoche hatten an drei Tagen die Möglichkeit, sich über die Arbeit des Präventionsrates der Landeshauptstadt Wiesbaden und seiner Kooperationspartner zu informieren. Einer dieser Kooperationspartner ist das Ordnungsamt, das unter anderem die Fahrrad- und Hundestaffel, aber auch die Aufgaben des neuen Ordnungsamtes vorstellte.

Darüber hinaus wurde für die Kampagne „Gewalt-Sehen-Helfen“ geworben. Interessierte für die Teilnahme an einem Seminar können sich gerne an die Geschäftsstelle des Präventionsrates unter Telefon (0611) 312545 wenden. Während die Arbeitsgruppe des Präventionsrates „HaLT! – Hart am Limit!“ über die Gefahren des Alkoholmissbrauchs bei Kindern und Jugendlichen informierte, verdeutlichte die Arbeitsgruppe „Gemeinsam sicher die Gefahren des Glückspiels. „Angesichts des großen Interesses wollen wir auch künftig Veranstaltungen nutzen, um die Arbeit des Präventionsrates und seiner Kooperationspartner vorzustellen und den Bürgerinnen und Bürgern direkt für Fragen und Anregungen zur Verfügung zu stehen“, so Dr. Franz.


Umwandlung einer bestehenden Lebenspartnerschaft in eine Ehe

Nach der Verabschiedung des Gesetzes „zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts“ (die sogenannte „Ehe für alle“) im Deutschen Bundestag und im Bundesrat, kann ab Montag, 2. Oktober, eine eingetragene Lebenspartnerschaft in eine Ehe umgewandelt werden. Dies muss in den Wohnsitzstandesämtern angemeldet werden.

Paare, die ihre eingetragene Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln möchten, können dies mit oder ohne Zeremonie machen. In beiden Fällen müssen beide Lebenspartnerinnen oder Lebenspartner anwesend sein. Nach der Umwandlung wird ihnen eine Eheurkunde ausgehändigt.

„Wir haben im Moment bereits Anfragen von etwa 20 Paaren, die an einer Umwandlung interessiert sind. Unsere Standesämter sind auf die Änderungen vorbereitet“, so Oberbürgermeister Sven Gerich. Im Moment müssten noch einige Anpassungen in Formularen und im Personenstandsregister vorgenommen werden. Dies sei aber voraussichtlich bis Anfang 2018 abgeschlossen. Bis dahin seien Umwandlungen zwar möglich, diese können jedoch nicht komplett abgeschlossen werden. Fragen beantwortet das Standesamt unter Telefon (0611) 313406 oder per E-Mail unter standesamt@wiesbaden.de.


Überblick zum Kulturleben in Wiesbaden vorgestellt

Vielfältig und abwechslungsreich ist das Kulturleben in Wiesbaden. Eine quantitative Bestandserfassung hierzu wurde den städtischen Gremien vom Kulturdezernat vorgelegt. „Die Bestandserfassung ist ein wichtiger Schritt hin zur Kulturentwicklungsplanung, die wir in den kommenden Jahren mit den unterschiedlichsten Akteuren erarbeiten werden“, so der zuständige Kulturdezernent Axel Imholz.

Der Bericht gibt einen Überblick über das Kulturleben der Stadt und zeigt gleichzeitig die aktuelle Kulturarbeit auf. „Ich wünsche mir, dass diese Bestandserfassung der Auftakt zu einer kulturpolitischen Debatte ist, die ich persönlich und in meiner Funktion als verantwortlicher Dezernent für absolut unverzichtbar halte“, kommentiert Axel Imholz.

Die vom Kulturamt erarbeitete Bestandserfassung beschränkt sich nicht auf die Auflistung der kulturellen Angebote und Einrichtungen. Sie enthält Kurzbeschreibungen von Zielen, Konzepten und Angeboten institutioneller und außerinstitutioneller Kulturprojekte, unabhängig davon, ob sie aus kommunalen Mitteln gefördert werden oder nicht. Die bezuschussten Kultureinrichtungen und -projekte sind mit einer Kurzbeschreibung präsentiert, die durch einen Überblick über wichtige Kennzahlen ergänzt wird.

