Weiterentwicklung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

Bilanz aus Japanreise

Kaiserslautern – Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel zieht positive Bilanz aus seiner Reise in die japanische Partnerstadt Bunkyo-ku, die er von 22. bis 27. Oktober mit einer städtischen Delegation besuchte.

„Bunkyo-ku als einer der Stadtteile Tokios, ist ein bedeutender Technologie- und Produktionsstandort. Ich sehe vier große Wirtschaftsbereiche, in denen wir künftig kooperieren könnten“,

so Weichel. Diese seien die Sicherstellung der Energieversorgung, die Bewältigung des demographischen Wandels, der Bereich „embedded sysytems“ und die Industrie 4.0.

„Kaiserslautern ist im Bereich der Industrie 4.0 führend, findet international und bundesweite Anerkennung, wie nicht zuletzt der Besuch von Wirtschaftsminister Gabriel und das große Medienecho zeigten. Unser Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit der Smart factory nimmt hier eine zentrale Rolle ein – für Japan ist das von besonderem Interesse, da das Land in diesem Bereich in der Forschung weit hinter Europa und den USA zurück liegt.“

Was die Sicherstellung der Energieversorgung angeht, so soll der Atomstrom um 25 Prozent zugunsten regenerativer Energien reduziert werden. Hier käme die Kompetenz des Fraunhofer Instituts IESE mit den Professoren Bomarius und Rombach zum Tragen. Ein dritter Bereich seien die „embedded systems“, eingebettete Systeme.

„Sie verrichten nahezu unsichtbar ihren Dienst in Anwendungen und Geräten. Ein großes Thema ist die Sicherheit der Systeme durch Software, gerade im Hinblick auf Medizinsysteme.“  Was die Herausforderungen Japans bezüglich des demographischen Wandels betrifft, so seien die Erfahrungen mit Ambient-Assisted-Living-Lösungen besonders im Fokus. „Intelligente Lebensassistenzsysteme für ältere Menschen – das war sehr spannend für die japanischen Gastgeber, gerade vor dem Hintergrund, dass sich die Gesellschaft dort halbieren wird“, erklärte der Oberbürgermeister.

Das Interesse der Partnerstadt sei groß, in den vier genannten Feldern zusammenzuarbeiten. In einem weiteren Schritt würden nun japanische Unternehmen benannt, die sich für eine Kooperation eignen. Sollte sich dies positiv entwickeln, zieht das Stadtoberhaupt in Erwägung, mit einer passgenauen Delegation Ende nächsten Jahres erneut in die Partnerstadt zu reisen, um die wirtschaftliche Kooperation der Städte weiter voranzubringen.

„Das ist ganz im Sinne des dortigen deutschen Botschafters Hans Carl von Werthern, der in der Weiterentwicklung ebenfalls großes Potenzial sieht“, so Weichel.

„Im Übrigen haben wir eine ganz wunderbare Gastfreundschaft in Japan erlebt, alles top organisiert und ein tolles Rahmenprogramm wurde geboten. Ich war sehr stolz auf unsere mitgereisten Musikerinnen und Musiker, die ein Konzert gegeben haben, das dort über 500 Menschen begeistert hat. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt und die Leute standen noch bis auf die Straße an. Vielen Dank dafür.“