Bankenpräsident zu G20: Finanzmarktregulierung international gemeinsam angehen

G20 Hamburg (Foto: Bankenverband)
G20 Hamburg (Foto: Bankenverband)

Berlin – Hans-Walter Peters, Präsident des Bankenverbandes und Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter der Privatbank Berenberg, äußert sich mit Blick auf den G20-Gipfel in Hamburg.

„Zahlreiche Herausforderungen der Globalisierung lassen sich nur international bewältigen. Hierfür ist die Gruppe der G20, deren Staatschefs sich ab heute in Hamburg versammeln, ein wichtiger und in der Vergangenheit schon sehr erfolgreicher Rahmen. Die gravierendsten Auswirkungen der Finanzkrise konnten auch deshalb recht zügig bewältigt werden, weil die G20 2009 in Pittsburgh gemeinsam Maßnahmen vereinbart haben. Diese Erkenntnis sollte auch auf dem bevorstehenden Gipfel die unverrückbare Basis sein: Die Stabilität des globalen Finanzsystems kann nur eine international abgestimmte Regulierung gewährleisten.

Wir halten es für sinnvoll, die nach der Finanzkrise umgesetzten und nicht immer aufeinander abgestimmten Regelungen kritisch zu überprüfen. Wertvolle Errungenschaften, insbesondere auf international vereinheitlichter Basis, sollten jedoch nicht einfach über den Haufen geworfen werden. Ein ‚Wettbewerb der Laxheiten‘ in der Regulierung hilft niemandem.

Gerade die Finanzmarktregulierung der letzten Jahre hat gezeigt, wie notwendig koordiniertes politisches Handeln ist. Robuste Regulierungssysteme sichern nicht nur die Finanzstabilität innerhalb eines Landes oder einer Region, sie wirken auch stabilisierend auf andere Länder: eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten – und das nicht nur in der Finanzmarktregulierung.

Gegen wachsende nationalistische und zunehmend protektionistische Tendenzen gilt es umso mehr, gemeinsam die Wohlstandsgewinne aus Freihandel und Marktwirtschaft zu verteidigen. Internationale Zusammenarbeit und offene Märkte sind die Voraussetzung für Stabilität und Wachstum. Die Globalisierung zurückzudrehen, so wie es derzeit viele Populisten fordern, hieße, Wohlstandsverluste hinzunehmen.“