Der Bericht nimmt keine Analyse oder Bewertung der Wiesbadener Kultur vor, sondern beschränkt sich auf die Darstellung des Status Quo der kommunalen Kulturförderung im Zeitraum der letzten fünf Jahre. Insofern bildet er die Grundlage und das erste Modul für weitere Planungen und Entscheidungen, die in einem Beteiligungsverfahren erarbeitet werden sollen. „Dieser Überblick über die Wiesbadener Kulturlandschaft hat mich beim ersten gründlichen Durchlesen sehr positiv überrascht, zeigt sie doch den Reichtum und die Vielfalt der Kulturlandschaft in der Landeshauptstadt Wiesbaden“, so Imholz.

Der Bericht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, bildet aber den größten Teil des Wiesbadener Kulturlebens ab. „Die Erstellung des Kulturentwicklungsplans soll ein lebendiger Prozess sein, an dem eine breite Beteiligung gewünscht und erforderlich ist. Hierbei wird auch zu diskutieren sein, welche Aspekte und Bereiche in die Erarbeitung einbezogen werden sollen. Insofern wird es mit Sicherheit Akteure und Angebote geben, die in diesem Bericht noch nicht aufgeführt, im weiteren Verfahren aber gleichwohl Berücksichtigung finden werden“, betont der Kulturdezernent abschließend.


Wie lebt es sich in Wiesbaden? Weitere Ergebnisse der Bürgerumfrage

Dass die überwiegende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger gerne in der Landeshauptstadt lebt (81 %) und sich mit ihr verbunden fühlt (28 % sehr stark verbunden, weitere 51 % verbunden), war eines von mehreren Ergebnissen der Bürgerumfrage „Leben in Wiesbaden“ im Herbst 2016, die in den letzten Monaten bereits öffentlich vorgestellt wurden.

2.500 repräsentativ ausgewählte Wiesbadener hatten Auskunft über ihre Lebenssituation und ihr Verhältnis zur Stadt erteilt. Nun legt das Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik weitere Detailergebnisse zur Wahrnehmung und Bewertung der Stadt vor. Demnach ist auch die Verbundenheit und Zufriedenheit mit dem jeweiligen Stadtteil hoch. Eine Mehrheit von 61 % der Befragten fühlt sich sowohl Wiesbaden als auch dem eigenen Stadtteil verbunden. Eine Verbundenheit zu Wiesbaden aber nicht zum Stadtteil geben 16 % an. Umgekehrt nur dem Stadtteil aber nicht Wiesbaden verbunden fühlen sich nur 7 %. Auch der Anteil derjenigen, die keinerlei Bezug zu beiden lokalen Ebenen empfinden, fällt mit 9 % der Befragten eher klein aus.

Städtische Lebensqualität speist sich aus einer Vielzahl von Aspekten. Deren Wahrnehmung und Bewertung fällt je nach Alter, Lebenssituation oder räumlicher Verortung im Stadtgebiet durchaus unterschiedlich aus, wie die neu erschienene Analyse zeigt. In der Befragung wurden insbesondere Bereiche der kommunalen und sozialen Infrastruktur beleuchtet. Aspekte, die demnach den meisten Bürgerinnen und Bürgern besonders wichtig für ihr Wohlbefinden in der Stadt sind, sind die Umweltqualität (71 % Anteil sehr wichtig), die ärztliche Versorgung (69 %) sowie die öffentliche Sicherheit (76 %). Danach folgen sichere Fußwege und öffentliche Verkehrsmittel sowie die Sauberkeit des Stadtbildes als Aspekte, die für mehr als 60 % der Befragten sehr wichtig sind. Älteren Befragten sind im Vergleich zu jüngeren die ärztliche Versorgung, wohnungsnahe Einkaufsmöglichkeiten, Ruhe, die Sauberkeit des Stadtbildes sowie – wenig erstaunlich – Angebote für ältere Menschen wichtiger. Daneben wird tendenziell mit steigendem Alter der Befragten das Kulturangebot etwas häufiger als (sehr) wichtig erachtet. Öffentliche Verkehrsmittel sind für Wiesbadener ab 60 Jahren zwar auch etwas wichtiger als für Befragte im mittleren Lebensalter, der Anteil wird jedoch noch übertroffen von den 18- bis 29-Jährigen, die ebenfalls dem ÖPNV einen hohen Stellenwert zuweisen (73 % sehr wichtig). Daneben ist der ÖPNV tendenziell umso wichtiger, je geringer die Einkommensgruppe des/der Befragten ist.

