Wiesbaden – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Heftiges Gewitter: Bilanz, Aufräumen und die Folgen

In der Nacht auf Dienstag, 1. August 2017, haben schwere Gewitter und heftiger Sturm große Schäden in Wiesbaden verursacht. Zahlreiche Bäume sind umgestürzt. Erst nach und nach zeigt sich das ganze Ausmaß des heftigen Sturms – nicht nur in den Straßen der Stadt, sondern auch in den Freizeit- und Grünanlagen, in den Parks und im Stadtwald.

„Ich bin froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist“, betont der für das Grünflächenamt zuständige Dezernent Andreas Kowol. In erster Linie gehe es jetzt darum, die Verkehrssicherheit wiederherzustellen. Alle betroffenen Bäume und Flächen, die nicht unmittelbar abgearbeitet werden können, bleiben vorübergehend abgesperrt.

Aufgrund der aktuellen Situation und Wetterlage sind folgende Orte bis auf weiteres geschlossen: Tier- und Pflanzenpark Fasanerie; Abschnitte der Rheinwiesen; die Friedhöfe in Biebrich, Dotzheim und Naurod sowie der Nordfriedhof; dazu Teile des Stadtwalds.

Es wird einige Tage (stellenweise auch mehr als eine Woche) dauern, bis alle Folgen beseitigt sind und alle genannten Orte wieder für die Öffentlichkeit frei gegeben werden können.

Grundsätzlich gilt: Bei stürmischem Wetter sollte man sich im Interesse der eigenen Sicherheit nicht im Stadtwald aufhalten und Flächen mit Bäumen meiden (Parks, Grünflächen Friedhöfe sowie Waldränder). Dies gilt auch in den ersten Tagen nach einem Sturmereignis. Überall dort, wo Bäume stehen, sollte man achtsam sein, da immer noch Äste herunterfallen könnten.

Sturmschäden in der Stadt:
Besonders betroffen sind der Innenstadtbereich rund um die Brita-Arena, die Reisinger-Anlagen und der Ortsbezirk Biebrich. Das Stadtgebiet wurde in Sonderkontrollbezirke aufgeteilt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Grünflächenamtes sind überall in der Stadt im Einsatz, räumen auf und prüfen, ob beschädigte Bäume erhalten werden können oder gefällt werden müssen.

Sturmschäden im Tier- und Pflanzenpark Fasanerie:
Im Tierpark sind zahlreiche Bäume umgestürzt und haben etliche Gehege beschädigt, unter anderem das Wisent-, das Hirsch-, das Wildschwein, das Luchs- und das Bärengehege. Im Wildschwein- und im Bärengehege hat der Sturm eine Schneise geschlagen – Bäume sind im Domino-Effekt umgestürzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen davon aus, dass sich alle Tiere im Park befinden, prüfen aber dennoch sehr genau, ob Tiere entwichen sind. Die drei Bären sind sicher im Bärenhaus. Einer der beiden Wölfe ist gestorben, er wurde höchstwahrscheinlich von einem umstürzenden Baum getötet. Bei den Aufräumarbeiten bekommt das Team der Fasanerie Unterstützung durch die ELW (Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden) – Mitarbeiter sind mit zwei Unimogs mit Seilwinde vor Ort.

Sturmschäden auf einigen Friedhöfen:
Auch auf den Friedhöfen in Biebrich, Dotzheim und Naurod sowie auf dem Nordfriedhof hat der Sturm Spuren hinterlassen. Auch wenn die genannten Friedhöfe bis auf weiteres geschlossen sind, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Grünflächenamtes alles tun, damit bereits angemeldete Beisetzungen wie geplant stattfinden können.

