Mannheim: Plankenneugestaltung – Bauherren informieren über Fortgang der Arbeiten

Mannheim – Seit Anfang März 2017 läuft eines der wichtigsten und ambitioniertesten öffentlichen Bauprojekte Mannheims – die Neugestaltung der Planken. Gemeinsam investieren die Bauherren Stadt Mannheim, Rhein-Neckar-Verkehr GmbH und MVV Energie rund 30 Millionen Euro in die Zukunft der Einkaufsmeile Nummer eins der Region – und damit in die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Mannheimer Einzelhandels.

Daran arbeiten alle Baubeteiligten mit Hochdruck. Im Verlauf der Arbeiten können besondere bauliche oder logistische Herausforderungen bzw. unerwartete Ereignisse eintreten. Dabei kann es sich beispielsweise um schwierige Gegebenheiten im Bauuntergrund, schlechte Witterungsverhältnisse oder Kampfmittelverdachtspunkte handeln. In diesen Fällen haben die Bauherren zwei Möglichkeiten:

1. Störungen und Schwierigkeiten in den Baufeldern werden nach und nach abgearbeitet mit dem Ergebnis, dass sich sowohl das geplante Ende der Gesamtmaßnahme als auch der Start der Stadtbahnen nach hinten verschiebt.

2. Bei Störungen oder Schwierigkeiten in einem Baufeld, die dort zu Verzögerungen führen, wird, durch Kompensation an anderer Stelle, diese Verzögerung aufgeholt, so dass die Maßnahme einerseits insgesamt im Zeitplan und andererseits die Stadtbahnen Ende November wieder fahren können.

Da die rechtzeitige Fertigstellung der Maßnahmen – mit Blick auf Handel und Kunden – für alle Bauherren oberste Priorität hat, verfahren die Bauherren nach letzterer Möglichkeit. Deshalb wurden und werden – innerhalb des vor Beginn der Maßnahme abgestimmten Bauzeitenplans – Modifikation in einigen Baufeldern bzw. bei Bauabläufen erforderlich. Gerade auch von den ausführenden Baufirmen werden die erforderlichen Optimierungen sehr aktiv eingefordert und einbezogen.

Über den Stand der Arbeiten informieren die Bauherren Stadt Mannheim, rnv und MVV Energie.

Neues Pflaster und Mobiliar für die Planken

„Wichtigstes Gesamtziel der Maßnahme ist, diese im Frühjahr 2019 abzuschließen. Daran halten wir mit unseren Planungen fest. Im Baugeschehen sind wir immer darum bestrebt, die Abläufe zu verbessern. Nach Rücksprache mit allen Gewerken wurde am vergangenen Freitag der aktuelle Plan modifiziert. Diese Optimierungen bestätigen uns die grundsätzliche Einhaltung der Zeitplanung für die gesamte Neugestaltung der Planken. Dies bedeutet aber auch, dass die einzelnen Bauabschnitte überarbeitet werden mussten“, erläutert Baubürgermeister Lothar Quast.

Um die Bauabläufe zu beschleunigen, werden zukünftig Baufelder zusammengelegt – dieses Vorgehen wird als nächstes für die Baufelder 6 und 7 angewendet, die ab Ende September bis Mitte November bearbeitet werden. Über weitere Modifikationen wird rechtzeitig informiert werden.

Stets mit Blick auf die rechtzeitige Fertigstellung der Gesamtmaßnahme, mussten auch bislang Veränderungen in den Abläufen vorgenommen werden, die sich wie folgt darstellen: Die Baufelder 1 und 2 (vor D 1 bzw. E 1) bildeten den Startschuss für die Neugestaltung der Planken – diese Flächen sind nun fertig. Diese Flächen mussten allerdings in der Bearbeitung eine Weile ruhen. Da sich die Lieferung von Pflastersteinen verschoben hatte, zog man hier die Bautrupps ab und begann zunächst mit den Arbeiten am Plankenkopf in O 7 (Baufeld 3). Erst zu einem späteren Zeitpunkt setzte man die Arbeiten in den Baufeldern 1 und 2 fort. Dieses Vorgehen erweist sich aus organisatorischen Gründen im Gesamtablauf der Plankenneugestaltung als sinnvoll. Aktuell wird der Plankenkopf auf beiden Seiten in O 7 (Baufeld 3) und P 7 (Baufeld 5) mit neuem Pflaster und Mobiliar ausgestattet. Die Arbeiten in O 7 werden – bis auf kleinere Restarbeiten – Anfang August, die Arbeiten in P 7 (Baufeld 5) Mitte September abgeschlossen sein. Weiterhin wurden die Baufelder 4 und 5 in der Reihenfolge ihrer Bearbeitung getauscht, um die Feuerwehrzufahrt zu O 7 zu gewährleisten.