Weitere Punkte, die für Jüngere eine höhere Priorität haben, sind Gastronomie und Ausgehmöglichkeiten (30 % der unter 40-Jährigen ist dies sehr wichtig, dieser Anteil sinkt bei den über 60-Jährigen deutlich unter 20 %) sowie die Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten. Von Befragten mit Kindern im Vergleich zu Kinderlosen deutlich wichtiger eingeschätzt werden neben Angeboten für Kinder und Jugendliche sowie Schulen und Bildungseinrichtungen auch Fahrradwege und Radverkehrssicherheit.

Charakteristische Unterschiede zwischen Befragtengruppen gibt es auch in der Zufriedenheit. Die meisten abgefragten Aspekte werden mit steigendem Lebensalter deutlich positiver bewertet. So sind etwa ältere Wiesbadenerinnen und Wiesbadener deutlich zufriedener mit der ärztlichen Versorgung, dem Kulturangebot (75 % zufrieden im Vergleich zu 51 % bei unter 30-Jährigen), dem ÖPNV (70+: 83 % sind zufrieden gegenüber 56 % bei unter 30-Jährigen). Jüngere sind zudem deutlich seltener zufrieden mit den Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten, dem Kulturangebot sowie der Gastronomie und den Ausgehmöglichkeiten in Wiesbaden. Auch mit geringerem Einkommen sinkt tendenziell die Zufriedenheit mit den Ausgehmöglichkeiten und dem Kulturangebot. Befragte bis unter 30 Jahren sind lediglich mit der Sauberkeit des Stadtbildes deutlich zufriedener als alle anderen Altersgruppen. Etwas unempfindlicher sind die Jüngeren auch beim Thema Lärm. Insgesamt sind mit dem Lärmpegel weniger als 10 % der befragten Wiesbadenerinnen und Wiesbadener sehr zufrieden, und etwa jede/r Fünfte unzufrieden. Befragte in Nordost/Sonnenberg/Rambach sind damit am zufriedensten (51 %), während Befragte in AKK am häufigsten unzufrieden sind. Unterdurchschnittlich ist die Zufriedenheit mit diesem Punkt auch im Innenstadtbereich (Mitte, Westend). Auch mit der Umweltqualität sind Befragte dort (46 %) und in AKK (42 %) unterdurchschnittlich zufrieden, während in Nordost/Sonnenberg/Rambach zwei Drittel mit der Umweltqualität in Wiesbaden zufrieden sind. Ebenso günstig fällt das Urteil in den nordöstlichen Vororten aus (69 %).

Die Bürgerinnen und Bürger hatten in der Befragung die Möglichkeit – neben „standardisierten“ Bewertungen zu einer breiten Auswahl vorgegebener Punkte – von sich aus wichtige Themen zu benennen und frei zu formulieren. Gefragt nach den wichtigsten Stadtproblemen nennen die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener am häufigsten die Sauberkeit, die Fahrrad- und Parksituation in der Stadt, Straßenzustand und Baustellen sowie die hohen Wohnungs- und Immobilienpreise bzw. fehlender Wohnraum. Diese Themen erzielen die häufigsten Einzelnennungen in der Umfrage „Leben in Wiesbaden“.

