Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Das Erbe der Familie Bolongaro – Wie Frankfurt in den Besitz eines Palastes kam und ihn zum Rathaus machte

Aus den Trümmern des Höchster Schlosses ließ eine italienische Kaufmannsfamilie am Mainufer den größten Bürgerpalast nördlich der Alpen errichten. Heute gehört der Bolongaropalast allen Bürgern, allen voran den Höchstern.

Wenn das die Familie Bolongaro geahnt hätte: Da haben sich die italienischen Kaufleute mehrfach um das Bürgerrecht der Stadt Frankfurt bemüht, nie stimmte der Rat der Stadt zu – und jetzt, 300 Jahre später – nutzt ebendiese das prächtige Wohnhaus am Höchster Mainufer als Dependance ihres Rathauses.

Silke Wustmann lacht bei der Vorstellung, wie die Kaufmannsfamilie auf diesen Umstand reagiert hätte. Die Historikerin ist Bolongaro-Spezialistin, kaum jemand kennt die Geschichte der Familie aus Stresa am Lago Maggiore, die ihres kaufmännischen Geschicks, das die Brüder Joseph Maria Marcus und Jakob Philipp Bolongaro 1734 nach Frankfurt brachte, und die ihres Palastes am Höchster Mainufer so gut wie sie. Seit Jahren führt sie durch den Prunkbau – mit knapp 300 Zimmern ist er der größte Bürgerpalast nördlich der Alpen. „Eine Perle“, findet Silke Wustmann. „Allerdings eine, die viele Frankfurter noch nicht entdeckt haben.“ Sie selbst wurde durch ihren Magistervater auf den Bau aufmerksam. „Sie suchen ein Thema für Ihre Abschlussarbeit? Schauen Sie sich doch mal den Bolongaropalast an“, sagte der. „Bolongaropalast? Wo steht der denn?“, fragte seine Studentin. Anfang 1990er war das – seitdem ist Wustmann dem Wohnhaus der Kaufmannsfamilie verfallen.

Mainblick gegen Heimweh

Ein riesiger hufeisenförmiger Gebäudekomplex, allein der Hauptflügel misst 117 Meter Länge, umschließt einen terrassierten Park. Springbrunnen, mächtige Bäume, Rabatten und vom Balkon in der Beletage, den Vorzeigeräumlichkeiten, ein herrlicher Blick auf den Main. Der strömte damals noch in seinem natürlichen Flussbett und erinnerte den Hausherrn Josef Maria Marcus Bolongaro an den Lago Maggiore. „Mit einem Rotwein in der Hand stand er auf dem Balkon und träumte sich nach Italien“, erzählt Silke Wustmann. „Herr Bolongaro litt, so steht es in seinen Tagebüchern, fürchterlich unter Heimweh.“ Bei schlechtem Wetter zog er sich in seine Sala della nostalgia, sein Zimmer mit Wandpanoramen aus seiner Heimat, zurück und hing seiner Sehnsucht nach.

Kein Kontakt zu den Höchstern

Die Kaufmannsfamilie führte ein einsames Leben in ihrem Palast, sie feierte keine Bälle, gab keine Empfänge. Das gesellschaftliche Leben spielte sich in Frankfurt ab, nicht im dörflichen Höchst, das Ende des 18. Jahrhunderts etwa 850 Einwohner zählte. Fischer, Gärtner, Bauern und Zöllner, die die Bolongaros kritisch beäugten. „Wohlgelitten waren die Neureichen aus Frankfurt nicht“, weiß Wustmann. „Wo heute ihr Palast steht, war damals plattes Land.“ Die Familie selbst suchte keinen Kontakt zu den Höchstern, bis auf ein paar Stallburschen und Knechte brachte sie ihr eigenes Personal aus der Stadt mit. Nicht einmal den Gottesdienst in der Justinuskirche besuchten sie gemeinsam mit ihren Nachbarn – der Palast hatte eine eigene Kapelle.

