sport_tanz_verbundprojekt
Szene aus dem Stück „Sechs Helden sind hier“ Foto/©: Mechthild Kölzer

Mainz – Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat ein dreijähriges Projekt zur kulturellen Bildungsforschung im Tanz bewilligt.

Das Verbundprojekt der Universitäten Münster, Marburg und Mainz sowie der Hochschule für Musik und Tanz Köln wird ein Analysemodell und Erhebungsmethoden entwickeln, um die Bedeutung von Tanz als Mittel der kulturellen Bildung zu erfassen.

„Als körperliche und erlebnisbezogene Ausdrucksform scheint der Tanz als ein Medium der kulturellen Bildung besonders geeignet zu sein“,

sagt Dr. Claudia Steinberg von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Die Wissenschaftlerin vom Institut für Sportwissenschaft und ihre Forscherkollegen gehen davon aus, dass sich künstlerische Bildung auf Kinder und ihre Lehr- und Lernumgebung positiv auswirkt. Tatsächlich gibt es aber bislang national und international kaum Forschungen dazu, ob dies auch auf künstlerische Bildung durch Tanz zutrifft.

In den Forschungsarbeiten werden die Projektpartner insbesondere der Frage nachgehen, welche Potenziale Tanz im Hinblick auf die Förderung kultureller Bildung hat. In einer ersten Forschungsphase steht daher die Entwicklung eines analytischen Modells der Praxis der Tanzvermittlung im Vordergrund. In einer zweiten Forschungsphase werden darauf aufbauend tanzspezifische Erhebungsinstrumente zur Erfassung tänzersicher Vermittlungskonzepte sowie des Selbstkonzepts und der Kreativität entwickelt.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt das Projekt „Kulturelle Bildungsforschung im Tanz“ in den kommenden drei Jahren. Sprecher der Verbundgruppe ist Prof. Dr. Nils Neuber von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Das Projekt greift auf Vorarbeiten aus dem Projekt „Tanz und Bewegungstheater – Ein künstlerisch-pädagogisches Projekt zur kulturellen Bildung in der Ganztagsgrundschule“ zurück, das von der Stiftung Mercator gefördert wird.

Unter der Leitung von Dr. Claudia Steinberg entwickelt die Mainzer Projektmitarbeiterin Helena Rudi einen tanzspezifischen Selbstkonzepttests für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. Da Menschen auch im Hinblick auf Tanz ganz spezifische Überzeugungen entwickeln, wer sie sind und was sie können, handelt es sich bei dem zu entwickelnden Test um ein Verfahren, das erfasst, wie ein Kind sich hinsichtlich seiner tänzerischen Fähigkeiten selbst einschätzt. Das Mainzer Teilprojekt wird aus BMBF-Mitteln mit knapp 200.000 Euro gefördert.