Mainz – Wenn Menschen den Rettungsdienst rufen, zählt häufig jede Minute. Denn je früher das Rettungsteam beim Patienten eintrifft, umso erfolgreicher sind dessen Überlebenschancen im Notfall.
Nach dem Notruf beginnt in der Leitstelle ein Wettlauf mit der Zeit. Alle Maßnahmen sind darauf abgestimmt keine Zeit zu verlieren damit das Rettungsteam möglichst schnell beim Notfallpatienten eintrifft. Gerade in der dunklen Jahreszeit mit Nebel, Regen und langen Nächten, gestaltet sich die Anfahrt für die Rettungskräfte aufgrund fehlender oder unbeleuchteter Hausnummern oft schwierig. Trotz modernster Kartentechnik in der Leitstelle und Navigationssystem und Ortungstechnik im Rettungswagen, sind die Rettungsteams für ein schnelles Eintreffen beim Patienten auf gut sichtbare Hausnummern angewiesen.
„Wenn wir im Notfall ausrücken, ist es für uns frustrierend wenn wir dann vor Ort rätseln müssen, welches Haus die Einsatzstelle sein könnte. In der Zeit in der wir das richtige Haus suchen, könnten wir den Patienten bereits umfassend versorgen und behandeln.“ erklärt DRK-Rettungsassistent Frank Erb vom DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe.
Am besten eignen sich große, beleuchtete Hausnummern, die von der Straße aus gut sichtbar sind. Auch in Neubaugebieten sollten Bauherren darauf achten, ihr Haus möglichst früh mit einer Hausnummer auszustatten – auch dann wenn die Fassadengestaltung noch nicht fertig ist. Ein zusätzliches Problem haben die Rettungskräfte häufig, wenn Hauseingänge nicht direkt an der Straße liegen, oder sich in einer anderen Straße befinden. Daher sollten Anrufer die Leitstelle bereits beim Notruf darauf hinweisen und mitteilen, wo der Rettungsdienst den Hauseingang findet.
„Nachts empfiehlt es sich auch das Licht am Hauseingang einzuschalten oder in besonders verwinkelten Straßen eine Person zum Einweisen des Rettungsdienstes an der Straße zu positionieren, sofern diese nicht mit Erste-Hilfe Maßnahmen beschäftigt ist. Hausbesitzer sollten unbedingt darauf achten, dass Hausnummern nicht zugewachsen sind oder die Ziffern in der gleichen Farbe wie die Fassade angebracht werden. Mit einer gut sichtbaren Hausnummer helfen Sie nicht nur unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern vor allem dem Notfallpatienten, der so von einer schnellen und frühen Versorgung profitiert.“ wirbt Jörg Steinheimer, Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienst Rheinessen-Nahe für Unterstützung.
Ein Anwesen mit einer Hausnummer zu versehen ist übrigens keine freiwillige Angelegenheit. Im §126 (3) Baugesetzbuch ist die Anbringung einer Hausnummer auch gesetzlich geregelt. Viel wichtiger ist eine gut sichtbare Hausnummer jedoch vor allem für das schnelle Eintreffen des Rettungsdienstes und somit auch für die schnelle Hilfe im Notfall.