Glarusstraße für den Verkehr freigegeben

Fertigstellung

Wiesbaden – Seit Mittwoch, 20. Januar 2016, hat Biebrich eine Ortsumgehung. Verkehrsdezernentin Sigrid Möricke und Ortsvorsteher Kuno Hahn haben im Beisein vieler Gäste aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft die Glarusstraße für den Verkehr freigegeben.

„Damit hat Biebrich eine Ortsumgehung Glarusstraße“, freut sich Verkehrsdezernentin Sigrid Möricke: „Mit der Fertigstellung des dritten und letzten Bauabschnittes, kann der Verkehr endlich am Biebricher Ortskern vorbei im Osten von Biebrich am Rande des Industrieparks InfraServ fließen.“

Über die Glarusstraße sollen zukünftig 9.000 Fahrzeuge täglich, davon zehn Prozent Schwerverkehr abgewickelt werden.

Der Neubau der Glarusstraße ist die größte Einzelmaßnahme des Gesamtplans, der im Rahmen des Bundesprogramms „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“, Soziale Stadt Biebrich Südost, entwickelt und im Bebauungsplan „Grünzug Industriepark“ verankert wurde. Neben dem Bau der Glarusstraße gehören dazu die Schaffung eines Grünzuges auf den Flächen von InfraServ, die Aufwertung des Biebricher Rheinufers, die Stärkung der sozialen Infrastruktur und die Entflechtung von Industrie und Wohnen sowie die damit verbundenen Entlastung des Ortskerns vom Schwerlastverkehr und von übergeordneten Verkehren.

Der Trassenverlauf führt in Teilen über Gelände der InfraServ; diese Flächen wurden zur Umsetzung der Maßnahme von der Stadt angekauft. Die Fertigstellung des dritten und letzten Bauabschnittes erfolgt nach achtmonatiger Bauzeit. Mit diesem letzten Bauabschnitt wurden zusätzliche Spuren und freie Rechtsabbieger geschaffen, um die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes Breslauer Straße/Mainzer Straße zu erhöhen. Aufgrund der zu erwartenden hohen Verkehrsbelastung insbesondere durch Busse und Lkw musste der Kreuzungsbereich in Beton ausgebaut werden

Die Straßenbaumaßnahme Glarusstraße wurde in drei Bauabschnitten mit netto 23 Monaten Bauzeit des Tiefbau- und Vermessungsamtes fertiggestellt: Der erste Bauabschnitt begann im April 2013. In einer Bauzeit von fünf Monaten entstanden die Kreisverkehrsanlage in der Breslauer Straße und die Fahrbahn bis zur Pfälzer Straße. Der zweite Abschnitt wurde direkt im Anschluss gebaut und vervollständigte die Streckenführung von der Pfälzer Straße bis zum Kreisel in der Rheingaustraße. Der zweite Abschnitt wurde nach zehn Monaten fertiggestellt. Damit stand die Glarusstraße bereits drei Monate früher als gedacht für den Verkehr zur Verfügung. Im Juli 2014 beendete das Tiefbau- und Vermessungsamt seine Tätigkeiten und wartete neun Monate bis April 2015 auf den Abschluss der Leitungsarbeiten durch ESWE Versorgung und Hessenwasser, um den dritten Bauabschnitt – den Umbau des Knotenpunktes Breslauer Straße/Kasteler Straße/Mainzer Straße – in acht Monaten fertigstellen zu können.

Während der neunmonatigen Wartezeit diente die Glarusstraße als Umleitungsstrecke für Arbeiten an der Kreuzung Kasteler Straße/Breslauer Straße und die Breslauer Straße bis Kasteler Straße als Baufeld. In dieser Zeit haben die ESWE Versorgungs AG die Gas- und Wasserleitungen auf der Kreuzung erneuert und Hessenwasser seine Fernwasserleitung über die Kreuzung gebaut. 

Im April 2015, also einen Monat später als vereinbart, wurde das Baufeld wieder dem Tiefbau- und Vermessungsamt für den dritten Bauabschnitt übergeben, das diesen Monat Zeitverzug über die beauftragten Baufirmen – insbesondere bei den besonders nässe- und temperaturempfindlichen Arbeiten nicht mehr reinholen konnte. So darf aus Gründen der Gewährleistung, die bei der gewählten Betonbauweise technisch vorgegebene Abbindezeit von 28 Tagen, bis zur Verkehrsfreigabe nicht unterschritten werden.

„Wir haben uns am Ende für Gründlichkeit mit Gewährleistung statt Schnelligkeit mit Nachbesserungsarbeiten entschieden. Der Beton war daher zwar noch 2015 trocken, aber nicht mehr, wie geplant vor Weihnachten, sondern erst zwischen den Jahren“, erläutert die Dezernentin.

Die restlichen Klebe- und Markierungsarbeiten werden nach dem Winterfrost unter fließendem Verkehr erfolgen. Ebenfalls im Frühjahr werden auch die restlichen 21 Bäume gepflanzt werden, 24 Bäume wurden bereits in den Vorjahren gepflanzt.

Abschließend bedankte sich die Verkehrsdezernentin beim neuen Regionalmanager von Hessen Mobil, Alexander Pilz, für die finanzielle Unterstützung des Landes und erfreute ihn mit der Information, dass bei der mit 8,4 Millionen Euro kalkulierten Maßnahme 1,4 Millionen Euro eingespart werden konnten. Darüber dürfte sich das Land freuen, das diese Maßnahme mit 65 Prozent fördert.