Ingelheim – Unter dem Motto „Liebe für Alle – Hass für Keinen“ pflanzten die Männer der Majlis Ansarullah, einer Unterorganisation der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland KdöR (AMJ) gemeinsam mit Oberbürgermeister Ralf Claus und Mitarbeitern des städtischen Grünamtes einen Baum in Ingelheim.
Unter dem Motto „Muslime für Frieden, Freundschaft und Loyalität“ möchten die Mitglieder der AMJ mit diesem Projekt u.a. ihre Liebe zu Deutschland, das zu einer zweiten Heimat geworden ist, demonstrieren. Seit 2012 wurden in über 500 Städten und Gemeinden im gesamten Bundesgebiet im Zeichen des Friedens und der Freundschaft Bäume gepflanzt.
„Wir freuen uns, dass wir hier gemeinsam mit der Stadt Ingelheim ein Zeichen setzen können“,
eröffnete Rafique Khawaja, Leiter für Soziale Dienste in der Frankfurter Zentrale der Gemeinde. Seinen Dank richtete er an Oberbürgermeister Ralf Claus für die gemeinsame Aktion aber vor allem auch an die lokalen Mitglieder, allen voran Sultan Malik, die die Baumpflanzung hier Ingelheim initiiert haben.
„Nur so kann Stadtleben gelingen: Im aufeinander Zugehen, voneinander Lernen und miteinander in Kontakt zu kommen. Gerade zu dieser Zeit ist es wichtig zu zeigen, dass wir hier gemeinsam leben und leben wollen“,
betonte auch der Oberbürgermeister bevor alle gemeinsam beherzt zu den Schaufeln griffen und den jungen Feldahorn-Baum an seinem neuen Standort einsetzten.
Im Anschluss an die Baumpflanzung lud die Majlis Ansarullah zum Empfang mit einer Koranrezitation mit deutscher Übersetzung, einem kurzen Vortrag über die AMJ selber und anschließendem gemeinsamen Essen ein.
Bundesweit stellt die AMJ mit ihren etwa 40.000 Mitgliedern eine der größten Gemeinden unter den organisierten Muslimen dar. Sie ist seit 2013 die erste islamische Körperschaft des öffentlichen Rechts und damit den großen Kirchen rechtlich gleichgestellt. Seit dem gleichen Jahr bietet sie als Partner des Landes Hessen den bekenntnisorientierten Islamunterricht an Grundschulen an. Darüber hinaus ist die AMJ eine islamische Gemeinde, die Gewalt und Zwang in Glaubensdingen kategorisch ausschließt und eine strikte Trennung von Staat und Religion befürwortet. Nach ihr ist ein Muslim zur Loyalität auch gegenüber einer nicht-muslimischen Regierung verpflichtet. Die Organisation ist besonders im Bereich des gesellschaftlichen Engagements sehr aktiv. Dies geschieht in Deutschland durch Projekte wie beispielsweise dem alljährlichen Neujahrsputz (Reinigung von zentralen Plätzen), den Charity Walks (Wohltätigkeitsläufe), den Pflanzungen von Friedensbäumen, Altenheimbesuchen, Blutspendenaktionen, Tag der offenen Tür in den Moscheen, Koran-Ausstellungen, interreligiösen Dialogen, Frage-Antwort Sitzungen und vielen anderen Aktivitäten. Zur Unterorganisation Majlis Ansarullah gehören Mitglieder der AMJ, die das 40ste Lebensjahr überschritten haben.