Mainz – „Ich finde es beeindruckend und beispielhaft, wie Ihr euch für eure Mitmenschen einsetzt, von Haus zu Haus zieht und Spenden für ein Land sammelt, in dem es vielen Kindern nicht so gut geht. Großen Respekt und herzlichen Dank dafür.“
Mit diesen Worten hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer Sternsingerinnen und Sternsinger aus den Bistümern Speyer, Limburg, Trier, Mainz sowie der Pfarrei St. Peter – St. Emmeran in der Staatskanzlei empfangen. Unter dem diesjährigen Motto “Segen bringen, Segen sein. Respekt für dich, für mich, für andere – in Bolivien und weltweit“ möchten die Kinder und Jugendlichen zeigen, wie wichtig gegenseitiger Respekt ist.
Am Beispiel von Bolivien, einem der ärmsten Länder Südamerikas mit über 36 Bevölkerungsgruppen, machten die Mädchen und Jungen auf die Gefahren von Ausgrenzung und Diskriminierung aufmerksam. In Bolivien ziehen viele Familien in der Hoffnung auf ein besseres Leben vom Land in die Städte. Da sie andere Kleidung tragen und eine andere Sprache sprechen, werden sie dort häufig ausgegrenzt. „Leider kommt es weltweit vor, dass Menschen ausgeschlossen werden, weil sie anders sind. Oft ist das ein Zeichen von Unsicherheit. Kein Mensch darf auf Grund seiner Hautfarbe, seiner Herkunft oder seiner Nationalität diskriminiert werden“, betonte die Ministerpräsidentin.
Aus Angst vor Ausgrenzung leugnen die Menschen vom Land in der Stadt ihre Herkunft und passen sich an – und laufen dabei Gefahr, ihre eigene Identität zu verlieren. In diesem Jahr kommen die gesammelten Spenden daher dem sozialen Projekt Palliri in der bolivianischen Großstadt El Alto zugute. „Bei Palliri werden Werte wie Selbstvertrauen, Teamgeist und Respekt gelebt, die es uns erleichtern, aufeinander zuzugehen. Nur wer sich selbst respektiert, kann auch andere respektieren“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Zum Abschluss ihres Besuchs in der Staatskanzlei brachten die Sternsingerinnen und Sternsinger ihren traditionellen Segensspruch „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ über den Bürotüren der Ministerpräsidentin und des Chefs der Staatskanzlei an.
Jahr für Jahr ziehen Kinder und Jugendliche in königlichen Gewändern rund um den Dreikönigstag durch das Land, überbringen den traditionellen Segensspruch und sammeln Geld für soziale Hilfsprojekte. Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion nach Angaben des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Im vergangenen Dezember ist das Sternsingen von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt worden.
Mehr Informationen zur diesjährigen Sternsinger-Aktion im Internet unter www.sternsinger.de/helfen/bolivien-palliri/
Bild: Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Sternsingerinnen und Sternsinger aus den Bistümern Speyer, Limburg, Trier, Mainz sowie der Pfarrei St. Peter – St. Emmeran in der Staatskanzlei empfangen; Foto: © Staatskanzlei RLP/ Sell. Weitere Bilder finden Sie auf www.rlp.de