Grünstadt – Einen außergewöhnlichen Klangkörper konnten die Besucher beim diesjährigen Weihnachtskonzert des Rennnquintetts in der Grünstadter Martinskirche erleben. Neben den brillant dargebotenen Musikstücke der Blechbläser präsentierte Prof. Maria Stange beeindruckende Werke an der Harfe.
Bis auf den letzten Platz war die Martinskirche am Montagabend (21.12.2015) besetzt. Zum 19. Mal gastieren die Musiker in der Vorweihnachtszeit in den Kirchen der Pfalz. In diesem Jahr sind sie zum 14. Mal zu Gast in Grünstadt. Die fünf Musiker sind hier gern gesehene Gäste. Seit einigen Jahren bringen sie auch musikalische Unterstützung mit. Während in den letzten Jahren andere Bläserensembles, ein Frauenchor oder ein Männerchor die Blechbläser begleiteten, wurde es in diesem Jahr eher ruhig. Die in Neustadt geborene Harfenistin Prof. Maria Stange bot an dem Abend ein ganz besonderes Klangerlebnis. Nur wenige der Gäste konnten sich an dem Abend vorstellen, wie ein Bläserensemble mit einer Harfenistin gemeinsam spielen kann. Schon in den ersten Minuten wurden sie eines besseren belehrt. Bei „Introduktion und Variationen über das Vysehrad-Thema“ von Jan Koetsier boten die Künstler ein musikalisches Wechselspiel der Sonderklasse. Tragende Trompetenstimmen sowie der nach und nach einsetzende Bläsersatz wechselten sich ab mit einer zart besaiteten Klangfolge, die durch die Künstlerin auf der Harfe erzeugt wird. Mal werden die Seiten gezupft, mal nur zart gestreichelt. Mal laut, mal leise. Es scheint, als würden die Bläser den musikalischen Lauf der Harfe vor sich her treiben. Ein musikalischer Leckerbissen, den man nur genießen kann.
Ein Schwerpunkt dieses Konzerts waren Werke von Peter Tschaikowsky. Die Ouvertüre sowie die Nussknacker-Suite bildeten das musikalische Rückgrat für diesen Musikblock. Gekonnt präsentierten die Bläser des Rennquintetts diese sehr bekannten Titel. Danach kam der „Tanz der Zuckerfee“, diesmal natürlich gespielt von Prof. Maria Stange an ihrer Harfe und ging über in einen „Europäischen Blumenwalzer“, in dem „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Tulpen aus Amsterdam“ und „Rosen aus Tirol“, zumindest musikalisch eine Rolle gespielt haben.
Ihr Königsstück an dem Abend präsentierte Prof. Maria Stange mit „Interludium“ von „Carols“, komponiert von Benjamin Britten. In der Martinskirche harrten die Zuschauer aus und es war mäuschenstill, als die Künstlerin ihre musikalische Reise auf dem Saiteninstrument begann. Mit ganz zarten und leisen Tönen begann das Musikwerk. Gefühlvoll und zart, manchmal richtig lebendig und fröhlich. Zwischendurch konnte man tatsächlich das Rauschen des Meeres heraushören. Prof. Maria Stange, einer Meisterin an ihrem Instrument.
Natürlich kamen auch die Weihnachtlieder an dem Abend nicht zu kurz. „Es ist ein Ros´ entsprungen“, „Stille Nacht“ oder „Lasst uns froh und munter sein“. Vom festlichen Bläsersatz verwandelte sich die Intonation nach und nach in einige Jazz-Variationen, die zwischendurch mit einem statten Big Band Sound abgerundet wurden. Und so ging die musikalische Reise auch weiter bei den amerikanischen Weihnachtsliedern. Das Rennquintett war mal wieder nicht zu bremsen! Zum Schluss schlüpfte Trompeter Uwe Zaiser noch in die Rolle des „Jingle Bells“. Bei Uwess Glockentanz ließ er um den Hals gebundene Glöckchen im Rhythmus der Musik erklingen. Die Lacher waren auf seiner Seite. Beim Finale gelang es Prof. Peter Leiner, der neben seiner musikalischen Leistung an dem Abend auch durch das Programm führte, das Publikum mit einzubeziehen. Nach einem fast zweistündigen Konzert wurde gemeinsam im Kanon „Dona nobis pacem“ gesungen. Das Rennquintett-Weihnachtskonzert in der Martinskirche Grünstadt ist längst zu einem festen vorweihnachtlichen Termin geworden.