Heidelberg – Fahrerinnen und Fahrer von Lastkraftwagen (LKW) oder Bussen können einen großen Bereich neben und hinter ihrem Fahrzeug trotz Außenspiegel nicht richtig einsehen. Gerade beim Rechtsabbiegen können sie Radfahrerinnen und Radfahrer im „toten Winkel“ leicht übersehen.
Um solchen Unfällen vorzubeugen, hat die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e.V. (AGFK-BW), der auch die Stadt Heidelberg angehört, Tipps für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer formuliert:
- Schulterblick: Autofahrerinnen und Autofahrer sollten auf den Schulterblick zurückgreifen, um Radfahrerinnen und Radfahrer im toten Winkel erkennen zu können. Das heißt: Blick nach links, rechts und nach hinten rechts.
- Vorsicht bei großen Fahrzeugen: Zwar dürfen Radfahrerinnen und Radfahrer an einer Ampel wartende Autos vorsichtig am rechten Fahrbahnrand überholen. Aber bei großen Fahrzeugen können sie aufgrund des toten Winkels leicht übersehen werden. Die AGFK-BW rät daher Radfahrerinnen und Radfahrern, in derlei Situationen lieber hinter den Bussen oder Lastkraftwagen zu bleiben und auf den Blinker zu achten: Beim Abbiegen ordnen sich LKW und Busse oft am linken Fahrbahnrand ein, um ausreichend Fläche für ihren Wendekreis zu haben.
- Aufstellflächen: Sind vor einer Kreuzung auf der Fahrbahn vorgezogene Aufstellflächen markiert, sollten Radfahrer diese nutzen, um beim Anfahren im Sichtfeld der Autofahrer zu sein. Zu LKW oder Transportern sollten sie dabei ausreichend Abstand halten: Die Fahrer können aufgrund ihrer erhöhten Sitzposition unmittelbar vor dem Führerhaus weder Gegenstände noch Personen wahrnehmen.
- Blickkontakt: An Kreuzungen und Ampeln sollten Radfahrerinnen und Radfahrer mit anderen Verkehrsteilnehmern Blickkontakt aufnehmen. Das gilt auch für Autofahrerinnen und Autofahrer – entweder direkt oder über den Außenspiegel.
- Grundsätzlich gilt: Ob am Steuer, auf dem Sattel oder zu Fuß unterwegs, Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sollten immer aufeinander achten und auch Fehlverhalten oder Missverständnisse der anderen einkalkulieren. Gegenseitige Rücksichtnahme ist auch angesagt, wenn Autofahrer beim Rechtsabbiegen Radwege oder Schutzstreifen überfahren. Radfahrer wiederum sollten beim Abbiegen auf querende Fußgänger achten.
Trixi-Spiegel erweitern das Blickfeld
Damit Radfahrer nicht im toten Winkel großer Fahrzeuge übersehen werden, helfen sogenannte Trixi-Spiegel: Die konvexen Sicherheitsspiegel werden direkt an der Ampel angebracht und erweitern das Blickfeld von LKW- und Busfahrern auf den Bereich neben und hinter ihrem Fahrzeug. Damit verbessern sie bei Abbiegevorgängen die Sicht auf den vorfahrtsberechtigten, geradeausfahrenden Radverkehr. Die Stadt Heidelberg hat in diesem Jahr 32 Trixi-Spiegel im Stadtgebiet installiert. Sie kommen an signalisierten Kreuzungen und Einmündungen mit Rechtsabbiegemöglichkeit zum Einsatz, wo sich die wartenden Radfahrer neben oder hinter den Kraftfahrzeugen aufstellen. 2015 hat die Stadt Heidelberg unter anderem an folgenden Kreuzungen und Einmündungen Trixi-Spiegel installiert: Bismarckstraße / Bergheimer Straße, Mittermaierstraße / Alte Eppelheimer Straße, Rohrbacher Straße / Zähringerstraße, Speyerer Straße / Langer Anger, Hans-Thoma-Platz / Dossenheimer Landstraße, Berliner Straße / Mönchhofstraße und Brückenstraße / Ladenburger Straße.
Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK-BW)
Die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW) ist ein Netzwerk von über 50 Städten, Landkreisen und Gemeinden. Unterstützt und gefördert vom Land, wollen die Kommunen das Radfahren als selbstverständliche, umweltfreundliche und günstige Art der Fortbewegung fördern, mehr Menschen sicher aufs Rad bringen und ihnen die Freude am Radfahren vermitteln. Heidelberg gehört zu den Gründungsmitgliedern der AGFK-BW.
Ergänzend: Weitere Infos unter www.agfk-bw.de sowie unter www.heidelberg.de > Erleben > Freizeitangebote > Fahrradfreundliches Heidelberg