Landau bekommt ein Festungsleitsystem

Route Vauban

v.r.: Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer, Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer, Peter Weiler vom Festungsbauverein und Grafiker Klemens Kluge

Landau – Landaus Festung wurde im späten 17. Jahrhundert von dem französischen Festungsbaumeister Vauban entworfen und gebaut. Auch heute sind noch Festungsreste im Stadtgebiet sichtbar. Um diese für die Landauer sowie Touristen erlebbar zu machen, wurde jetzt ein Festungsleitsystem entwickelt, das Interessierte anhand der „Route Vauban in Landau“ zu den verbliebenen Festungsresten führt.

„Landau ist eine Festungsstadt und wir möchten diesen Teil unsere Geschichte auch nachhaltig erlebbar machen. Gerade durch die Lunette 41 sind die Festungsreste wieder stärker in den Fokus gerückt. Ich freue mich, dass wir mit der „Route Vauban“ den Bürgern sowie Besuchern die Möglichkeit für einen ganz besonderen Festungsrundgang bieten können“,

so Schlimmer bei der Vorstellung des neuen Festungsleitsystems.

„Zunächst werden sieben Stelen an sieben verschiedenen Orten aufgestellt. Hierzu zählen die Schleuse in der Ostbahnstraße, das Deutsche Tor, das Französische Tor, zwei Stelen im Bereich des Forts sowie die Lunette 41 und eine Stele auf dem Rathausplatz, die an dem Standort der früheren LGS-Uhr aufgestellt wird“,

berichtet Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer. Ergänzend zu den Stelen wird es eine Informationsbroschüre geben, anhand derer die Interessierten die Stelen als Rundgang ablaufen oder sich einzelne Standorte raus suchen können. Die Broschüren sind an den jeweiligen Standorten erhältlich.

„Wir haben dabei bewusst auf eine Nummerierung der Stelen bzw. der Standorte verzichtet, um keine Rangfolge herzustellen. So kann jeder seinen ganz individuellen Rundgang gestalten“, betont Kohl-Langer. 

Die Stelen bestehen jeweils aus zwei Seiten. Seite A enthält unter anderem einen aktuellen Stadtplan anhand dessen man sich orientieren sowie die ehemaligen Festungsumrisse erkennen kann. Außerdem ist hier eine Biografie Vaubans, ein Festungssteckbrief, eine kurze Landauer Chronik sowie ein Festungsglossar zu finden. Die Rückseite der Stele enthält Erklärungen zum jeweiligen Standort, Fotos, Detailzeichnungen und zusätzliche Informationen zu weiteren relevanten Themen in der näheren Umgebung.

„Uns war in diesem Zusammenhang besonders auch der sozialgeschichtliche Aspekt wichtig. Deshalb haben wir ergänzend dazu die Rubrik ‚Landauer Leben‘ aufgeführt, die einen Einblick gibt, wie die Menschen in der Stadt gelebt haben“, erklärt Kohl-Langer. 

Gestaltet wurden die Stelen von der Landauer Firma KlugeGestaltung, sind 100 mal 250 Zentimeter groß und bestehen aus einer COR-TEN Stahl Platte und einer Plexi-Platte. „Die Schwierigkeit bei der Gestaltung lag darin die wichtigen Informationen zu bündeln, ohne die Betrachter damit ‚ zu erschlagen‘. Es war uns wichtig diese ansprechend darzustellen, damit die Interessierten die Infos kurz und knapp aufnehmen können“, so Klemens Kluge vom Gestaltungsbüro. 

Eingebunden in die Planungen war auch der Landauer Festungsbauverein.

„Wir freuen uns natürlich sehr, dass durch das neue Festungsleitsystem die Festung bzw. die noch sichtbaren Festungsreste mehr Aufmerksamkeit erfahren und in den Blickpunkt der Bürger und Besucher rückt“,

so Peter Weiler, Vorstandsmitglied des Festungsbauvereins.

Aufgestellt werden sollen die Stelen im Frühjahr 2016.