Ifo-Studie belegt Standortfaktor Kultur

Aufwärtstrend

Erfolgreich: das Orchester des Pfalztheaters in der Fruchthalle

Kaiserslautern – Eine Bilanz des abgelaufenen Jahres zog jetzt das städtische Kulturreferat.

So konnten im Vergleich der Jahre 2015 zu 2014 bei den Sinfoniekonzerten 15 % mehr Besucher verzeichnet werden.

"Bei den Kammerkonzerten waren es sogar fast 90 % Besucher mehr",

zeigt sich Dr. Christoph Dammann zufrieden, als Leiter des Kultureferates verantwortlich für die Konzertplanung. Allein bei den letzten drei Kammerkonzerten, unter anderem mit Sabine Meyer und Daniel Hope, sei die angebotene Platzkapazität ausverkauft gewesen, am vergangenen Sonntag bei "La Meraviglia" mit Elke Heidenreich habe man sogar noch 40 zusätzliche Stühle aufgestellt.

"Ich bin dankbar, dass das Publikum unser Angebot so gut annimmt und sich der positive Trend fortsetzt. Die Qualität und Programm-Mischung scheinen zu stimmen und unser Marketingkonzept funktioniert auch",

so Dammann. Auch bei den Einnahmen zeichne sich ein kleiner Rekord ab. Dies sei umso wichtiger, als Einrichtungen der Hochkultur zunehmend auch wirtschaftlich ihre "Hausaufgaben" machen müssten.

"Wir werden zwar nie kostendeckend arbeiten können, wenn wir jedermann den Kauf einer Eintrittskarte ermöglichen wollen, aber der eigene Anteil an der Kostendeckung sollte stimmen,"

stellt Dammann fest. Im Übrigen setze sich in Wirtschaft und Politik immer stärker die Erkenntnis durch, dass eine Großstadt, die spezialisierte Fachkräfte werben und ein kreatives Klima schaffen wolle, auch auf kulturelle Einrichtungen als Standortfaktoren angewiesen sei.  Dies untermauere das Ergebnis einer aktuellen Studie aus dem ifo-Institut, so Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt, als Bürgermeisterin auch für die Kultur zuständig. Ausgaben für Kultur-Einrichtungen hätten einen positiven Effekt auf den Wohlstand der jeweiligen Stadt und Region.

„Der Mechanismus läuft so: Kultur-Einrichtungen ziehen mehr hochqualifizierte Mitarbeiter an, und deren höheres Einkommen strahlt auf die gesamte regionale Wirtschaft ab“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. „Das Ergebnis stellt ein wichtiges Argument für eine Finanzierung von kulturellen Einrichtungen dar."