Aus den Trümmern des Schlosses

Anders als die Fischer, Bauern und Zöllner mussten die wohlhabenden Brüder keine Steuern zahlen. Und kamen darüber hinaus günstig an Bauland und -material. „Der Palast wurde aus den Trümmern des Höchster Schlosses errichtet, das im Dreißigjährigen Krieg größtenteils zerstört worden war“, weiß Silke Wustmann. Der Mainzer Kurfürst Emmerich Josef hatte das Projekt eingefädelt. Im 18. Jahrhundert gehörte Höchst zum Kurfürstentum Mainz. Die Kurfürsten, gleichzeitig Erzbischöfe der Domstadt, nutzten die verkehrsgünstige Lage des Städtchens am Main und der parallel verlaufenden Handelsstraße, um durchreisende Kaufleute an den Zollstationen kräftig zur Kasse zu bitten. Dennoch befand sich das Erzbistum in einer schlechten wirtschaftlichen Lage. Emmerich Josef legte ein Förderungsprogramm auf und versprach ansiedlungswilligen Investoren verbilligtes Bauland samt Material, Gewerbefreiheit, Steuer- und Zollerleichterungen, Religionsfreiheit und – das Bürgerrecht.

Steuern ja, Rechte nein

Seit den 1730er Jahren in Frankfurt mit dem Handel von Schnupftabak und Kolonialwaren überaus erfolgreich, betrieben die Brüder Joseph Maria Marcus und Jakob Philipp seit 1740 zudem Bankgeschäfte und erwarben 1756 das Haus „Zum Wölffchen“ in der Töngesgasse. Schnell wurden die Bolongaros zu einem der bedeutendsten Handelshäuser Frankfurts. Die Stadt stand dem Erfolg ausländischer Kaufleute zwiespältig gegenüber – zwar nahm sie gern deren Steuern ein, Rechte allerdings erteilte sie den Zugezogenen nur ungern. Den Bolongaros wurde der Status eines Beisassen zuerkannt: Gegen einen Eid und Bezahlung durften sie sich auf Lebenszeit in der Stadt niederlassen. An das Bürgerrecht jedoch war nicht zu denken. Denn das gewährte Frankfurt – mit wenigen Ausnahmen – nur denen, deren Konfession die evangelisch-lutherische war. Die Familie Bolongaro fühlte sich schikaniert und ging auf das attraktive Angebot Emmerich Josefs ein, sich in Höchst ein Grundstück nach ihren Vorstellung auszusuchen – dazu fehlte im engen Frankfurt ohnehin der Platz – und die kommenden 20 Jahre keine Abgaben an den Fiskus entrichten zu müssen. Frankfurts größter Steuerzahler verließ die Stadt.

Zurück in die Töngesgasse

In einer Rekordbauzeit von nur drei Jahren entstand der Bolongaropalast. 1775 war das Haupthaus bezugsfertig. Das vermeintliche Glück währte jedoch nicht lang. 1779 starb Joseph Maria Marcus Bolongaro, ein Jahr später sein Bruder. Der Hausherr hinterließ eine Witwe, aber keine Nachfahren. Jakob Philipps Töchter erbten das gesamte Vermögen – und damit sehr viel Geld. Zwar gelang den Töchtern und allen voran ihren Ehemännern – sie verpflichteten sich, bei der Heirat den Namen Bolongaro anzunehmen – in Kurmainz der gesellschaftliche Aufstieg, dennoch zog es sie zurück nach Frankfurt, in die Töngesgasse. Der Rat der Stadt wollte sich die Steuer- und Zolleinnahmen nicht noch einmal entgehen lassen und verlieh Peter Franz Bolongaro-Crevenna 1783 schlussendlich das lang ersehnte Bürgerrecht.

Erst Mietshaus, dann Rathaus

Joseph Maria Marcus‘ Witwe blieb im Palast in Höchst. „Sie starb 20 Jahre nach dem Baubeginn“, erzählt Silke Wustmann. „Genau in dem Jahr, in dem die Befreiung von Steuern und Zoll in Höchst auslief.“ Von da an war der Palast unbewohnt. Emmerich Josefs Wirtschaftsförderungsprogramm erwies sie sich als wenig erfolgreich, sein Nachfolger hatte es bereits wenige Jahre nach seiner Auflage gestoppt. Der Palast blieb ein Solitär, obendrein fand sich kein Käufer. Die Familie begann, ihn zu verpachten. Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Bau wieder bewohnt, allerdings nicht von einer wohlhabenden Familie, sondern von mehreren Mietern. Man zog Zwischenwände ein, hängte Decken ab, richtete Geschäfts- und Lagerräume ein. „In der ehemaligen Kapelle, über deren Eingang die Inschrift ‚Dieser Ort wird ein Betthaus genannt‘ – man hatte damals noch keine allgemeingültige Orthografie – befand sich zeitweise ein Matratzenlager“, weiß Silke Wustmann.

