Rhein-Neckar-Kreis – Man hört es krachen, mit einem dumpfen Knall schlägt die Buche auf den Boden auf und reißt weitere Äste mit sich. Allein vom Zuschauen kann man erahnen, dass diese Arbeit für die Waldarbeiter nicht ganz ungefährlich ist.
In Angelbachtal und der Umgebung läuft die Holzernte dieses Jahr wieder in vollem Gange. Obwohl das Gebiet vor Beginn der Holzernte großräumig abgesperrt wird und zahlreiche Hinweis- und Warnschilder Jogger und Spaziergänger im Wald davon abhalten sollen dennoch weiterzugehen, kommt es doch öfters vor, dass die Warnungen in den Wind geschlagen werden.
"Nur weil der Spaziergänger keine Motorsägen hört und davon ausgeht, dass gerade nicht gearbeitet wird, heißt das nicht, dass die Gefahr nicht vorhanden ist.", so Forstbetriebsleiter Philipp Schweigler.
Gerade bei steileren Hängen und geneigtem Baumbestand sei die Gefahr des Dominoeffekts, dass beim Fällen ein Baum einen anderen mit zu Boden reiße, immer vorhanden. Auch könnten in der näheren Umgebung im Bereich der Baumkrone halb abgerissene Äste erst sehr viel später abreißen und zu Boden fallen, eine Gefahr, die sich nicht einschätzen lässt.
"Es hat immer einen triftigen Grund, warum wir das Gelände absperren", so Schweigler.
Laien unterschätzen die Gefahr und vorallem die Kräfte, die bei der Holzernte entstehen können.
"Ein Baumstamm, der zwei Tonnen wiegt, kann bis zu acht Tonnen Zugkraft beim Fallen entwickeln", erklärt der Forstbetriebsleiter.
Durch die Hebelwirkung in solcher Höhe kann das ungeahnte Auswirkungen auf die umstehenden Bäume haben. Es kommt schon mal vor, dass ein danebenstehender Baum mit entwurzelt wird.
Gerade für Jogger, die oft mit Musik unterwegs sind, kann das Ignorieren der Warnhinweise Lebensgefahr bedeuten. Sie bekommen nicht mit, was sich in ihrer unmittelbaren Umgebung abspielt und wo gerade gearbeitet wird. Forstbetriebsleiter Schweigler rät dringend dazu, die Sperrungen und Hinweise zu beachten und die morgendliche Route durch den Wald gegebenfalls zu ändern, wenn ein Hinweisschild im Weg steht. Den größten Fehler, den man machen könne, wäre weiterzulaufen und sich in Sicherheit zu wiegen. Dies bringe sowohl Spaziergänger als auch Waldarbeiter in Gefahr, sagte abschließend der Experte aus dem Kreisforstamt.