Sturmschäden im Stadtwald:
Das starke Gewitter und der Sturm haben vor allem im Westen starke Schäden angerichtet – auf sämtlichen Waldwegen liegen umgestürzte Bäume und Äste. Der Schwerpunkt liegt im Stadtwald in Frauenstein, Dotzheim und im Dambachtal sowie von der Platte in Richtung Süden. Im Stadtwald in Dotzheim hat ein umstürzender Baum die Schutzhütte des Kneippvereins zerstört. Auch der Bestattungswald Terra Levis ist betroffen. Aufgrund dessen – und mit Blick auf die heutige Wetterlage – ist er heute geschlossen. Eine Bestattung musste bedauerlicherweise abgesagt werden.

Rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Grünflächen, Landwirtschaft und Forsten sind gemeinsam mit externen Baumpflegefirmen und sechs Hubsteigern im gesamten Stadtgebiet im Einsatz, um schnellstmöglich für Verkehrssicherheit zu sorgen. Durch Sonderkontrollen des Baumbestandes werden aktuell alle Schäden erfasst. In etlichen Baumkronen hängen noch Äste, die Baum für Baum entfernt werden müssen.

„Die sturmerprobten Fachleute aus allen Bereichen des Grünflächenamts arbeiten Hand in Hand, so dass wir die Aufräumarbeiten zügig abwickeln können. Unser Dank gilt neben den ELW auch der Feuerwehr für die gute und reibungslose Zusammenarbeit“, sagt Markus Patsch, kommissarischer Leiter des Grünflächenamts. Es werde jedoch etliche Zeit dauern, bis die immensen Schäden alle beseitigt seien.


Dank an Einsatzkräfte

Nach dem schweren Gewitter und den Sturmschäden in Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus-Kreis in der Nacht von Montag, 31. Juli, auf Dienstag, 1. August, haben die Aufräumarbeiten begonnen. Oberbürgermeister Sven Gerich hat sich trotz seines Urlaubs heute Morgen einen Überblick über die Situation in Wiesbaden verschafft. Zusammen mit Sozialdezernent Christoph Manjura, der ihn derzeit vertritt, dankt er allen Einsatzkräften: „Die Kolleginnen und Kollegen der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehren, der Entsorgungsbetriebe, von ESWE sowie alle weiteren Helferinnen und Helfer sind seit Stunden im Einsatz, und es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis alles weg- und aufgeräumt ist. Wir danken allen Kräften sehr herzlich, und können nur hoffen, dass die für heute angekündigten weiteren Gewitter etwas glimpflicher ablaufen. Auch den Arbeitgebern, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den ehrenamtlichen Einsatz freigestellt haben, gilt unser Dank.“

Gerich und Manjura loben auch die Geduld der Pendlerinnen und Pendler, die große Schwierigkeiten hatten, ihre Arbeitsplätze in Wiesbaden zu erreichen: „Teilweise waren alle Einfallstraßen aufgrund umgestürzter Bäume gesperrt, und es ging gar nichts mehr. Wir hoffen, dass alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf verständnisvolle Vorgesetzte gestoßen sind. Wir können jedoch froh sein, dass aufgrund der Sommerferien das Verkehrsaufkommen derzeit nicht so hoch ist wie außerhalb von Urlaubszeiten.“


Möricke: Bauleitverfahren für den Neubau der Rettungswache und Feuerwache 3 gestartet

Mit der Weiterleitung von zwei Sitzungsvorlagen des Stadtentwicklungsdezernates zur Aufstellung eines Bebauungsplans und zur Änderung des Flächennutzungsplans vom Magistrat an den Ortsbeirat Igstadt startet die Planrechtschaffung für den Neubau einer Rettungswache und der Feuerwache 3 am östlichen Ortsrand von Igstadt an der Nordenstadter Straße. Durch den Neubau der Feuer- und Rettungswache 3 soll eine nachhaltige und zukunftsfähige Lösung für die weitere Stadtentwicklung geschaffen werden. Dies teilte Stadtentwicklungsdezernentin Sigrid Möricke nach der Magistratssitzung am 1. August mit.

