Mit High-Tech-Kamera in die „Unterwelt“

Neues Kanalinspektionsfahrzeug

Bad Kreuznach – 330 Kilometer Abwasserkanäle und rund 12.000 Hausanschlüsse auf 48 Kilometer öffentlichem Grund in der Stadt Bad Kreuznach und in der Verbandsgemeinde Bad Münster am Stein-Ebernburg gehören zum Arbeitsgebiet der städtischen Abwasserbeseitigungseinrichtung.

Bei den Kontrollen durch die „Unterwelt“  kommt nun ein neues Kanalinspektionsfahrzeug zum Einsatz, High-Tech für rund 260.000 Euro.

„Das Fahrzeug hat sich in vier Jahren amortisiert, weil es permanent im Einsatz ist“,

so Bürgermeister Wolfgang Heinrich. Denn der Gesetzgeber hat die Kommunen verpflichtet, mindestens zehn Prozent der Abwasserkanäle pro Jahr auf möglichen Schäden zu untersuchen. 

Nach einer europaweiten Ausschreibung wurde der Auftrag an die Firma IBAK aus Kiel vergeben, die den Mercedes Benz Sprinter mit Technik ausgerüstet hat. Mit einer elektrischen Seilwinde wird eine Farb-Drehkopfschwenkkamera bzw. eine Satelliten-Farb-Schwenkkopfkamera mit Ortungssender in die Kanäle runtergelassen und auf die Reise geschickt. Die Kamera liefert Bilder auf den Bildschirm im Wagen. Mit einer speziellen Software werden Grafiken und Berichte mit und ohne Bilder sowie Filme der Kanalbefahrung hergestellt.

„So können Rissbreiten und Deformationen in den Kanälen vermessen werden“,

so Volker Röser, Sachgebietsleiter Geschlossene Kanalsanierung, zur Feststellung möglicher Schäden. Das Fahrzeug wird nicht nur zu den Kontrollfahrten eingesetzt, sondern auch vor und nach Kanalsanierungen sowie beim Kanalneubau. In die Kanalsanierung wurden in diesem Jahr rund 2,4 Millionen Euro, im vergangenen Jahr rund zwei Millionen Euro investiert.