Neue Gleise für die Stadtbahnen

Bezogen auf das wichtigste Etappenziel für 2017, erklärt Marin in der Beek, technischer Geschäftsführer der rnv heute im Stadthaus: „Wir haben der gesamten Öffentlichkeit vor Baubeginn versprochen, dass unsere Bahnen Ende November wieder durch die Planken fahren. Und dieses Versprechen werden wir pünktlich zur Weihnachtszeit einlösen, in dem wir den Stadtbahnverkehr zwischen Wasserturm und Paradeplatz planmäßig wieder aufnehmen – dafür ziehen wir alle an einem Strang. Schließlich sollen unsere Fahrgäste sowie alle Besucherinnen und Besucher der Mannheimer Innenstadt sehr bald wieder bequem und mit gutem Gefühl unterwegs sein.“ Mit rund 46.000 Menschen, die täglich auf den Planken in die Stadtbahnen ein- und aussteigen, sind sie ein wichtiger Frequenzbringer für den örtlichen Einzelhandel.

Um zeitliche Verzögerungen, die sich in Baufeld A ergeben haben, einzuholen, setzen die Bauherren in den Abschnitten B und C verstärkt auf die „Überlappung“ von Baufeldern. Das heißt, während in einem Bauabschnitt noch gebaut wird, wird bereits im nächsten Abschnitt mit den Arbeiten begonnen. Eine „Überlappung“ von Baufeldern war von Anfang an als mögliche Vorgehensweise im Bauzeitenplan und den zugehörigen Erläuterungen festgehalten – diese Vorgehensweise ist nun wichtiger Bestandteil der Aufholstrategie, damit die Stadtbahnen pünktlich Ende November wieder fahren. Mit dem Abschluss von Baufeld B ist voraussichtlich bis August zu rechnen, Baufeld C wird nach jetzigem Stand der Arbeiten im September beendet. Bevor in Baufeld D mit der eigentlichen Gleiserneuerung begonnen werden kann, werden hier aktuell im Vorfeld die Mastgründungen durchgeführt. Dies sind jeweils große stabile Fundamente für die Fahrleitungsmaste, die mit großen Baugeräten in den Erdboden eingelassen werden. In Baufeld E laufen momentan Kampfmittelsondierungen.

Plankenkopf bis Mitte O 7 / P 7 (Baufeld A)

Für die Verzögerungen, die sich zuvor in Baufeld A ergeben haben, sind verschiedene Gründe ursächlich. Zum einen resultieren sie aus notwendigen Sondierungsarbeiten aufgrund eines Bombenverdachtspunktes. Zum anderen zeigten sich Reste einer Stadtgrabenbrücke, die freigelegt und von Archäologen detailliert untersucht werden musste, sowie ungünstige Gegebenheiten im Bauuntergrund, die durch zusätzliche Bodenverbesserungen ausgeglichen werden mussten. Im Ergebnis kam es in diesem Baufeld zu einer Verzögerung von rund zwei Monaten. Mit dessen Fertigstellung ist Anfang August zu rechnen, danach erfolgen nur noch kleinere Arbeiten an der zukünftigen Haltestelle vor O 7.

„Für unsere Haltestellenbereiche erreichen wir durch Fahrgastunterstände eine neue Aufenthaltsqualität. Nach dem erfolgten Zuschlag im Februar haben wir in den letzten Wochen und Tagen intensiv mit dem neuen Konzessionär verhandelt und die Details der neuen Fahrgastunterstände besprochen, die ab November in den Planken und danach im gesamten Stadtgebiet zum Einsatz kommen. Wir sind sicher, die Mannheimer Planken gerade auch an unseren Haltestellen für Kunden und Besucher zu besonderen Hotspots zu machen und hier dank moderner Ausstattungen wertvolle Aspekte moderner Stadtgestaltung präsentieren zu können“, so Marcus Geithe, Geschäftsführer der MVV Verkehr GmbH. „Das Engagement des neuen Konzessionärs in den Planken zeigt auch die hohe Bedeutung unserer Einkaufsstraße für Fahrgäste und Werbekunden. Dies ist ein wichtiger Indikator auch für die Stärke unseres Einzelhandels“, ergänzt er.