Sie weiß auch, dass die Frankfurter Oberbürgermeister, die in diesem Amt gleichzeitig Dezernenten für die westlichen Stadtteile sind, ihre Dienstzimmer im ehelichen Schlafgemach der Bolongaros haben und ihre Bürgersprechstunden unter einer Deckenstuckatur schnäbelnder Täubchen abhalten. Um 1910 machte die damals noch selbstständige Stadt Höchst den Bolongaropalast zu ihrem Rathaus. So kam Frankfurt 1928 mit der Eingemeindung der westlichen Stadtteile in seinen Besitz und nutzt ihn bis heute als Dependance des Römers.

40 Millionen für die Sanierung

In Frühjahr 2017 haben die Sanierungsarbeiten des 245 Jahre alten Baus begonnen. Rund 40 Millionen Euro investiert die Stadt Frankfurt, um die Perle am Main zu polieren. Das Gebäude wird saniert, barrierefrei umgebaut, im ersten Stock des Ostflügels sollen Räume für Kita Frankfurt und das Jugendkulturzentrum Höchst entstehen, die Musikschule wird im zweiten Obergeschoss untergebracht. Das Filmtheater im Erdgeschoss erhält mehr Raum, im Mittelbau soll ein Restaurant Platz finden und im Innenhof des Westflügels ein Veranstaltungsaal entstehen. Geplant ist auch ein „Museum Bolongaro“, das sich der Geschichte Höchsts widmet.

Ein Palast für die Bürger

„Aus dem größten Bürgerpalast nördlichen der Alpen wird ein Palast für Frankfurts Bürger“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann, der das Gebäude anlässlich des Spatenstichs für die Bauarbeiten im Februar dieses Jahres in den Schönheitsschlaf versetzt hat. „Der Bolongaropalast ist ein einzigartiges Ensemble, in dem man zudem viel über die Historie Frankfurts erfährt: Das Haus erzählt von Handel und Migration, von frühen Förderungsprogrammen und Vorurteilen, von Höchst als eigenständiger Stadt und als Dreh- und Angelpunkt des Frankfurter Westens.“ Anders als beim Bau vor 240 Jahren sind diesmal die Höchster selbst an den Planungen für die Sanierung beteiligt. Die Vorsitzenden des Kultur- und Museumsvereins Bolongaro, Markus Grossbach und Edgar Weick, unterstützen die Maßnahmen und die weitere Entwicklung: „Wir begleiten das Projekt seit fast zehn Jahren und wollen das Alleinstellungsmerkmal des Bolongaropalastes noch weiter herausarbeiten und damit ein neues Glanzlicht weit über Höchst hinaus setzen.“

2021 sollen die Bauarbeiten beendet sein, so lange bleibt der Barockbau geschlossen. Beim Gedanken an die Zeit, die er nicht zugänglich ist, wird Silke Wustmann fast so wehmütig wie Herr Bolongaro, wenn er an seinen Lago Maggiore dachte. Bleibt ihr wie einst ihm und heute allen Frankfurtern der Blick auf den Main und in die Ferne – der Palastgarten ist weiterhin zugänglich.


‚Wir wollen das Meer sehen‘ – Eine Matinee der Solidarität mit Deniz Yücel und inhaftierten Journalisten in der Türkei im Schauspielhaus

Der Journalist Deniz Yücel sitzt noch immer in der Türkei in Untersuchungshaft. Und warum? Weil Yücel seinen Job gemacht hat als Reporter: Er hat gründlich recherchiert, viele Interviews geführt und geschrieben – geistreich sind seine Texte, klar in der Sache und mit viel Ironie durchsetzt. Er ist ein brillanter Journalist, der nachhakt und sich nicht mit einfachen Antworten zufrieden gibt. Um das aufzuzeigen, wurde eine Auswahl seiner Texte zusammengestellt, die die Vielseitigkeit des in Flörsheim am Main geborenen Autors aufzeigen wird.

