Ludwigshafen: Helmut Kohl verstorben

Ludwigshafen – Der Ludwigshafener Ehrenbürger Dr. Helmut Kohl ist am 16. Juni 2017 im Alter von 87 Jahren verstorben.

Helmut Kohl wurde am 3. April 1930 als Sohn eines bayerischen Finanzbeamten in Ludwigshafen-Friesenheim geboren. Er besuchte die Rupprechtschule im Stadtteil Friesenheim und die Oberrealschule Ludwigshafen – das heutige Max-Planck-Gymnasium. Nach dem Studium in Frankfurt und Heidelberg arbeitete er von 1959 bis 1969 als Referent beim Verband der chemischen Industrie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen. Von 1960 bis 1969 war er Vorsitzender der CDU-Fraktion im Ludwigshafener Stadtrat. 1959 bis 1976 war er Mitglied des Landtages, 1969 bis 1976 Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. 1976 bis 2002 war er Mitglied des Bundestages, 1982 bis 1998 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.

1989/90 nutzte er die historische Chance zur deutschen Wiedervereinigung. Als Bundeskanzler war er entscheidend am Prozess der europäischen Einigung und an der Einführung des Euro beteiligt. 2005 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Ludwigshafen am Rhein. 2010 richteten die Bundesrepublik Deutschland, das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Ludwigshafen am Rhein gemeinsam die Feierlichkeiten zu seinem 80. Geburtstag im Ludwigshafener Pfalzbau aus.

Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse würdigte die politische Lebensleistung und die Heimatverbundenheit des Verstorbenen: „Helmut Kohl hat hier in seiner Kindheit und Jugend die Unterdrückung durch die Nationalsozialisten, die Schrecken des Krieges und die Hoffnung des Wiederaufbaus erlebt. Am materiellen und am ideellen Wiederaufbau seiner Heimat hat er sich von Anfang an beteiligt. Der Auftrag aus der Präambel des Grundgesetztes, in einem geeinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, war ihm Zeit seines Lebens Verpflichtung und Richtschnur seines politischen Handelns. Dabei blieb er auch als Ministerpräsident und Bundeskanzler seiner Heimatstadt immer treu verbunden. Ludwigshafen, Deutschland und Europa haben Helmut Kohl sehr viel zu verdanken. Wir verneigen uns in Dankbarkeit vor einem der großen Gestalter unseres Gemeinwesens. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau und seiner Familie.“