Aktuell häufiger als 2014 wurden Nennungen registriert, die sich auf das Themenfeld Migranten, Flüchtlinge und Integration beziehen. Angesichts des tagespolitischen Geschehens und der medialen Präsenz des Themas zum Befragungszeitpunkt ist der Anstieg nicht verwunderlich. Gleichwohl ist festzuhalten, dass das Thema die Problemwahrnehmung der Wiesbadener vor Ort zwar aktuell beeinflusst, insgesamt jedoch nicht „dominiert“. Die Nennungen zu diesem Themenkomplex machen nur 10 % aller formulierten Probleme aus. Die Kommentare der Bürgerinnen und Bürger zielen hierbei auf verschiedene Aspekte ab: Von einigen wird ein hoher bzw. gestiegener Ausländer- oder Migrantenanteil als problematisch wahrgenommen. Andere heben die stadträumliche Konzentration von Migranten oder die Aufgabe ihrer Integration hervor. Die Problemwahrnehmung scheint dabei je nach Lebensalter unterschiedlich geprägt zu sein: Ein hoher Ausländer- bzw. Migrantenanteil wird tendenziell häufiger von Älteren beklagt, ebenso wird von Älteren häufiger ein Gefühl der Überfremdung oder sonstige negative Meinungsäußerungen gegenüber Migranten oder Flüchtlingen notiert, während jüngere Befragte tendenziell eher auf Integrationsprobleme abzielen.

Auch erfreuliche Wahrnehmungen der Bürgerinnen und Bürger bei der Beschreibung „ihrer“ Stadt lassen sich aus der Bürgerumfrage berichten: Der Bewohnerschaft gefällt vor allem das Stadtbild mit der historisch geprägten Architektur, das Stadtgrün und die Nähe zum Wald. Die Lage und Größe der Stadt wird ebenfalls häufig positiv herausgehoben sowie das Kultur- und Freizeitangebot, wozu auch die vielen Feste zählen. Seltener nehmen die Befragten in der Beschreibung ihrer persönlichen „Wiesbaden-Highlights“ Bezug auf die Bäder und Quellen der Stadt und die Menschen bzw. das „soziale Klima“.

Die Erhebung „Leben in Wiesbaden“ fand nach 2014 zum zweiten Mal in dieser Form statt, um ein aktuelles Stimmungsbild sowie längerfristige Trendentwicklungen in der Bürgermeinung beobachten zu können. Die wichtigsten zeitlichen Veränderungen sind bereits im ersten Ergebnisüberblick zu „Leben in Wiesbaden 2016“ dokumentiert (blickpunkt.umfrage 12/2016). In der aktuellen Publikation wird der Themenkreis „Wahrnehmung und Bewertung der Stadt“ ausführlich dargestellt. Von Interesse wird zukünftig sein, ob festgestellte Niveauunterschiede etwa nach Alter, Haushaltsituation oder zwischen verschiedenen Teilräumen der Stadt in der (subjektiven) Wahrnehmung der kommunalen Lebensqualität sich weiter verstärken, gleich bleiben oder abnehmen. Auch wenn kommunales Handeln nur teilweise darauf einwirken kann, bleibt es für die Stadt ein wünschenswertes Ziel, eine hohe Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger zu sichern.

Der detaillierte Ergebnisbericht „Wahrnehmung und Bewertung Wiesbadens“ kann unter www.wiesbaden.de/umfrage im Bereich „Bürgerumfrage Leben in Wiesbaden 2016“ kostenfrei heruntergeladen werden. Dort sind auch weitere Teilberichte mit Ergebnissen aus der Bürgerumfrage abrufbar, die bereits erschienen sind, etwa zur Verkehrssituation, sowie zur persönlichen Lebenszufriedenheit und sozialen Struktur. Ergebnisse zur vergleichbaren Bürgerumfrage, die 2014 durchgeführt wurde, sind ebenfalls hinterlegt unter www.wiesbaden.de/umfrage im Bereich „Bürgerumfrage Leben in Wiesbaden 2014“. Für Rückfragen steht das Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik unter Telefon (0611) 315691 oder E-Mail: amt-fuer-strategische-steuerung-stadtforschung-und-statistik@wiesbaden.de zur Verfügung.