Derzeit unterhält die Berufsfeuerwehr Wiesbaden innerhalb des Stadtgebietes drei Feuerwachen:
• Feuerwache 1 am Kurt-Schumacher-Ring (zur Versorgung Innenstadtgebiet)
• Feuerwache 2 in der St. Florian-Straße in Mainz-Kastel (südliches Stadtgebiet)
• Feuerwache 3 in Bierstadt (östliches Stadtgebietes)

Um sicherzustellen, dass Feuerwehr und Rettungsdienste in der Regel zu jeder Zeit und an jedem Ort ihres Zuständigkeitsbereiches innerhalb von zehn Minuten nach der Alarmierung wirksame Hilfe einleiten können (sogenannte „Hilfsfrist“) – hierzu gehören im östlichen Stadtgebiet auch die Bundesautobahnen A 3 und A 66 – , soll der Standort der Feuerwache 3 der Berufsfeuerwehr von Wiesbaden-Bierstadt nach Wiesbaden-Igstadt verlagert werden.

Dies auch, da die bestehende Feuerwache 3 in Bierstadt sich in einem baulich schlechten Zustand befindet und an diesem Standort keine Erweiterungs- und/oder Ertüchtigungsmöglichkeiten bestehen.

Die Rettungswache im Wiesbadener Osten ist derzeit noch als provisorisch angelegte Zwischenlösung in Containern in Igstadt untergebracht. Auch für die Freiwillige Feuerwehr Igstadt fehlen bauliche Erweiterungsmöglichkeiten und das Gebäude, in dem die Freiwillige Feuerwehr Igstadt derzeit untergebracht ist, ist ebenfalls sanierungsbedürftig.

Aus all diesen Gründen soll eine Zusammenlegung der Nutzungen Berufsfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehr Igstadt und Rettungsdienst unter einem Dach erfolgen.

Mit dem Neubau der Rettungs- und Feuerwache 3 kann die Hilfsfrist im Bereich der östlichen Vororte eingehalten und bestehende Versorgungslücken geschlossen werden. Die durch die Verlagerung der Nutzungen an einen neuen Standort in Bierstadt und Igstadt genutzten Flächen stehen für eine sinnvolle Nachnutzung zur Verfügung.


Ordnungsamt und ELW beseitigen Unwetterschäden

Die Unwetterschäden der vergangenen Nacht halten nicht nur Feuerwehr und Rettungskräfte auf Trab. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wiesbadener Ordnungsamts sowie der Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) sind seit Mitternacht im Einsatz.

„Die Straßenreinigung kümmert sich um freie Straßen und auch die Kanäle werden kontrolliert. Verstopfungen werden bei Bedarf beseitigt. Die Gewässerbereitschaft der ELW hat schon in der Nacht einen verstopften Rechen am Wellritzbach bereinigt und damit möglicherweise Überschwemmungen verhindert. Außerdem helfen zwei Unimogs mit Seilwinden bei der Reparatur beschädigter Gehege in der Fasanerie“, berichtet Bürgermeister Dr. Oliver Franz aus seinem Urlaub. Er weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass Bürgerinnen und Bürger, in Anbetracht möglicher weiterer Regenfälle, selbst präventiv handeln könnten. Oftmals helfe es, die großen Blätter von den Gullys zu entfernen.

Die Stadtpolizei ist mit einem Großaufgebot den ganzen Tag damit beschäftigt, die Sperrungen der Zufahrtsstraßen in Richtung Taunusstein aufrecht zu erhalten. „Die Gefahr durch umstürzende Bäume ist sehr groß. Aus diesem Grund werden die Straßen voraussichtlich noch bis in die Nacht gesperrt bleiben“, so Dr. Oliver Franz weiter. Abschließend schließt sich Bürgermeister Dr. Franz dem Dank des Oberbürgermeisters an die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an: „Die Beschäftigten der Ämter und Eigenbetriebe leisten hervorragende Arbeit und gewährleisten damit die Sicherheit der Wiesbadener Bevölkerung. Dafür sage ich danke!“