Kaiserslautern – Bei einem Vor-Ort-Termin am ehemaligen Brückenpfeiler der alten Lautertalbrücke machten sich der Beigeordnete Peter Kiefer, der stellvertretende Leiter des Referats Stadtentwicklung, Christian Ruhland, sowie Richard Lutz, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Kaiserslautern und dessen Stellvertreter, Volker Priebe, gestern ein Bild der Situation.

Grund der Besichtigung war die bereits in der Öffentlichkeit kontrovers diskutierte Frage zum Erhalt des Brückenpfeilers aus bauhistorischen und architektonischen Gründen.

Die Stadt und der LBM einigten sich unter Berücksichtigung der bisher vorgetragenen Kritiken und Anregungen auf eine Kompromisslösung. Der zufolge soll ein Teil des Pfeilers bis zu einer Höhe von vier Metern erhalten bleiben. Der Pfeilerrest könnte gemeinsam mit einem Teil der genieteten, alten Stahlkonstruktion innerhalb des geplanten, umzäunten Regenrückhaltebeckens ausgestellt werden. Schautafeln am Rand der Umzäunung sollen Informationen zur neuen und zur alten Brücke, sowie zur Bauhistorie und zur Bauweise der damaligen Zeit erläutern. Die Kosten für den Erhalt der Brückenteile als auch für die Errichtung und Pflege der Schautafeln übernimmt der LBM.

„Um sich eine Vorstellung zu machen, wie sich der Vorschlag in die aktuellen Planungen einfügt, will der LBM eine Visualisierung erarbeiten“,

erklärt der Baudezernent und ergänzt:

„Wir planen, dem Stadtrat in seiner Sitzung im Juni vor der Sommerpause den Vorschlag zu Entscheidung vorzulegen.“

Die Vertreter der Stadt und des LBM zeigen sich hinsichtlich des Kompromissvorschlags einig. Den Pfeiler in seiner vollen Höhe stehen zu lassen, wirke gegenüber der eingeschossigen Bebauung der umliegenden Häuser erdrückend.

„Durch die schlanke Bauweise der neuen Brückenpfeiler, die sich nach heutigem Baustandard optisch sehr gut in die Tallandschaft des Lautertales einfügt, stellen wir mit dem Teilerhalt des alten Pfeilers die Veränderung der über die Jahrzehnte sich entwickelnden Architektur und Technik auf anschauliche und nachvollziehbare Weise dar“,

ist Lutz überzeugt.

„Die Zustimmung des Stadtrates vorausgesetzt, wird der Pfeiler dann voraussichtlich erst Ende 2017 rückgebaut, weil ansonsten der Bauablauf zur Herstellung der neuen Brücke gestört werden würde“,

so der LBM-Leiter weiter.

Diese Idee zum Erhalt des Pfeilers der in den 1930er Jahren erbauten Lautertalbrücke wurde erst im Laufe der Abrissarbeiten seitens des LBM geboren. Im ursprünglichen Planfeststellungsverfahren als auch während des Gestaltungswettbewerbs, bei dem der Entwurf der neuen Lautertalbrücke aus acht Vorschlägen ausgesucht wurde, war dies noch nicht Thema des Entscheidungsprozesses.