Frankfurt: Abschiedskonzert für Prof. Hubert Buchberger

Frankfurt am Main – Als ausgewiesener Kammermusiker, überaus engagierter und erfolgreicher Lehrer für Streicherkammermusik, als Dekan des (damaligen) Fachbereichs Künstlerische Ausbildung und nicht zuletzt als geschäftsführender Vizepräsident prägte Hubert Buchberger die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) jahrzehntelang auf vielfältige Weise. Am Montag, den 8. Mai verabschieden sich Dozentenkollegen, Studierende und ehemalige Weggefährten mit einem bunten künstlerischen Programm, voll heiterer und ernster Töne – und vielen stimmungsvollen Überraschungen.

„Mit dem Ruhestand Prof. Hubert Buchbergers endet zugleich eine Ära der künstlerischen Ausbildung an der HfMDK: Die Hochschule verliert einen ausgesprochen fachkompetenten und leidenschaftlichen Pädagogen mit großem künstlerischen Verantwortungsgefühl und ebenso großer Sensibilität für die Individualität seiner Studierenden. Daneben hat Hubert Buchberger mit großer Intensität die hochschulpolitische Entwicklung der HfMDK mitgestaltet und gefördert – insbesondere während seiner zweieinhalbjährigen Amtszeit als geschäftsführender Vizepräsident. Es war der Beginn einer neuen Hochschulära, in der er die Umsetzungsphase des damals novellierten Hessischen Hochschulgesetzes maßgeblich verantwortete. Darüber hinaus vertrat Hubert Buchberger aufgrund entsprechender Vakanzen zeitweise gleichzeitig die Aufgaben dreier Ämter: die des Präsidenten, des Vizepräsidenten und des Kanzlers. Die Hochschule verliert mit dem Weggang Hubert Buchbergers einen ebenso bescheidenen wie großartigen Kollegen und Menschen – und genau das wird der Besucher am kommenden Montag vor allem aus den teilweise sehr persönlichen Musikbeiträgen heraushören“, so Hochschulpräsident Prof. Christopher Brandt.

Zum Programm

Den Auftakt (1. Satz des Streichquartetts Nr. 5 von Bela Bartok) und das Finale (Joseph Haydns Streichquartett g- Moll, op. 74,3) des ersten Programmteils im Großen Saal übernimmt das ARIS-Quartett: Bestehend seit 2009 aus Anna Katharina Wildermuth, Noémi Zipperling (beide Violine), Caspar Vinzens (Viola) und dem Cellisten Lukas Sieber erhielt das Quartett seine Ausbildung bei Prof. Hubert Buchberger an der HfMDK. Seit 2012 nimmt es erfolgreich an internationalen Wettbewerben teil und erspielte sich u. a. 2016 den mit 60.000 Euro dotierten Kammermusikpreis der Jürgen Ponto-Stiftung. Darüber hinaus erzielte das Kammermusikensemble im Jahr 2016 beim renommierten 7. Internationalen Joseph-Joachim Kammermusikwettbewerb in Weimar neben dem 1. Preis sämtliche Sonderpreise und im September den zweiten Preis des ARD-Wettbewerbs, den dortigen Publikumspreis sowie drei weitere Sonderpreise.

Nach der Laudatio des ehemaligen Hochschulpräsidenten Thomas Rietschel erklingt mit einem Satz aus dem Klavierquartett Nr. 3, c-moll Op. 60 von Johannes Brahms eine Hommage an den langjährigen Kollegen Hubert Buchberger – präsentiert von Angelika Merkle (Klavier), Susanne Stoodt (Violine), Roland Glassl (Viola) und Susanne Müller-Hornbach (Violoncello).

Nach der Pause geht es dann im Foyer der Hochschule weiter – und nur so viel sei vorab verraten:

Der zweite Programmteil verspricht jede Menge Überraschungsbeiträge und Überraschungsteilnehmer …

Der Frankfurter Kammermusiker, Hochschullehrer, Dirigent und Geiger Hubert Buchberger studierte von 1970 bis 1978 an der HfMDK bei Heinz Stanske und Günther Weigmann Violine und Kammermusik. Bereits während seines Studiums, im Jahr 1974, gründete er das Buchberger-Quartett, das nach Wettbewerbserfolgen etwa in Portsmouth, Hannover und Evian eine rege Konzert- und Aufnahmetätigkeit im In- und Ausland entfaltete. Zu Joseph Haydns 200. Todestag Ende Mai 2009 legte das Quartett beim holländischen Label Brilliant Classics eine 23 CDs umfassende Gesamtaufnahme aller 69 Werke für Streichquartett vor, sie wurde von der internationalen Fachpresse als hervorragende Produktionen gewürdigt und bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Im April 2014 beendete das Buchberger- Quartett nach 40 Jahren seine Tätigkeit.

Am 1. April 1977, noch während seiner Studienzeit, erhielt Hubert Buchberger seinen ersten Lehrauftrag für Kammermusik an der damaligen „Staatlichen Hochschule für Musik“, 1985 wurde er zum Honorarprofessor und 1988 zum hauptamtlichen Professor für Streicherkammermusik an diesem Institut berufen. Als Dirigent widmet er sich neben verschiedenen Gastdirigaten insbesondere jungen Ensembles aller Qualitätsstufen, vom Musikschulorchester bis zum European Union Youth Orchestra. 37 Jahre lang, von 1974 bis 2011, war er künstlerischer Leiter des Offenbacher Kammerorchesters, seit 1990 leitet er die aus ausgewählten Studierenden der Frankfurter Hochschule bestehende Sinfonietta Frankfurt. Nach einigen Gastdirigaten wählte ihn das Collegium Musicum Aschaffenburg 2005 zu seinem Chefdirigenten. Außerdem ist er seit Frühjahr 2002 „Ständiger Dirigent“ des Landesjugendorchesters Nordrhein-Westfalen.

Als künstlerischer Leiter gestaltete er von 2005 bis 2010 das Osnabrücker Musikfestival „classic con brio“. Von 1996 bis 2013 war er Präsident der „Mozart-Stiftung von 1838 zu Frankfurt am Main“, die sich der Förderung junger Komponisten widmet. Er ist Vorsitzender des „Behinderten-Selbsthilfe e. V.“, der in Frankfurt einen Fahrdienst mit zwölf Spezialfahrzeugen und achtzehn festangestellten Mitarbeitern betreibt.

Von 1991 bis 1994 war er Prorektor, von Mai 1998 bis November 1999 Dekan des (damaligen) Fachbereichs Künstlerische Ausbildung, von 1999 bis 2002 leitete er die Hochschule als geschäftsführender Vizepräsident.

Infobox:

Montag 8. Mai 2017 ab 19.30 Uhr
1. Teil im Großen Saal, nach einer Pause im Foyer 2. Teil
in der HfMDK, Eschersheimer Landstraße 29-39, 60322 Frankfurt am Main
Eintritt: 8 Euro (ermäßigt 6 Euro) oder online: 6 Euro (ermäßigt 4 Euro) zzgl. Onlinegebühren online ab einer Woche vor Veranstaltungsbeginn unter der jeweiligen Veranstaltung auf der HfMDK-Website www.hfmdk-frankfurt.info (der Onlineverkauf wird am Tag der Veranstaltung, bei Wochenendveranstaltungen freitags, um 13 Uhr geschlossen)