Frankfurt am Main – Die Landesregierung beteiligt sich mit 835.000 Euro am barrierefreien Ausbau der U-Bahnstation „Eschenheimer Tor“. Den Bescheid übergab Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Montag, 14. Dezember 2015, an den Frankfurter Verkehrsdezernenten Stefan Majer und den Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF), Michael Budig.
Das Geld dient dem Einbau zweier Aufzüge zu den Bahnsteigen.
„Ohne einen attraktiven Öffentlichen Personen-Nahverkehr werden wir die Mobilität im Rhein-Main-Gebiet nicht sichern können“, sagte der Minister. „Und zu einem attraktiven ÖPNV gehören auch gut zugängliche und komfortable Stationen und Haltestellen. Deshalb ist das Geld gut angelegt.“
Verkehrsdezernent Stefan Majer wies auf die vielfältigen Anstrengungen der Stadt hin, ihr gesamtes ÖPNV-Netz zu modernisieren und barrierefrei zu gestalten:
„Das betrifft nicht nur den Einbau von Aufzügen in unterirdische Stationen der Deutschen Bahn und der VGF, sondern auch den kontinuierlichen Umbau oberirdischer Stationen und Haltestellen auf U-Bahn-, Straßenbahn- und Bus-Linien. Der Erhalt der Anlagen – am besten verbunden mit einer Verbesserung für unsere Kunden – ist dabei genauso wichtig wie ein Ausbau des Netzes.“
„Unsere Aufzugsnachrüstung wäre ohne die Förderung des Landes nicht möglich“, bedankte sich der technische Direktor der VGF, Michael Budig, bei Minister Al-Wazir. „Leider wurde eine Reihe unserer Stationen vor fast 50 Jahren ohne Aufzüge gebaut. Was damals durchaus üblich war, macht heute den nachträglichen Einbau oft schwierig, aufwendig und teuer“,
sagte Budig mit Blick auf das seit 2008 laufende Programm, mit dem unterirdische Stationen nacheinander für alle Fahrgäste barrierefrei nutzbar werden.
An der im Oktober 1968 in Betrieb genommenen U-Bahnstation verkehren die vier Linien U1, U2, U3, und U8. Die Bauarbeiten starten voraussichtlich zu Beginn des zweiten Quartals 2016, die Inbetriebnahme der zwei Aufzüge ist zum Jahresende 2017 vorgesehen. Ein Aufzug wird die Oberfläche von der Ecke Bockenheimer Anlage/Eschersheimer Landstraße mit der weitläufigen B-Ebene und dem Bahnsteig Richtung Hauptwache beziehungsweise Südbahnhof verbinden. Der zweite Aufzug entsteht zwischen B-Ebene und dem Bahnsteig Richtung Heddernheim.
Beide Fahrstühle werden mit einem horizontalen Bedienungsfeld mit großen Tasten und Blinden-Schrift ausgestattet. Eine automatische Ansage weist auf die Halteebenen hin. Als weitere Orientierungshilfe für Sehbehinderte dienen taktile Bodenindikatoren.
Das 2008 initiierte Aufzugsnachrüstungs-Programm der VGF umfaßt acht Stationen. Fünf Projekte konnte die VGF in den vergangenen sieben Jahren abschließen, am Eschenheimer Tor beginnen die Arbeiten, an der Station „Schweizer Platz“ stehen sie kurz vor dem Abschluss. Als letzte Station steht „Westend“ der Linien U6 und U7 auf dem Programm, hier laufen die Planungen.
Minister Al-Wazir wies bei der Übergabe des Bescheids darauf hin, dass das Land für kommunale Verkehrsvorhaben im Jahr rund 91,6 Millionen Euro zur Verfügung stellt: „Die Hälfte davon ist ÖPNV-Projekten vorbehalten. Barrierefreiheit ist dabei ein wesentlicher Gesichtspunkt.“