Erneuerung der Infrastrukturen unter der Erde

„MVV Energie hat in den vergangenen Wochen im Rahmen des Gesamtprojekts sowie des Bau- und Zeitplans Rohrleitungen für die Fernwärme-, Gas- und Wasserversorgung verlegt. Diese Arbeiten sind planmäßig verlaufen“, erklärt Volker Glätzer, Geschäftsführer der MVV Netze. Aktuell ist an der Gleisquerung zwischen O4 / P4 bzw. O5 / P 5 der Graben bereits wieder verfüllt. Der Rohrbau bei der Querung im Bereich O 6 / P 6 bzw. O 7 / P 7 ist beendet. In der kommenden Woche wird auch hier der Graben geschlossen. „Die notwendige Verlegung der Stromleitungen in den Planken erfolgt bis zum Frühjahr 2019 im Rahmen der städtischen Baufelder. Gleichzeitig werden auch zwei Maßnahmen am Wassernetz in diese jeweiligen Zeiträume gelegt, um den Ablauf des Projektes insgesamt zu optimieren“, betont Glätzer.

Belange des Handels fest im Blick – genaue Einzelfallprüfung bleibt erforderlich

Neben der Notwendigkeit, die Planken neu zu gestalten, und dem Mehrwert dieser öffentlichen Investition für den Einzelhandel, bringen die Baufelder für die anliegenden Händler ebenso Herausforderungen während der Bauphase mit sich.

„Nach wie vor können sich betroffene Einzelhändler und Gewerbetreibende jederzeit an die Wirtschaftsförderung wenden, die gemeinsam mit der IHK Rhein-Neckar das individuelle Angebot der einzelbetrieblichen Beratungen koordiniert. Jeder Fall wird dann im Einzelnen geprüft, ein Unternehmensberater kann Möglichkeiten aufzeigen, welche Förderungen oder andere Hilfen für das jeweilige Unternehmen in Frage kommen können. Bei diesen Beratungsgesprächen entstehen den Unternehmen keine Kosten, da diese vollständig von der Wirtschaftsförderung übernommen werden“, sagt Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch.

Dabei muss jedoch immer der genaue Einzelfall geprüft werden. Für Unternehmen in schwierigen betrieblichen Situationen gibt es eine vorgegebene und bewährte Vorgehensweise, die von der IHK Rhein-Neckar koordiniert und moderiert wird. Im Rahmen des Programms „Förderung unternehmerischen Knowhows“ können Unternehmensberater, die beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gelistet sind, mittels einer betriebswirtschaftlichen Analyse Möglichkeiten zur Fortführung des Unternehmens aufzeigen. Gleichzeitig wird geprüft, ob Förderprogramme, wie zum Beispiel Förderdarlehen der L-Bank oder der KfW zur Unterstützung des Unternehmens in Frage kommen. Nach Vorlage des Beratungsberichts kann in den Räumlichkeiten der IHK ein gemeinsames Abschlussgespräch mit allen Beteiligten (Unternehmen, IHK, Berater, Bank, Vermieter) durchgeführt werden, um das Beratungsergebnis gemeinsam zu besprechen und zu festigen. Die IHK steht dabei als Moderator zur Verfügung und bindet die Wirtschaftsförderung in die Gespräche ein.

Marketingmaßnahmen sind fester Bestandteil des Plankenbudgets

Umfassende Informationsangebote und Marketingmaßnahmen sind von Anfang an fester Bestandteil des Plankenbudgets. Sie wurden jeweils mit allen Baupartnern und der Werbegemeinschaft Mannheim City abgestimmt und gemeinsam umgesetzt. Innerhalb des ersten halben Jahres wurden davon beispielsweise eine überregionale Beilage erstellt, mit einer Kuchenaktion der Start der Neugestaltung begleitet, ein Gewinnspiel durchgeführt sowie zahlreiche Informationsangebote umgesetzt, darunter Informationsflyer und -veranstaltungen, das Infobüro in O 2 und eine Website aufgesetzt. Auch bis Ende des Jahres wird das Shoppingerlebnis in der City vermarktet werden, dabei steht der Start der Stadtbahnen Ende November pünktlich zum Weihnachtsgeschäft besonders im Fokus.

Informationen unter: www.mannheim-planken.de