Deidesheim – Zum 614. Mal wurde vor der ehrwürdigen Kulisse des historischen Rathauses der Deidesheimer Geißbock versteigert.

Nach der Vorstellung des Geißbocks am Heimatabend und der Begutachtung, ob der Bock „gut gehörnt und gut gebeutelt“ ist, stand traditionell am Dienstag nach Pfingsten der Geißbockmarsch auf dem Programm. Das jüngst getraute Lambrechter Brautpaar Inna und Patrick Faß führte den 614. Tributbock Patrick I. durch den Wald zum Deidesheimer Rathaus. Mit dabei waren wieder viele Lambrechter Bürgerinnen und Bürger inkl. Stadtspitze.

Geißbockversteigung (Foto: Holger Knecht)
Geißbockversteigung (Foto: Holger Knecht)

Nach einem bunten Rahmenprogramm mit Blasmusik und einem Theaterstück begann pünktlich um 17:45 Uhr die Versteigerung. 100 Euro war der „Einstiegspreis“. Schnell wurde der Preis hochgetrieben. Markus Wahl beherrschte seine Aufgabe vorzüglich und animierte die Bietenden zum Steigern. Kurz vor dem Versteigerungsende um 18 Uhr meldete sich Alisa I., Weinprinzessin der Verbandsgemeinde Deidesheim 2016/17, mit ihrem Handzeichen beim Gebot von 3.100 Euro – und dabei blieb es.

Eine letzte Hürde galt es noch auszustehen: Alisa I. musste den Geldbetrag in bar bezahlen, was sich als kleine Herausforderung darstellte. Ein Beauftragter wurde zu einem Geldautomat entsandt, und alle im Rathaus warteten und warteten. Wo blieb der Geldbote? Bürgermeister Manfred Dörr nutzte die Gelegenheit, mit kleinen Geschichten und Anekdoten die Zeit zu überbrücken. Nach und nach wurde der Geldbetrag in kleinen Raten auf den Tisch geblättert, ein Vertreter der Kirche bot an eine Bürgschaft über den Restbetrag zu leisten. Das Zusammensuchen des Gelds war letztlich ein Schauspiel für sich, wenn auch nicht geplant. Die Urkunde wurde unterschrieben. Bock Patrick I., der von alledem nichts mitbekam, ruhte sich von den Strapazen des heutigen Tags aus.