Karlsruhe: „Independent Days 17“ laufen

Karlsruher Kurzfilmfestival

Karlsruhe. Das Karlsruher Kurzfilmfestival „Independent Days 17“ läuft noch bis Sonntag, 9. April 2017. Zur Eröffnung sagte Festivaldirektor Dr. Oliver Langewitz auf die Frage, ob in diesem Jahr die Filme mehr politisches Engagement zeigen würden: „Film ist immer ein Spiegel der Gesellschaft. Wir haben Liebesfilme, die eher unpolitisch sind und wir haben Filme, die sich mit den Problemen und Konflikten des Landes auseinandersetzen.“

Zu Beginn des Festivals liefen die fünf für den Preis der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe nominierten Filme; diese in der Kurzkritik:

As My Heart Beats (Frankreich 2016), 18min

Warum haben Jogger in Film immer Kapuzenpullis an, im wahren Leben jedoch so gut wie nie? Dieser interessanten Frage, die gleich zu Beginn von As My Heart Beats aufgeworfen wird, geht die Regisseurin leider nicht nach. As My Heart Beats ist selbst für einen Kurzfilm eine sehr langatmige Beziehungsbetrachtung mit einem reichlich sentimentalen Schluss.

Coup De Grace (Schweiz 2015), 8min

Zwei sich streitende Profikiller und ihr Opfer – wer geht als Sieger aus dieser Begegnung hervor? Der Film braucht Untertitel – es wird Schweizerdeutsch gesprochen! Coup De Grace ist eine kurzweilige und schräge Komödie.

Cut (USA 2016), 14min

Beruf oder Berufung? Vielen Leuten gelingt es nicht, sich im Alter von ihrer liebgewonnenen Brotarbeit zu verabschieden. Dazu kommt noch ein Generationenkonflikt, der in einen  kleinen Wettbewerb ausartet. Die Welt ist ein Friseursalon. Bei Cut stimmt einfach alles: Charakterzeichnung, Tempo, Schnitt, Handlung und Humor.

Pitter Patter Goes My Heart (Deutschland 2015), 22min

Die Filme aus der Baden-Württembergischen Filmakademie im schwäbischen Ludwigsburg sind inzwischen gern gesehene Gäste in Karlsruhe. Pitter Patter Goes My Heart spielt in Ludwigsburg und mit unterschiedlichen Wahrnehmungen der Realität. Das ist zwar nicht neu, aber der Film macht es mit Charme und Chuzpe.

Where You Have Been (Deutschland 2016)

Außer einer originellen Diziplinarmaßnahme für unartige Kinder hat Where You Have Been wenig zu bieten. Einziger Lichtblick ist Marian Meders Darstellung eines desillusionierten Geburtstagszauberers. Der Rest ist moralinsauer, verliert sich ins ungenaue Vage und wird zum Schluss unangenehm kitschig.


Wer der Gewinner des Preises sein wird, zeigt die Award Gala am Sonntag ab 19 Uhr.