Autoren, Journalisten und Schauspieler lesen am Sonntag, 21. Mai, um 11 Uhr im Schauspielhaus Texte von Yücel, die von Fußball, Antisemitismus und Rechtspopulismus oder den Entwicklungen in der Türkei handeln.

Anwesend sind Jan Böhmermann, Bärbel Schäfer, Oliver Polak, Carolin Emcke, Bascha Mika, Canan Topçu, Paula Hans, Alexander Skipis, Klaus Walter, Doris Akrap, Imran Ayata, Ilkay Yücel und weiteren Gästen

Der Eintritt ist frei.


Museum Angewandte Kunst würdigt Designer Dieter Rams

„Weniger, aber besser“ – Dieter Rams prägte mit seiner funktionsorientierten und unprätentiösen, visuell langlebigen und dabei höchst ästhetischen Gestaltung das Image des deutschen Designs der Nachkriegszeit. Noch heute beeinflusst seine Designhaltung jüngere Generationen von Gestaltern. Dieter Rams, leidenschaftlicher Verfechter einer besseren und nachhaltigeren Gestaltung, gilt als einer der erfolgreichsten und wirkungsmächtigsten Industriedesigner des 20. Jahrhunderts.

Das Museum Angewandte Kunst würdigt den Designer Dieter Rams anlässlich seines 85. Geburtstags mit der Eröffnung des Dieter Rams Stilraums am Samstag, 20. Mai, 17 Uhr.

Im zweiten Obergeschoss des Museums entsteht ein Raum, der mit wechselnden Exponaten die inhaltlichen und biografischen Zusammenhänge seiner Designhaltung veranschaulicht. Wichtige Entwürfe des Gestalters für Braun oder sein Regalsystem 606 finden hier ebenso Einzug wie ein bequemer Sessel von Dieter Rams, in dem die Besucherinnen und Besucher Platz nehmen dürfen, um in Katalogen und Büchern zu blättern. Bilderstrecken auf zwei Monitoren zeigen weitere seiner Produkte und geben Einblicke in das Wohnhaus des Gestalters. Die ausgewählten Arbeiten aus der frühen Schaffenszeit werden durch Modelle aus der umfangreichen Sammlung des Museums ergänzt.

Die Veranstaltung ist öffentlich.


Peter Feldmann und Rosemarie Heilig eröffnen Spielplatz im Ben-Gurion-Ring

Am Donnerstag, 18. Mai, eröffnen Oberbürgermeister Peter Feldmann und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig um 13 Uhr den neu gestalteten Spielplatz im Ben-Gurion-Ring. Die Spielfläche in der Grünfläche „Am Bügel“ war durch die intensive Nutzung in den vergangenen Jahren stark beansprucht worden.

Nun gibt es eine Reihe neuer, altersgerechter Spielmöglichkeiten für Klein- und Grundschulkinder. Kletter- und Balanciergeräte fördern Motorik und Gleichgewichtssinn. Neugepflanzte Bäume spenden Schatten an heißen Sommertagen.

Alle Bürger sind eingeladen, bei einem kleinen Imbiss an der Eröffnungsfeier teilzunehmen.


Kinderrechte-Mobil kommt am 21. Mai ins Ostend

Kinder haben viele Rechte – verbrieft in weltweit 193 Staaten. Sei es die Achtung ihrer Privatsphäre, das Recht, informiert zu werden oder auch, dass ihre Meinung gehört wird. Und es gibt noch viele weitere Rechte. Welche genau, erfahren Kinder, Eltern, Großeltern und alle Interessierten, wenn das Kinderrechte-Mobil des Frankfurter Kinderbüros am Sonntag, 21. Mai, von 14 bis 18 Uhr auf dem Paul-Arnsberg-Platz im Ostend Station macht.

