Beschäftigungspiloten im Kreis SÜW

Arbeit aufgenommen

Die Beschäftigungspiloten im Kreis SÜW

Kreis Südliche Weinstraße – Ab Januar 2016 gibt es in Rheinland-Pfalz flächendeckend den „Beschäftigungspiloten für Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz“.

Der Landkreis Südliche Weinstraße kümmert sich gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Landau und dem Projektträger ProfeS Gesellschaft für Bildung und Kommunikation mbH um die Gewinnung von Flüchtlingen für den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. 
Die Stelle wird geteilt ausgeführt von Wolf-Udo Schumacher und Malgorzata Urbańska. Landrätin Theresia Riedmaier begrüßte gemeinsam mit Christine Groß-Herick von der Arbeitsagentur und Sandra Seiter-Ries von ProfeS die Beiden persönlich.

Wolf-Udo Schumacher hat bislang in seiner Tätigkeit den Schwerpunkt Arbeitsmarktinformation und Jobcoaching übernommen. In diesem Bereich ist er seit 2006 als Arbeitsvermittler beauftragt – sowohl in Projekten mit individueller Einzelbetreuung für spezielle Zielgruppen (u.a. Migranten, 50+, Langzeitarbeitslose etc.) als auch im Bewerbertraining. 
Seit 2009 war Schumacher immer wieder in Projekten von ProfeS eingesetzt zur Impulsvermittlung, im Fachunterricht in berufsbezogenen Sprachkursen oder in beruflichen Weiterbildungen im Auftrag der Agenturen und Jobcenter.

Bisherige inhaltliche Schwerpunkte waren die Beratung und die Begleitung bei Behördengesprächen, die persönliche Entwicklungsberatung und Zielvereinbarungen, arbeitsmarktbezogenes Coaching und Bewerbungstraining sowie Unterricht in der Berufsvorbereitung und in EDV Grundlagen.

Małgorzata Urbańska hat selbst einen Migrationshintergrund (Polen) und ist Magister der germanistischen Philologie, akademisch geprüfte Übersetzerin und zugelassene Lehrkraft in Integrationskursen des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge). Sie ist seit 1995 als freie Übersetzerin und Dolmetscherin tätig und seit 2002 als Dozentin für Deutsch als Zweitsprache (auch für Alphabetisierungskurse).
Seit 2006 war Urbańska bei ProfeS in Integrationskursen und berufsbezogenen Sprachkursen eingesetzt. Seit 2012 in Festanstellung als Coach und seit 2014 als Leiterin des Vermittlungszentrums Perspektive 50+ bei ProfeS.

Bisherige inhaltliche Schwerpunkte waren berufliches und sprachliches Profiling (Kompetenzfeststellung), Prüferin für Deutsch und berufsbezogenes Deutsch auf verschiedenen Niveaustufen, Vermittlungstätigkeit, Bewerbungstraining und Beratung für Migranten sowie Deutschunterricht auf allen Niveaustufen inklusive Alphabetisierung.

Die beiden Mitarbeiter werden vom Standort der Berufsbildenden Schule SÜW in Edenkoben aus arbeiten. Zurzeit finden mehrere Hospitationen in der Agentur für Arbeit LD und im Jobcenter LD-SÜW sowie in der Kreisverwaltung (Ausländer- und Sozialbehörde) statt. 

Hintergrund:

Die Beschäftigungspiloten sollen insbesondere Menschen ansprechen, die noch keinen Zugang zu den Angeboten der Agentur für Arbeit Landau haben. Sie werden die Flüchtlinge direkt an ihrem jeweiligen Wohnort aufsuchen. Dort sollen sie den erwerbsfähigen Asylsuchenden grundsätzliche Informationen über den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt vermitteln, da die Arbeitsmarktsituation, die Qualifikationsanforderungen sowie die arbeits- und sozialrechtlichen Rahmenbedingungen in den Heimatländern der Flüchtlinge oftmals grundverschieden zu der Situation in Deutschland sind. Weiterhin haben die Beschäftigungspiloten die Aufgabe – sofern noch nicht erfolgt – die beruflichen und schulischen Kompetenzen der Asylsuchenden aufzunehmen. Die Agentur für Arbeit übernimmt dann mit Unterstützung durch die Beschäftigungspiloten die individuelle Beratungs- und Vermittlungsarbeit. Darüber hinaus werden sie eine individuelle Lotsenfunktion auf dem Weg in Ausbildung und Arbeit übernehmen. 
Die Beschäftigungspiloten sollen vor Ort mit den bestehenden Netzwerken zusammenarbeiten. 

Die Beschäftigungspiloten sind Teil der Initiative „Die rheinland-pfälzische Integrationskette“, ein Maßnahmenpaket der Landesregierung.

Die Finanzierung der Beschäftigungspiloten erfolgt im Rahmen des Europäischen Sozialfonds durch das Land Rheinland-Pfalz, die Agentur für Arbeit Landau und durch die kommunalen Gebietskörperschaften – für die „Südliche Weinstraße“ durch den Landkreis.