Bruchsal: Tierheim Bruchsal ist Durchgangsstation für rund 600 Tiere im Jahr

Die Leiterin des Bruchsaler Tierheims, Gabriele Korn, informiert Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick über die Arbeit des Bruchsaler Tierheims. (Foto: Stadt Bruchsal)
Die Leiterin des Bruchsaler Tierheims, Gabriele Korn, informiert Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick über die Arbeit des Bruchsaler Tierheims. (Foto: Stadt Bruchsal)

Bruchsal – Ein Kommen und Gehen herrscht im Tierheim Bruchsal. Rund 600 Hunden, Katzen und Kleintieren dient die Bruchsaler Einrichtung jährlich als Zwischenstation. Für die Hunde gibt es insgesamt 12 Zwinger sowie einen Fundtierzwinger. Für die Katzen gibt es einen schönen Katzen-Raum mit Außenbereich.

Besonders stark gewachsen ist in den vergangenen Jahren der Bereich Nager- und Kleintiere, für den eigens eine Erweiterung in einem Anbau des Tierheims erfolgt ist. Steigender Beliebtheit erfreut sich insbesondere der Bereich „Tierpension“. Katzen können beispielsweise für sieben Euro am Tag in die Betreuung gegeben werden. Damit sind die Haustiere auch während eines Urlaubs bestens versorgt. Dafür steht Gabriele Korn, die 1. Vorsitzende des Tierschutz Bruchsal und Umgebung e. V. Seit nunmehr 17 Jahren leitet sie die Geschicke des Bruchsaler Tierheims und ist mit viel Leidenschaft bei der Sache. Gegründet wurde das Tierheim Bruchsal in den 1970er Jahren. Seit über 40 Jahren werden Tiere aufgenommen und weitervermittelt. „Einige davon werden bei uns über Nacht in einem Karton abgestellt oder an der Leine an die Tür gebunden“, informiert Korn. Die ausgebildete Tierpflegerin und drei weitere Teilzeitkräfte bewirtschaften das Tierheim an 365 Tagen im Jahr. Unterstützt werden sie von ehrenamtlichen Helfern sowie Praktikanten, die mindestens 16 Jahre alt sind und sich für den Beruf des Tierpflegers interessieren und die mit den Hunden spazieren gehen und sich mit den rund 65 Katzen im Tierheim beschäftigen. Als „Katzenstreichler“ und „Gassigeher“ sind alle zuverlässigen Menschen willkommen, die bereit sind, sich langfristig um die Tiere zu kümmern und bei einem Besuch mindestens eine Stunde Zeit mitbringen. Wer Interesse an dieser Aufgabe hat, ist herzlich eingeladen mit Gabriele Korn unter thbru.gaby@web.de Kontakt aufzunehmen.

„Die Arbeit im Tierheim ist hart“, berichtet die Leiterin des Tierheims Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, als diese sich bei einem Vor-Ort-Termin über die Situation im Tierheim informiert hat, „aber sie macht unglaublich viel Spaß.“ Tiere, die neu ins Tierheim kommen, werden zunächst einmal in der Quarantänestation aufgenommen. Dort werden sie tierärztlich untersucht. Wenn erforderlich wird einer Parasitenbehandlung durchgeführt. Bei Bedarf werden die Tiere auch gechipt, geimpft und kastriert. Die Tierarztvisite findet einmal pro Woche statt. Im Jahr fallen dadurch Tierarztkosten von rund 45.000 Euro an. Diese Kosten werden zum Teil durch die Vermittlungsgebühr gedeckt, die das Tierheim erhebt, wenn die Tiere in Privathaushalte abgegeben werden. Eine Katze kostet beispielsweise zwischen 70 und 115 Euro. Diese Gebühr ist jedoch mehr als gut investiert. Würden die erforderlichen tierärztlichen Behandlungen privat finanziert, wären höhere Kosten einzuplanen.

Eine ganz wichtige Aufgabe nimmt das Tierheim bei der Versorgung von sogenannten Fundtieren war. Den wenigsten ist bekannt: Die Kommunen sind als Fundbehörden zuständig für die Versorgung von aufgefundenen Tieren. Im Zuge dieser Arbeit werden regelmäßig auch Straßenkatzen kastriert und damit eine unkontrollierte Vermehrung verhindert. Im Landkreis Karlsruhe kooperieren neben der Stadt Bruchsal insgesamt elf weitere Gemeinden mit dem Tierheim Bruchsal. Mit den kommunalen Ausgleichzahlungen leisten somit auch die Städte und Gemeinden einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung des Tierheims. Das alleine reicht jedoch nicht, um den vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden. Besonders wichtig sind deshalb auch die Mitgliedsbeiträge des Vereins, Erbschaften sowie Spenden und natürlich die Einnahmen aus der Tierpension. Besonders bekannt ist das Tierheim Bruchsal auch durch den besonders gut sortierten Tierheim-Flohmarkt – ein echter Geheimtipp in der Flohmarktszene – der immer am ersten Samstag im Monat von 14 bis 17 Uhr stattfindet. Die Einnahmen aus diesem ehrenamtlichen Projekt fließen vollständig dem Tierheim zu. Nur mit derartigen Einnahmen ist es möglich, sich auch langfristig um Tiere zu kümmern, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht vermittelbar sind und deshalb dauerhaft im Tierheim verbleiben. „Wir vermitteln nur Tiere, bei denen wir überzeugt sind, dass das Miteinander von Mensch und Tier im häuslichen Umfeld funktioniert. Hier sind wir dem Tier und den Tierhaltern verpflichtet“, so Korn. Die meisten Tiervermittlungen werden übrigens über eine Bruchsaler Wochenzeitung angebahnt, die Woche für Woche zu vermittelnde Tiere vorstellt. Gegenwärtig sucht übrigens ein Mischlingshund ein neues Zuhause. Maxi ist 6 Jahre alt und wurde von seinem Vorbesitzer ausgesetzt. Aufgrund dieser Erfahrung möchte der Hund nicht alleine sein. Er ist für Kinder ab dem Schulalter geeignet und sucht ein Zuhause bei Menschen, die sicherstellen können, dass immer jemand da ist. Weitere Informationen zu Maxi und dem Tierheim Bruchsal gibt es unter www.tierheim-bruchsal.de.