Worms: Der Sperrung zum Trotz – Information und sinnliche Erfahrung

OB Michael Kissel und Dr. Susanne Urban enthüllen die Stele, die via QR-Code Besuchern virtuelle Einblicke in die geschlossene Mikwe ermöglicht. (Foto: Stadtverwaltung Worms)
OB Michael Kissel und Dr. Susanne Urban enthüllen die Stele, die via QR-Code Besuchern virtuelle Einblicke in die geschlossene Mikwe ermöglicht. (Foto: Stadtverwaltung Worms)

Worms – „Betreten verboten! Einsturzgefahr!“ signalisiert ein Schild am verschlossenen Eingang zur Wormser Mikwe, dem jüdischen Ritualbad. Seit der Sperrung der Mikwe im November 2016 stehen viele Besucher des jüdischen Worms mit enttäuschten Gesichtern vor jener Bautür.

Um das Ritualbad dennoch erlebbar zu machen und die Gründe der Sperrung zu erläutern, haben Kulturkoordinator Volker Gallé und Dr. Susanne Urban, Geschäftsführerin des Vereins SchUM-Städte, eine Stele für den Synagogengarten anfertigen lassen. Ein QR-Code führt zu einer neuen Internetseite, die die Wormser Mikwe vorstellt und zudem allgemeine Informationen zu jüdischen Ritualbädern liefert.
Bildergalerien zur Mikwe Worms und ihres größeren, älteren baulichen Vorbilds in Speyer vermitteln Eindrücke dieser einzigartigen Räume. Weitere Bildergalerien illustrieren die Bedeutung von Ritualbädern.
Informationen zur Sanierung der Mikwe in Worms runden das Bild ab. Eingestreute literarische Texte, Lieder zum Selbstsingen und Töne wie Wasserrauschen und Tröpfeln, der Herzschlag beim Hinabsteigen in die Mikwe oder auch Hämmern begleiten die einzelnen Kapitel der Webseite. Diese wird kontinuierlich ergänzt und in wenigen Wochen auch auf Englisch zur Verfügung stehen.

„Wir wollen den Besuchern diesen spirituellen Raum, die Erhabenheit und Relevanz der Mikwe so authentisch wie möglich virtuell näherbringen“, erläutert Oberbürgermeister Michael Kissel. „Die Synästhesie, die wir auf der Internetseite erzeugen, soll das sinnliche Erlebnis eines Besuchs der Mikwe transportieren“, ergänzt Dr. Susanne Urban. Erstellt hat die Internetseite die Agentur „studio ahoi“ in Hamburg.