Gelungenes erstes Treffen zur Bürgerbeteiligung „Sporthalle Biebrich“

Die Sporthalle am Dyckerhoff-Sportfeld in Biebrich ist von 1963 und weist bauliche Mängel auf. Es stellt sich die Frage, ob die vorhandene Halle saniert werden oder durch einen Neubau als Dreifeldhalle ersetzt werden soll. Das Wiesbadener Stadtparlament hat entschieden, dass zu dieser Frage eine Bürgerbeteiligung zur Erarbeitung einer Empfehlung vorgeschaltet werden soll.

Am Montagabend hat sich ein Arbeitskreis zur Beratung erstmals getroffen. Eingeladen waren die Biebricher Sportvereine und die Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule als Nutzer, der Ortsbeirat und die interessierte Öffentlichkeit. Vertreter der städtischen Verwaltung gaben zunächst Information zur planerischen Situation, zum Zustand der Halle und zu den Kosten.

Etwa dreißig Interessierte waren gekommen. Sie trafen sich vorab an der Sporthalle zu einer Besichtigung unter der Führung durch Alexander Grautegein vom Sportamt. Ein persönlicher Eindruck ist eine wichtige Voraussetzung für eine sachgerechte Meinungsbildung, wie Gabriele Kotzke von der Stabsstelle „Wiesbadener Identität.Engagement.Bürgerbeteiligung“ einleitend hervorhob.

Rückmeldungen nach der Besichtigung waren: Die Halle macht für ihr Alter einen freundlichen Eindruck, sie ist gut ausgelastet, es gibt aber bauliche Mängel, die vor allem das Dach, die Sanitäranlagen, die Heizung und Wärmedämmung betreffen. Die Ansprüche des Schulsports können in der bestehenden Halle nicht alle erfüllt werden, insbesondere gibt es nicht genug Platz in der Halle um die dritte Sportstunde anzubieten. Die Halle ist auch nicht barrierefrei.

Anschließend kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Arbeitskreises in der benachbarten Riehlschule zum Meinungsaustausch zusammen. Christian Heime von Stadtplanungsamt, Ulrich Bernstein vom Hochbauamt und Karsten Schütze als Leiter des Sportamtes berichteten über die Fakten: Etwa 600.000 Euro seien bereits in die Sanierung geflossen, insbesondere in die Duschen zur Verhinderung von Legionellenbefall und den Funktionsbau mit Hausmeisterwohnung. In Heizung, Lüftung und neue Brandschutztüren wurde ebenfalls investiert. Das Dach bestehe aus mit Dachpappe bedeckten Spanplatten, sei nicht mehr regendicht und durchtrittsicher und müsse auf jeden Fall komplett erneuert werden. Kritik an der Hallensituation kam aus der Lehrerschaft: Im Winter sei es zu kalt, der Hallenboden sei mangelhaft, es fehle eine Auslaufzone am Spielfeldrand, auch sei die Kapazität zu gering.

Unter der Moderation von Joachim Fahrwald vom Büro memo-consulting wurden zahlreiche Punkte gesammelt, die für und gegen eine Sanierung oder einen Neubau sprechen. Ein Neubau könnte zwar alle Ansprüche erfüllen, ist er aber auch bezahlbar und was passiert in der Zwischenzeit? Hält das Dach so lange durch, bis ein Neubau steht, oder gibt es eine Zwischenphase, in der gar keine Halle zur Verfügung steht? Muss dann parallel zum Neubau viel Geld noch in eine Übergangslösung gesteckt werden? Wo gibt es ausreichend Parkraum für eine größere Halle? Mit welchen Kosten ist am Ende zu rechnen? Viele Fragen konnten noch nicht ad hoc beantwortet werden, die Schule, die Ve-eine und die Verwaltung nahmen daher Arbeitsaufträge mit, um zur nächsten Sitzung belastbare Antworten liefern zu können.

Wie Herr Schwarze, der Schulleiter der Rhielschule abschließend betonte, besteht der Vorteil des Beteiligungsverfahrens darin, dass man sich gegenseitig auf den neuesten Stand bringt und eine Diskussionsgrundlage schafft, die am Ende eine ausgewogene Meinungsbildung ermöglicht. Auch zur kommenden Sitzung am 6. September um 18:00 Uhr in der Riehl-Schule sind Interessierte herzlich willkommen.