Pirmasens gedenkt Opfern der NS-Herrschaft

Auf vielfältige Weise

Pirmasens – „Die Rolle des Konzentrationslagers Dachau am Anfang des nationalsozialistischen Terrors“ trägt der Titel eines Vortrages, zu dem das Stadtarchiv und der Arbeitskreis „Geschichte der Juden in Pirmasens“ am Dienstag, 26. Januar 2016, 19 Uhr in den Carolinensaal einladen. Der Eintritt ist frei. Anlass ist der bundesweite Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Oberbürgermeister Dr. Bernhard Matheis spricht einführende Worte.

Referent ist Albert Knoll, Archivar der Gedenkstätte Dachau. Er wird über die Rolle und Entstehung des KZ berichten. Im Anschluss zeigen Mitglieder des Arbeitskreises Beispiele politischer Verfolgung in Pirmasens zu Beginn der NS-Zeit auf. Auch in der Siebenhügelstadt gingen dem Holocaust massive Verfolgungen von Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschaftern und von religiös geprägten Oppositionellen voraus. Im Konzentrationslager Dachau wurden nach willkürlichen Verhaftungen und Kriminalisierungen interniert. Urteile fußten meist auf Denunziation und teilweise erzwungen Geständnissen.

Die Veranstaltung steht in engem Zusammenhang mit der Anbringung weiterer Tafeln im Rahmen des Denkmalprojektes, mit dem an die Verfolgten des Nationalsozialismus erinnert wird.

Am Mittwoch, 20. Januar, 16 Uhr, wird mit einer Gedenktafel in der Zweibrücker Straße 40 an das Schicksal von Bertha Slodki und ihrer Familie erinnert.

Dem ehemaligen Volksschullehrer Julius Lamm wird am Donnerstag, 4. Februar, gedacht. Um 11.30 Uhr wird eine Tafel in der Burgstraße 10 angebracht. Lamm war viele Jahre als Lehrer am Nagelschmiedsberg tätig. An Pfarrer Oswald Damian wird am Samstag, 19. März, erinnert. Um 11 Uhr wird dazu eine Tafel an der Lutherkirche enthüllt. Der Seelsorger war massiver Unterdrückung im Nationalsozialismus ausgesetzt, hat aber überlebt.

Der Stadt und dem Arbeitskreis Geschichte der Juden ist es ein Anliegen, mit der Installation weiterer Tafeln die Bandbreite des Pirmasenser Denkmalprojektes deutlich zu machen. Jüngere wie ältere Menschen sollen ermutigt werden, das Schicksal weiterer Opfer des Nationalsozialismus zu erforschen, um mit weiteren Tafeln an früheren Wohn- oder Geschäftshäusern an sie zu erinnern.