Dass das Kinderrechte-Mobil vor allem spielerisch ganze Familien in Bewegung bringt, passt zum Thema. Denn Kinder haben auch das Recht auf Freizeit, Erholung, Kunst und spielen zu dürfen. Deshalb stehen Outdoor- und Geschicklichkeitsspiele ebenso zur Auswahl wie eine Trickkiste. Und natürlich steht das Kinderbüro-Team für Fragen und Anregungen zur Verfügung.

Das Kinderrechte-Mobil des Kinderbüros ist seit dem Jahr 2013 im Einsatz und war schon mehr als 1.200 Kilometer in über 20 Stadtteilen unterwegs. Es informiert zur UN-Kinderrechtskonvention, die seit 1992 in Deutschland gilt. Das Kinderrechte-Mobil ist ein Hingucker mit vollem Inhalt: Das dreirädrige Fahrzeug, eine Piaggio APE TM, hat 11 PS, fährt maximal 45 Kilometer pro Stunde und hat einen handgefertigten Holzaufsatz, der verschiedene Spiele und Informationsmaterialien für Kinder von zwei bis 14 Jahren, Eltern und alle Interessierten bereithält.


Bildungscampus Gallus wird gemeinsam geplant

Bei einem Besuch der Initiativen im Gallus erläuterte die Dezernentin für Integration und Bildung Sylvia Weber in Anwesenheit von zahlreichen Vertretern aus Institutionen, Anwohnern und Schulen die Zukunft des Bildungscampus Gallus. „Ich habe den Bildungscampus ganz oben auf meiner Agenda“, so Stadträtin Sylvia Weber. „Der Stadtteil Gallus soll im Rahmen einer gut aufgestellten Bildungslandschaft aufgewertet werden und Vorbild für weitere Entwicklungsmaßnahmen sein“, kündigte Sylvia Weber an.

Eine umfängliche Beteiligung des Stadtteiles, der Initiativen und der Nutzer ist für den Herbst 2017 geplant. Der Beteiligungsprozess soll innerhalb von sechs bis acht Monaten ein schlüssiges Konzept für das Areal, beginnend am Gesamtkomplex Paul-Hindemith-Schule bis hin zum alten Sozialrathaus in der Krifteler Straße, erarbeiten. „Das wird ein spannender Prozess, ich rufe ausdrücklich zum kreativen Denken auf“, sagt Sylvia Weber mit Blick auf die Möglichkeiten, die das Areal bietet.

Beim Bildungscampus Gallus gehe es um die Einbettung und Verbindung der „Neuen Gymnasialen Oberstufe“ mit der Paul-Hindemith-Schule, die Errichtung zweier neuer Kindertageseinrichtungen sowie der Integration eines Kinder-und Jugendhauses. Die Nutzbarkeit für Initiativen und Stadtteilbewohner habe eine besondere Priorität. „Es soll ein guter Lebens- und Lernort mit hoher Integrationskraft entstehen, der soziale Ungleichheit und Segregation entgegen wirke.“

Nach der Erstellung des Konzeptes für den Bildungscampus werde im Rahmen der weiteren Planungsphase ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Gegenwärtig würden noch Standorte für die Auslagerung von vier Einrichtungen geprüft, die natürlich im Gallus bleiben sollen. Die Liegenschaft in der Krifteler Straße, bestehend aus zwei Kindertageseinrichtungen, einem Kinderhaus und einem Jugendhaus soll abgerissen werden und als Neubaufläche zur Verfügung stehen. „Wir wollen neue pädagogische Konzepte mit einer stärkeren Vernetzung der Einrichtungen vereinen und baulich umsetzen“, sagt Sylvia Weber.


Demokratie stärken – Bürgermeister Uwe Becker empfängt Bürgermeister der estländischen Stadt Tartu

Am Dienstag, 16. Mai, hat Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker im Namen der Stadt Frankfurt am Main den Bürgermeister der estländischen Stadt Tartu empfangen.

