Ludwigshafen: TuS Nettelstedt-Lübbecke gegen TSG Ludwigshafen-Friesenheim – Keine Punkte in Ostwestfalen

Max Haider:
Max Haider: "Den Anfang hatten wir uns ganz anders vorgestellt." (Foto: wolf-sportfoto)

Ludwigshafen – Die HSG Nordhorn-Lingen bleibt der bis dato einzige Klub, der dem Tabellenführer auf eigener Platte eine lange Nase machen konnte. 13 Teams reisten im bisherigen Saisonverlauf aus Lübbecke mit einer, teils auch hohen Niederlage im Gepäck wieder nach Hause. Nun ist die TSG Ludwigshafen-Friesenheim der 14. Verein, der in der Merkur Arena den Kürzeren zog. Der 21. März 2015 wiederholte sich am 15. April 2017 somit leider nicht, vor gut zwei Jahren gewannen die Eulen, damals noch eine Liga höher, mit 26:24. Mit einer Auswärtsbilanz von jetzt 16:16 Zählern gehören Alexander Falk und seine Kollegen aber immer noch zu den Mannschaften in der 2. Handball-Bundesliga, die in fremden Hallen überdurchschnittlich gepunktet haben.

Knackpunkt in diesem Vergleich Erster gegen Fünfter war die Anfangsphase, in der die Pfälzer schnelle Abschlüsse hatten, aber nur einmal durch Philipp Grimm ins Schwarze trafen. „Wir haben nicht nur unvorbereitet geworfen, sondern bei den Würfen auch nicht alles reingelegt“, stellte Co-Trainer Frank Müller fest. Chefcoach Ben Matschke monierte: „Wir hatten in dieser Phase zu frühe Abschlüsse.“ Der Gastgeber hingegen schloss seine Angriffe höchst effektiv ab und lag nach Nils Torbrügges zweitem Goal mit 6:1 vorne, die gespielte Zeit: sechs Minuten und vier Sekunden. Dieser 5-Tore-Rückstand erwies sich als mächtige Hypothek. „So extrem einen Start gegen uns hatten wir in dieser Saison noch nicht“, konstatierte Frank Müller.

Die Auswahl von Ben Matschke agierte nach dem 1:6- Zwischenstand und einer ersten Auszeit geduldiger, konzentrierter und entschlossener und kam immer besser ins Spiel. „Unsere 6:0-Abwehr ist gut gestanden und im Angriff haben wir immer wieder gute Lösungen gefunden“, sagte Max Haider. Die TSG war mit dem Spitzenreiter auf Augenhöhe und der 4-Tore-Rückstand zur Halbzeit war nun wirklich keiner, der das Match bereits entschieden hätte. In der Pause schwor sich die Matschke-Fraktion, so weiter zu machen wie 24 Minuten zuvor agiert worden war.

Die Aufholjagd der Eulen, die ackerten und rackerten, leitete ein Dreierpack durch Alex Feld und David Schmidt ein. „Da war die Halle still und die TuS-Spieler genervt“, schilderte Max Haider den Stimmungswandel in der Arena und auf dem Parkett. Ein Doppelschlag durch Patrick Weber und Denni Djozic sorgte in der 45. Minute für den Anschluss. Doch Aaron Zierckes Mannen stoppten den TSG-Lauf, Kenji Hövels und Nils Torbrügge netzten ein, ehe Patrick Weber, der sich einer guten Form präsentierte, das 20. TSG-Tor gelang. Keine zwei Minuten später war die Chance weg für die Eulen, in Lübbecke zu punkten, der TuS führte in der 49. Minute mit 25:20. Mit weiteren drei Treffern, bei einem Gegentor durch Alex Feld, erhöhte der Tabellenführer auf 28:21 und strebte seinem nächsten Heimsieg entgegen. Letztlich ging ein 29:25 in die Statistik ein.

„Den Anfang hatten wir uns ganz anders vorgestellt, wir wollten vom Anwurf weg Gas geben“, gestand Max Haider. „Das 1:6 war ein richtiger Dämpfer.“ Frank Müller gefiel, dass „die Mannschaft nach dem schnellen Rückstand „gekämpft hat und zurückgekommen ist. Sie hat alles probiert, was auch viel Kraft gekostet hat. „Wenn man über etwas reden muss, dann sind es die ersten sieben Minuten.“ Ben Matschke hätte eines allzu gerne: „Einfach mal wieder gut ins Spiel reinkommen.“ Das gelang zuletzt beim 29:23-Sieg gegen Eisenach.

Vielleicht setzen die Eulen am Ostermontag, 17. April 2017, den Matchplan auch mit einer guten Startphase perfekt um, wenn die HSG Konstanz an den Rhein kommt. Angeworfen wird das Match in der Friedrich-Ebert-Halle um 17 Uhr. Tickets gibt es unter www.eventimsports.de/ols/eulen und an der Abendkasse.