Knutfest in Weidenthal

Beim Weitwurf, einer von drei Disziplinen, wurde der Weihnachtsbaum so weit geworfen, wie man konnte

Weidenthal – Bereits zum 14. Mal veranstaltete der FC „Wacker“ Weidenthal auf dem Sportgelände das beliebte Knutfest inkl. der 10. Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen-Dreikampf.

Die ursprünglich mehr als Gaudi gedachte Veranstaltung wird heute mehr und mehr von vielen Teilnehmern richtig ernsthaft betrieben, was auch die Leistungsexplosion im Laufe der Jahre erklärt. Die Weltmeisterschaft besteht aus drei Disziplinen. Dem Hochwurf über eine Stange (WR Männer 5,25 m, WR Frauen 3,75 m), dem Weitwurf, ähnlich dem Speerwurf (WR Herren 10,95 m, WR Frauen 6,10 m) und dem Schleuderwurf, in Anlehnung an das Hammerwerfen (WR Herren 10,30 m, WR Frauen 6,51 m). Statt Stangen und Hammer kommen Weihnachtsbäume zum Einsatz.

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Als der veranstaltende Weidenthaler Fußball-Club die WM vor einigen Jahren beim Vorsitzenden des Deutschen Olympischen Sportbundes (Thomas Bach) als offiziellen Wettbewerb anmeldete, war das mehr als ein Gag gedacht. Dass der DOSB den hochoffiziellen Antrag aber einfach unbeantwortet ließ, bestätigte schon damals, dass bei Sportbünden nicht wirklich Spaß verstanden wird. Die „Wackeraner“ nahmen es mit Humor, machen ihre WM trotzdem weiter und sind stolz auf ihre Idee.

Mittlerweile ist es die zehnte Weltmeisterschaft. Die Teilnehmer kommen teilweise aus weiter Entfernung. Dieses Jahr war ein Teilnehmer aus Italienen dabei. Auch internationale Fernsehteams waren wieder vor Ort.

Die Guggemusiker der Weihermer Schneckenschleimer sorgten für gute Laune
Die Guggemusiker der Weihermer Schneckenschleimer sorgten für gute Laune

Insgesamt waren 53 Herren, 30 Damen und 18 Kinder unter 12 Jahre am Start. Damit wurde der Teilnehmerrekord aus dem Jahr 2013 eingestellt.

Erste Plätze neu vergeben

Neue Weltmeisterin wurde mit neuer Weltrekordweite von 15,41 m Cora Möbius aus Wachenheim. Sie verbesserte die alte Bestleistung von 2011 um 96 cm. Nebenbei erreichte sie auch noch eine neue Weltbestleistung im Schleuderwurf von 6,80 m. Der alte WR aus dem letzten Jahr (6,51 m) wurde zwischenzeitlich auch schon von der bisherigen Inhaberin Sabine Deichsel aus Hambach mit 6,55 m geknackt. Mit insgesamt 14,40 m kam sie auf den zweiten Platz. Dritte wurde Titelverteidigerin Sandra Schreiner aus Maximiliansau mit 13,09 m. Sie steigerte sich gegenüber dem Vorjahr um 84 cm.

Ein starkes Teilnehmerfeld war auch bei den Herren am Start. Der frühere Seriensieger Frank Schwender wollte unbedingt mal wieder den Titel nach Frankeneck holen. Große Konkurrenz hatte er dabei insbesonders mit dem Titelverteidiger Hubert Fielenbach aus Ubstadt-Weiher. Der konnte aber trotz einer Steigerung seiner Bestleistung aus dem Vorjahr um 1,72 m gegen den wie entfesselt werfenden Ex-Champion nicht bestehen und wurde mit starken 22,67 m Vize-Weltmeister. Frank Schwender kam auf sensationelle 25,01 m und verbesserte damit seinen eigenen Weltrekord aus dem Jahr 2011 und unglaubliche 0,01 m. Auf den 3. Platz kam Peter Schlenz mit auch noch sehr guten 21,79 m. Das hätte im Vorjahr noch für den Titel gereicht. Für den Königsbacher war es die zehnte WM-Teilnahme bei der 10. WM. Das hat außer ihm keiner geschafft. Christopher Milloth aus Weidenthal stellte in seinem Wettkampf den bestehenden Weltrekord im Hochwurf von 5,25 m ein.

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Den Internationalen Charakter der Weltmeisterschaft wird durch Teilnehmer/innen aus Italien, England und sogar Brasilien belegt. Guido Negrinotti aus dem Trentino kam zur WM extra aus dem Trentino in die Pfalz angereist. Mit seinem italienischen Rekord (15,38 m) und Rang 37 konnte er zufrieden und stolz die Rückreise in das schöne Val Rendena antreten.

Gäste aus ganz Rheinland-Pfalz und den benachbarten Bundesländern fanden wieder einmal den Weg zu diesem einzigartigen Spektakel. Zahlreiche Presse- Fernseh- und Radioteams waren auch vertreten und sorgen einmal mehr dafür, dass Weidenthal in aller Welt bekannt wird.

Guggemusiker begeisterten

Grandios wieder einmal der Auftritt der „Weihermer Schneckenschleimer“. Die Guggemusiker aus dem Badischen waren nun schon zum zwölften Male zu Gast und sorgten mit ihren Auftritten für ausgelassene Stimmung.
Nachdem sie die Halle nochmals so richtig rockten, startete auf dem benachbarten Sportgelände ein Feuerwerk der Extraklasse. Die immer noch anwesenden zahlreichen Besucher kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ralph Rosenthal und seine Helfer ließen es mit ihrem Feuerzauber am Himmel so richtig knallen. Die Menge ließ sich auch vom nun einsetzenden Regen nicht beeindrucken und war begeistert ob dieses einmaligen Spektakels.

Mit dem letzten großen Böller wurde dann die große Party in der „Wacker“-Halle angeschossen. DJ „Rossi“ stellte auch da wieder sein außergewöhnliches Talent als Entertainer unter Beweis. Am Ende waren sich alle einig, das war wieder mal ein großartiges Fest, das der Weidenthaler Fußball-Club da veranstaltete und alle werden am 8. Januar 2017 wieder kommen, wenn es einmal mehr heißt: Es ist Knutfest-Time im Pfälzerwald.

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