Pfarrgremien für die nächsten vier Jahre gewählt

Geringe Wahlbeteiligung

Plakat zur Pfarrgremienwahl

Speyer (is). Rund 60.000 Katholikinnen und Katholiken haben sich am Wochenende an den Pfarrgremienwahlen des Bistums Speyer beteiligt. Die Wahlbeteiligung lag bei 12,2 Prozent – gegenüber den Wahlen vor vier Jahren sind das rund 1,3 Prozentpunkte weniger. Gewählt wurden die Pfarrei- und Verwaltungsräte sowie die Gemeindeausschüsse der 70 neuen Pfarreien, die zu Beginn des Jahres 2016 eingerichtet werden.

„Als wir mit dem Prozess ‚Gemeindepastoral 2015‘ begonnen haben, hatten manche die Sorge, dass bei den nächsten Wahlen viele Gläubige den Wahlurnen fernbleiben würden. Diese Befürchtung ist glücklicherweise nicht eingetreten“,

erklärte Domkapitular Franz Vogelgesang, der Leiter der Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats. Der Rückgang der Wahlbeteiligung um 1,3 Prozentpunkte spiegle die langfristige Entwicklung wider und habe in ähnlicher Höhe bereits die Wahlergebnisse der Jahre 2007 und 2011 beeinflusst. Das aktuelle Ergebnis stellt aus seiner Sicht eine „solide Basis des Engagements“ für die künftige Gremienarbeit in den Pfarreien und Gemeinden des Bistums Speyer dar.

Die höchste Wahlbeteiligung wurde in der Gemeinde Leimen erreicht (38,7 Prozent). Betrachtet man die Ergebnisse im Detail, zeigen sich teilweise gegenläufige Entwicklungen. Während manche Gemeinden bei der Wahlbeteiligung Einbußen hinnehmen mussten, konnten andere Gemeinden deutliche Steigerungen verzeichnen. So ist zum Beispiel in der Gemeinde Contwig die Wahlbeteiligung von 7,3 Prozent im Jahr 2011 auf 15,1 Prozent angestiegen. Mit 17,3 Prozent lag die Wahlbeteiligung in der Gruppe der unter 16-Jährigen deutlich über dem Durchschnitt.

„Als förderlich für die Wahlbeteiligung hat sich der Einsatz von Wahlbenachrichtigungskarten in rund 90 Prozent der Pfarreien ausgewirkt“, stellte Marius Wingerter, Referent für die pfarrlichen und überpfarrlichen Räte des Bistums Speyer, fest. Der Anteil der Briefwähler habe bei rund 40 Prozent gelegen. Einen leichten Rückgang beobachtete er bei der Wahlbeteiligung in den vier Projektpfarreien, doch auch hier hätten einzelne, vor allem kleinere Gemeinden zugelegt.

Rund 3.850 Frauen und Männer in die Pfarrgremien gewählt

Bei den Pfarrgremienwahlen im Bistum Speyer waren insgesamt 3.847 Sitze zu besetzen: 843 in den 70 Pfarreiräten, 635 in den 70 Verwaltungsräten und 2369 in den 376 Gemeindeausschüssen.

„Es sind viele neue Gremienmitglieder hinzugekommen“, merkte Marius Wingerter an.

In den meisten Pfarreien sei es gelungen, im Vorfeld die erforderliche Anzahl von Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl zu gewinnen. In den Gemeinden, in denen das nicht möglich war, wurden Urwahlen oder ergänzende Urwahlen durchgeführt. Dabei notieren die Wähler die Namen von Personen auf den Stimmzettel, die sie zur Mitarbeit in den jeweiligen Pfarrgremien für besonders geeignet halten. Bei der Wahl der Pfarreiräte hat etwa ein Drittel der Gemeinden von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

„Die vorgeschlagenen Personen müssen jetzt noch gefragt werden, ob sie die Wahl annehmen“, erklärte Wingerter.

Er rechnet damit, dass in etwa einer Woche die endgültigen Ergebnisse vorliegen. Erst dann könne man tragfähige Angaben zum Beispiel zum Anteil der Frauen in den jeweiligen Pfarreigremien machen.

Bischof Wiesemann dankt Wählern, Gewählten und Wahlhelfern für ihren Einsatz

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann dankte den Wählerinnen und Wählern für ihrer Teilnahme an der Pfarrgremienwahlen:

„Sie unterstützten damit das Engagement all derer, die bereit sind, für die Gestaltung des kirchlichen Lebens vor Ort in den nächsten vier Jahren Verantwortung zu übernehmen.“

Mit dem Einüben eines neuen Zusammenspiels von Gemeinden und Gremien sowie mit der Entwicklung eines pastoralen Konzepts stünden in den nächsten Jahren wichtige Aufgaben in den Pfarreien an. Sein Dank ging auch an die Frauen und Männer, die zur Mitarbeit in den Pfarreigremien gewählt worden sind.

„Sie geben der Kirche vor Ort ein Gesicht und stehen für eine Kirche, die nahe bei den Menschen ist.“

In seinen Dank bezog er auch die rund 1.500 Helferinnen und Helfer ein, die im Vorfeld und am Wahlwochenende in den Gemeinden im Einsatz waren.

Die Ergebnisse der Pfarrgremienwahl im Detail:
http://pgwahl.bistum-speyer.de/pg-wahl-ergebnisse/