„Deutschland und Estland sind eng verbunden und blicken auf eine intensive gemeinsame Geschichte zurück. Daher ist es mir eine besondere Freude, Herrn Bürgermeister Urmas Klaas zu empfangen. Es ist gerade in der heutigen Zeit wichtig, sich für den Zusammenhalt in Europa stark zu machen“, betonte Becker. Im gemeinsamen Gespräch betonten beide die hohe Bedeutung der Werte der Demokratie, gerade auch auf europäischer Ebene. Beide sehen einen engen Zusammenhalt in Europa als unabdingbar an.
Becker und Klaas unterstrichen auch das wechselseitige Interesse, dass beide Städte künftig in mehreren Bereichen noch enger kooperieren. So hat Bürgermeister Klaas ein hohes Interesse an einem Austausch in den Feldern der Digitalisierung und Wissenschaft. „Mit dem FIZ auf dem Riedberg, dem Tech Quartier und dem HOLM haben wir in Frankfurt einige Vorzeigeinstitutionen, die junge Unternehmer voranbringen, Innovation leben und eine Brücke schlagen zwischen Forschung, Industrie und dem Markt“, sagte Becker, der auch eine Kooperation zwischen den Universitäten begrüßen würde.

Die Bundesrepublik Deutschland hat am 28. August 1991 die diplomatischen Beziehungen zu Estland wieder aufgenommen. Seither zeichnen sich die bilateralen Beziehungen durch einen engen und freundschaftlichen Umgang aus, der intensive politische Dialog ist vertrauensvoll. Offizielle Kontakte bestehen auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene. Die Beziehungen auf kommunaler Ebene zwischen Frankfurt und Tartu sollen intensiviert werden, sind sich Becker und Klaas, der Becker zu einem Besuch nach Tartu eingeladen hat, einig.


Charme-Offensive in der Engelsruhe – Moderner Mix mit mehr Komfort: Nassauische Heimstätte/Wohnstadt baut in Unterliederbach 35 neue Wohnungen

Moderne Optik, pfiffiger Schnitt: Vier Worte, die in aller Kürze beschreiben, was die Nassauische Heimstätte/Wohnstadt im Frankfurter Westen vorhat. Bis Frühjahr 2019 entstehen in Unterliederbach – genauer gesagt: im Quartier Engelsruhe – neue Mehrfamilienhäuser mit 35 Mietwohnungen. Sie werden den Wohnkomfort für die Mieter erhöhen und das Viertel, in dem hauptsächlich sozial geförderte Bauten aus den Jahren 1930 bis 1970 stehen, optisch aufwerten. „Ich bin mir sicher, dass die Engelsruhe dank der modernen Architektur der Neubauten an Flair und an Charme deutlich dazugewinnen wird“, sagte Geschäftsführer Constantin Westphal am Dienstag, 16. Mai, beim gemeinsamen Spatenstich mit Oberbürgermeister Peter Feldmann. Das Frankfurter Stadtoberhaupt betonte: „Das Überzeugende an diesem Projekt ist, dass hier ein interessanter Mix aus kleinen und großen Wohnungen entsteht, der für alle Alters- und Familienstrukturen geeignet ist.“

Für Singles, Paare und Familien geeignet

Die beiden Mehrfamilienhäuser werden nach Energiestandard EnEV 14 gebaut. Sie entstehen an der Kreuzung, an der der Alemannenweg in den Cheruskerweg mündet. Eines wird sich westlich des Alemannenwegs erstrecken, das zweite östlich davon. Die 35 frei finanzierten Wohnungen sollen den Stadtteil aber nicht nur optisch aufwerten. Viele der 20 Zwei-Zimmer-, neun Drei-Zimmer- und sechs Vier-Zimmer-Wohnungen werden barrierefrei erreichbar sein, sind praktisch geschnitten und unterscheiden sich in ihrer Größe deutlich. Die kleinsten Einheiten bieten etwas über 50 Quadratmetern Wohnfläche, die größten rund 102 Quadratmetern. „Ob Singles, Paare oder vierköpfige Familien – hier kann sich jeder wohlfühlen“, sagte Westphal. Besonders pfiffig geschnitten sind die acht Maisonette-Wohnungen mit einer Wohnfläche zwischen 92 Quadratmetern und knapp 99 Quadratmetern, die im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss beziehungsweise im 2. Obergeschoss und im Dachgeschoss angelegt sind. „Wer hier wohnt, kann fast das Gefühl bekommen, in einem Reihenhaus zu leben“, sagte Feldmann. Die Mieter im Erdgeschoss dürfen sich über eine Terrasse freuen, die im obersten Stockwerk über Dachterrassen. „Aber auch alle anderen Wohnungen werden mit Gartenzugang, Balkon oder Dachterrasse ausgestattet sein“, ergänzte Westphal.

