FIT KID-Zertifizierung

Täglich gesund ernährt

Dr. Dörte Folkers (2.v. li, hi.) übergab Kita-Leiterin Judith Schröder (hi.li.) im Beisein von Maria Körner und Juira Eisa (hi.re.) und einigen Kitakindern die Logos der DGE

Mainz – . Als Erste von 600 Kindertagesstätten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) erhielt die Kindertagesstätte der Evangelischen Auferstehungsgemeinde in Mainz die „FIT KID-Zertifizierung“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Dies feierte die dreigruppige Einrichtung, die künftig das Logo „FIT KID – Die Gesund-Essen-Aktion für Kitas“ tragen darf, im Beisein von Ministerin Irene Alt mit einem kleinen Fest.

„Hochwertige Kitaverpflegung ist wichtig“,

sagte die rheinland-pfälzische Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen. Und ergänzte:

„Kinder verbringen einen großen Teil ihrer Zeit in der Kita. Daher ist es von großer Bedeutung, dass das Kita-Team einen Blick auf die Ernährung hat.“

Denn gesunde Ernährung sei neben Bewegung und gesundheitsfördernder Lebensführung ein wichtiger Baustein der Gesundheitsvorsorge. Zudem sei das Essen in der Kindertageseinrichtung ein elementares Gemeinschaftserlebnis, Mahlzeiten könnten zudem pädagogisch gestaltet werden.

Es sei wichtig, dass sich die Kinder und das Team der Kita mit gesundem Essen beschäftigen und sich dafür interessieren, woher die Produkte hierfür kommen, erklärte Dr. Birgit Pfeiffer, Präses des Evangelischen Dekanats Mainz. Dabei erinnert Birgit Pfeiffer an das alte Kinderlied „Backe, backe Kuchen“, das beschreibe, wer guten Kuchen backen wolle, der benötige „sieben Sachen“. Die intensive Beschäftigung mit dem Thema Ernährung sei nicht nur wichtig für Nachhaltigkeit und Gesundheit, sondern auch eine wichtige Komponente zur Förderung von Alltagskompetenzen für die Familie.

Die nun zertifizierte, qualitativ hochwertige Mittagsverpflegung der Kindertagesstätte der Evangelischen Auferstehungsgemeinde entspricht den aktuellen Erkenntnissen der Ernährungswissenschaften. Geprüft wurden nicht nur die optimale Lebensmittelauswahl sowie die Anforderungen und Gestaltung des Speiseplans, sondern auch alltägliche Rahmenbedingungen wie die Atmosphäre beim Essen oder die Ernährungsbildung der Kinder. In der Gemeinschaft ihrer Gruppe erfahren sie Lebensmittel mit allen Sinnen. Deshalb gehört es zum evangelischen Profil der evangelischen Kindertagesstätte, den Kindern nicht nur eine ausgewogene und gesunde Ernährung anzubieten. Auch die Beschäftigung mit den Zutaten der Mahlzeiten spielt eine große Rolle. "Evangelisch steht drauf – evangelisch ist drin“ unter diesem Leitwort steht die Arbeit in der Kindertagesstätte der Evangelischen Auferstehungsgemeinde“, erklärt Judith Schröder, Leiterin der  Kindertagesstätte,

„Die körperliche, geistige und seelische Entwicklung der Kinder liegt uns gleichermaßen am Herzen. Zum evangelischen Profil unserer Einrichtung gehört es daher auch, den Kindern eine ausgewogene und gesunde Verpflegung anzubieten.“

So findet ein Mal im Jahr eine Ernährungswoche statt.

„Wir erklären den Kindern die Ernährungspyramide und überlegen gemeinsam: Was ist gesund? Was macht dick? Was ist nicht gut für die Zähne?“,

erläutert Erzieherin Tamara Heß. Gemeinsam mit den Vier- bis Fünfjährigen hatte sie im vergangenen Jahr einen Kinderspeiseplan erstellt. Alle in der Küche frisch gekochten Speisen wurden mit den Kindern abfotografiert und in Karteikästchen einsortiert.

„Im Frühdienst oder im Morgenkreis wird jeden Morgen vorgelesen, was auf dem Speiseplan steht. Wenn es beispielsweise Lasagne mit Salat gibt, suchen wir aus, welche Fotos hierzu passen, und heften sie an den Kinderspeiseplan.“

Somit ist auch für die Kleinsten vorab visuell erkennbar, was von den drei hauswirtschaftlichen Kräften an diesem Tage frisch zubereitet wird und mittags auf den Tisch kommt.

Vor dem Essen steht stets ein kleines Ritual: Die Hände werden gewaschen, die Schüsseln auf den Tisch geräumt und es wird gemeinsam gebetet. Die Vorschulkinder decken die Tische ihrer Gruppe schon selbstständig ein. Beim Essen darf natürlich geredet werden, erzählt die Erzieherin – die wie alle Kolleginnen und Kollegen – ihr Mittagessen am Tisch ihrer Gruppe einnimmt. Dabei hat sie ein Auge darauf, dass alle Kinder im eigenen Tempo essen können.

Und was kommt auf den Tisch? „Zu jeder Mahlzeit gibt es Rohkost oder Obst“, erklärt Schröder. Insgesamt 16 Wochenpläne, die den hohen Kriterien der DGE entsprechen, habe das Team gemeinsam erarbeitet. Neben einer vielfältigen Auswahl an Vollkornprodukten gibt es vegetarische Gerichte, zwei Mal wöchentlich Fleisch und zudem ab und an Fisch.

Dass die Kinder wissen, woraus Brot, Pommes und Popcorn bestehen, demonstrierten sie singend mit dem Lied „Gott lässt die Früchte reifen bei Tag und bei Nacht“. Nicht nur die Liebe, sondern auch Gottes Liebe gehe durch den Magen, sagte Gemeindepfarrer Dr. Jens Martin Sautter und schob nach:

„Wenn wir glauben, dass jedes Kind ein geliebter Mensch ist, dann sollte es diese Liebe auch schmecken dürfen.“

Sabine Herrenbrück, Leiterin der Abteilung Kindertagesstätten des Zentrum Bildung der EKHN, freute sich, dass die Kita der Auferstehungsgemeinde die erste aller 600 Einrichtungen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sei, die die "FIT KID-Zertifizierung" für ihre Qualitätsstandards in der Verpflegung erhalte. Bundesweit sind inzwischen über 300 Einrichtungen zertifiziert. Ein breites Netz bestehe bereits in der benachbarten hessischen Region, darunter viele städtische Kitas in Wiesbaden, ergänzte Dr. Dörte Folkers, Vorstandsvorsitzende der Sektion Hessen der DGE, die die entsprechenden Logo-Schilder an die Kita-Leiterin Judith Schröder überreichte.