Kirchheimbolanden – Einen Ausflug in die Nordpfalz unternahm der Kurpfälzer Comedian Christian Chako Habekost. Dort wartete eine volle Stadthalle an der Orangerie auf den Meister der Mundakrobatik. „DE WEESCH WIE’SCH MÄN“ stand auf dem Programm und es sollte ein über zweistündiges Erlebnis der pfälzischen Mundart und Lebensart werden.

Christian Chako Habekost (Foto: Helmut Dell)
Christian Chako Habekost (Foto: Helmut Dell)

Ein Loblied auf die Pfalz, der Kultur und der Menschen, die in diesem schönen Abschnitt leben, zogen sich wie ein roter Faden durch das Programm.

Als „Maschinengewehr Gottes“ begann Chako das Publikum mitzureißen, indem er die Erschaffung der Welt, der Dialekte und der Pfälzer verdeutlichte.

So sprach Gott nach dem 7. Tag: “ Isch bin fertisch mit de Welt!“ Am 8. Tag erschuf er die Dialekte und der Pfälzer ging zunächst leer aus, bis sich Gott erbarmte und sprach: „Piens net rum, babbel wie isch, des is die beschd Sproch und du wohnscht im gelobte Land!“

Durchaus tiefsinnig und ein Feuerwerk auf die Lachmuskeln wurde der Abend, auch für „Außergewedische“ ein Erfolg.

Eindrucksvoll verdeutlichte Chako die Entstehung seines Programms durch den imaginären Oxforddeutschen und dem imagininären Urpälzer.

Diese Dialoge lassen die Themen für sein Programm entwickeln, welche sich z.B. auf die Energiewende und soziale Frage belaufen.

Die Sprache der Pfalz wurde in der Bedeutung und im Klang auf besondere Weise verdeutlicht.

Chako schaffte es von Anfang an, die Menge mit einzubinden, so entstand der Dialog „WEESCH WIE’SCH MÄN“, auf den das Publukum antwortete: „Ajo“

"WEESCH WIE'SCH MÄN“ stand auf dem Programm (Foto: Helmut Dell)
„WEESCH WIE’SCH MÄN“ stand auf dem Programm (Foto: Helmut Dell)

Der „gelbe Sack“, die Erfindung was so manchen in die Verzweiflung treibt, was mittlerweile ungeahnte Dimensionen angenommen hat, mittlerweile gibt es „gelbe Sack Dealer“, die jedem bekannt sein dürften.

Es Dubbeglas mit der besonderen Mischung des Weinschorles bekam ebenso eine wichtige Rolle, was nur ein Pfälzer verträgt, da sich beim ersten Schluck bereits die Gänsehaut über die Leber legt, beim Nachhauseweg zu schwanken ist auch gewünscht, so hat man mehr vom Weg.

Auch der heutige Zeitgeist in seiner Entwicklung wurde thematisiert, früher hatte man noch Volkshochschulen, heute hat man „You Tube“. Jeder Mensch braucht heute Energy, früher war „mer fertisch wie Riieeb“ heute hat man „Burn out“.

Aktiv zu sein ist heut ein Muss – auch im Alter. Chako erzählte in Kirchheimbolanden seine Zukunftsvision. Er ist dann der „Alte“ mit Aktionismus in seinem „Opel Viagra“ mit einer G-Star Jeans, in der die Antithrombosestrümpfe bereits eingenäht sind, die Lätzchen mit Strass besetzt und die eine Haarsträhne am Kopf nach oben gegelt ist.

Genial, perfekt und unglaublich schnelle Wortakrobatik, die Chako anwendet.

Das Publikum in der Nordpfalz strapazierte jedenfalls ununterbrochen ihr Zwerchfell.

Als Zugabe las Chako noch aus seinem bereits in zweiter Auflage veröffentlichten Krimi „Elwenfels“ vor, welcher auch als Hörbuch erschienen ist. Chako hat dies mit seiner Frau Britta zusammen geschrieben.

Insgesamt ein Highlight, ein Künstler der besonderen Art, was Freude auf ein Wiederkommen macht.