Warmes Rot trifft klassisches Weiß

Durch ihre moderne Farbgebung – die Grundfarbe ist Weiß, Vorsprünge werden in einem warmen, erdigen Rotton gehalten – sollen die Neubauten den Menschen, die hier leben werden, ein Gefühl von Ruhe und Geborgenheit vermitteln. Auch großzügig gestaltete Grünflächen sollen dazu beitragen. In einem Gebäude entstehen zudem eine Tiefgarage mit 19 Stellplätzen sowie ein Aufzug. Sollten die Parkmöglichkeiten nicht ausreichen, besteht die Möglichkeit, sich in einem zwei Minuten entfernten Parkhaus im Cheruskerweg, das ebenfalls der Nassauischen Heimstätte/Wohnstadt gehört, Stellplätze anzumieten. „Auch mit diesem Bauprojekt folgen wir einer unserer Maximen“, sagte Heimstätten-Geschäftsführer Westphal beim Spatenstich. „Wir versuchen, eine Wertsteigerung unseres Bestands zu erreichen, haben aber immer auch den Anspruch, Mehrwert für unsere Kunden, also unsere Mieter, zu schaffen. Das wird uns auch in der Engelsruhe gelingen.“ Frankfurts Oberbürgermeister lag schließlich ein anderer Aspekt am Herzen. „Hier werden auf einen Schlag fast 2700 m2 Wohnraum geschaffen – Wohnraum, den wir in der Stadt Frankfurt dringend brauchen.“ Die Baukosten betragen rund 7,5 Millionen Euro, die Miete wird bei weniger als 10 Euro/m2 im Monat liegen. Die beiden Gebäude, an deren Stelle die Neubauten entstehen, wurden im Herbst 2015 abgerissen – sie konnten unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr modernisiert werden.

Das Quartier

Unterliederbach liegt im Stadtbezirk Frankfurt-West und bildet mit dem Stadtteil Höchst eine bauliche Einheit. Der namensgebende Liederbach teilt das relativ dünn besiedelte Unterliederbach in einen West- und einen dichter bewohnten Ostteil, wo sich auch die ehemalige Arbeitersiedlung „Engelsruhe“ befindet. Diese bietet ein harmonisches Nebeneinander von neuen Wohnungen und gewachsenem Bestand. Nördlich der Neubau-Wohnungen befinden sich Mietwohnungen in Flachdach-Häusern mit sieben bis acht Geschossen, im Westen liegen dreigeschossige Wohnhäuser mit Satteldach. Im Süden schließen sich teils zweigeschossige Reihenhäuser an. Auf den östlich angrenzenden Grundstücken ist ebenfalls der Bau von neuen Wohnungen geplant.


Oberbürgermeister Peter Feldmann gratuliert Frieda Hüwel zum 105. Geburtstag

„Das wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen – wann in seinem Leben hat man schon mal die Gelegenheit, einer Dame zum 105. Geburtstag zu gratulieren?“, begrüßte Peter Feldmann die Jubilarin Frieda Hüwel, die am Dienstag, 16. Mai, im engsten Familienkreis ihren 105. Geburtstag feierte.

Kinder, wie die Zeit vergeht: Ein Rückblick auf 105 Jahre bewegte Lebenszeit ist kein Spaziergang. Geboren in der Kaiserzeit, aufgewachsen unter dem Eindruck von zwei Weltkriegen und dazwischen der Weimarer Republik – „Da gibt es Dinge, an die man gerne denkt, über die man gerne spricht und andere Kapitel, die man fest in sich verschlossen hat, über die man nicht mehr reden will“, äußerte Feldmann sein Verständnis.
Geboren am 16. Mai 1912 in Gießen heiratete Frieda Hüwel im Dezember 1943 den Schuhmacher Philipp Heinrich Hüwel. Noch bevor das Paar eine eigene Wohnung beziehen konnte, wurde ihr Mann eingezogen und starb schließlich an seinen Kriegsverletzungen. Auch das gemeinsame Kind starb früh. Frieda Hüwel arbeitete als Haushaltshilfe bei einer Familie in Rollfeld, gegen Ende des Krieges wurde sie in einem Kronberger Lazarett dienstverpflichtet.

Mit ihrem Vater, ihrer Schwester und deren Mann zog sie 1960 nach Oberhöchstadt, kümmerte sich um die Familie und arbeitete zudem wieder als Haushaltshilfe. Seit 2010 lebt sie, die ersten Jahre noch gemeinsam mit ihrer Schwester, im Haus ihrer Nichte Dorothea Drewler im Stadtteil Frankfurter Berg.


Markus Frank beglückwünscht Nachwuchskräfte der Wirtschaftsförderung

Markus Frank, Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderung Frankfurt (WiFö), hat den Absolventen der WiFö Patrick Harren und Virginia-Annabelle Andres gemeinsam mit Oliver Schwebel in seinem Dienstzimmer zum Bachelor of Art im Bereich BWL/Wirtschaftsförderung und ihrem Dienstantritt bei der Wirtschaftsförderung gratuliert.
„Wirtschaftsförderer sind Moderatoren innerhalb und außerhalb von Verwaltungen mit steigenden Anforderungen an die eigene Kompetenz und Qualifikation der Ressourcen“, sagte Frank. „Sie sind der Finger am Puls unserer Unternehmen am Standort. Eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung wird somit zum strategischen Erfolgsfaktor – das gilt für die Mitarbeiter wie auch für den Wirtschaftsstandort“, so Frank weiter.

Der internationale Standortwettbewerb wird immer intensiver, das Themen- und Aufgabenspektrum der Wirtschaftsförderung vielfältiger und komplexer, Professionalität und Effektivität in der Wirtschaftsförderungspraxis immer wichtiger. Dieser Auffassung teilte Oliver Schwebel, WiFö-Geschäftsführer, und stellte vorrausschauend bereits 2013 zwei Studenten für den Studiengang der Fachrichtung BWL/Wirtschaftsförderung ein.

Der Studiengang BWL-Wirtschaftsförderung an der DHBW Mannheim bildet insgesamt 100 Studenten in drei Kursen aus. Über 80 Wirtschaftsförderungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind als Duale Partner registriert und arbeiten zusammen für die Ausbildung der Nachwuchskräfte. Das Studium umfasst neben der Vermittlung von Kenntnissen der Allgemeinen Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, der Wirtschaftsmathematik und vier Kurse zur EDV auch 41 fachspezifische Themen aus dem Bereich Wirtshaftsförderung und Standortentwicklung.


Die Nidda im Blick: Am 21. Mai lockt der GrünGürtel-Rundwanderweg

Zu Beginn zeigt sich das Frankfurter GrünGürtel-Tier, dann der kürzlich aufgestellte „Barfüßer“ und zum Schluss überrascht eine weite Wasserlandschaft am Höchster Wehr – die Tour auf dem GrünGürtel-Rundwanderweg bietet Erstaunliches. Unter der Leitung von Rainer Zimmermann, Umweltamt, und Heiko Kramer von der Stadtentwässerung, starten Wander-Fans am Sonntag, 21. Mai, 14 Uhr, auf der Landebahn am Alten Flugplatz Bonames/Kalbach.

Volkspark Niddatal, Brentano- und Solmspark sowie das Sossenheimer Unterfeld sind weitere Stationen auf dem Weg, wobei die Nidda stets im Blickfeld bleibt. Nach 13 Kilometern endet die Wanderung rund vier Stunden später am Bahnhof Nied.

Unterwegs kann an der Stempelstele N2 der mitgebrachte oder ausgegebene Wanderpass abgestempelt werden. Die Strecke ist eine Etappe von mehreren auf dem insgesamt 68 Kilometer langen Rundwanderweg, der einmal im Grünen um den Kern von Frankfurt herum führt. Mehr dazu unter http://www.grüngürtel.de oder auch in der Ausstellung „Vision und Verpflichtung“, die anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Frankfurter GrünGürtels noch bis 27. August im Institut für Stadtgeschichte gezeigt wird.