Heppenheim: Krankenhaus-Initiative „Keine Keime“ – Mit Wissen und dem Dazutun aller gegen das Infektionsrisiko

AUFMERKSAMKEIT schafft das Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim für das Thema „multiresistente Keime“. (Foto: Kreiskrankenhaus Bergstraße (KKB) / Thomas J. Zelinger)
AUFMERKSAMKEIT schafft das Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim für das Thema „multiresistente Keime“. (Foto: Kreiskrankenhaus Bergstraße (KKB) / Thomas J. Zelinger)

Heppenheim – Kleine Erreger, große Aufmerksamkeit: „Keine Keime“ ist eine Informationsschau betitelt, die derzeit am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim gezeigt wird. Ziel ist, fürs Thema sensibel zu machen und das Ausbreiten multiresistenter Keime zu verhindern. Die Keime sind mit Antibiotika kaum zu bekämpfen. Hygiene ist oberstes Gebot zur Risikominimierung, Aufklärungsarbeit die beste Prävention. Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses werden seit Jahren geschult, um die Patienten und sich selbst zu schützen. Mit der Ausstellung sollen nun auch Patienten und Besucher informiert werden.

Augenfällig bunte Roll-Ups, aufgestellt zentral im Erdgeschoss des Krankenhauses, nicht minder bunte Broschüren zum Mitnehmen und Aufkleber auf den Böden vor Spendern mit Händedesinfektionsmitteln machen auf das Thema aufmerksam. Zu sehen ist die Infoschau bis zum 21. März 2017.

Das Kreiskrankenhaus setzt viel daran, multiresistente Keime, die sich in der Welt von heute zunehmend mehr verbreiten, so wenig Angriffsfläche wie möglich zu geben. In allen Bereichen des Hauses werden strenge Hygienestandards für Reinigung und Desinfektion angelegt. Besonderes Augenmerk kommt der Händedesinfektion zu, denn über nicht desinfizierte Hände, können Keime weitgehend ungehindert übertragen werden – von Mensch zu Mensch bei direktem Kontakt oder aber auf indirektem Weg, zum Beispiel über Türgriffe. Infiziert sich ein ehedem geschwächter Patient, kann die Situation kritisch werden. Dem gilt es vorzubeugen, Krankenhausmitarbeiter, Patienten und Besucher sind hier gleichermaßen gefordert.

Es lohnt sich, an den Roll-Ups der Infoschau mit kurzen Texten stehen zu bleiben und diese wie auch die Broschüren zu studieren, schließlich geht es um die eigene Gesundheit aber auch um die von Angehörigen und anderer Mitmenschen. Initiiert hat die Kampagne die Hessische Krankenhausgesellschaft (HKG), gefördert wird sie vom Hessischen Sozialministerium. Am Kreiskrankenhaus sind es die beiden Hygienefachkräfte Franziska Vollhardt und Claudia Hasslinger, die dem Thema mit der Ausstellung zu besonderer Aufmerksamkeit verhelfen.

Geht es um Hygienefragen, arbeiten am Krankenhaus die Hygienefachkräfte eng mit den Ärzten und der Pflege sowie der Hausreinigung zusammen. In jedem Fachbereich gibt es in der Ärzteschaft speziell geschulte Hygienebeauftragte, zumeist sind dies die Chefärzte oder Oberärzte. Zudem gibt es Pflegekräfte mit gesonderter Fortbildung zu Hygienebeauftragten. Dass das Kreiskrankenhaus in Hygienefragen gut aufgestellt ist, zeigen regelmäßige Vergleiche auf nationaler Ebene mit anderen Krankenhäusern. Neben den praktischen Maßnahmen zur Reinigung und Desinfektion von Räumen, Einrichtung und Gerätschaften und Instrumentarium gehört auch regelmäßige Mitarbeiterschulung zu den umfassenden Vorbeugemaßnahmen.

PRAXISTIPP

Mindestens dreißig Sekunden dauert eine richtige Händedesinfektion. Die Hände im Gesamten, Handflächen, Handrücken, Finger, auch die Fingerzwischenräume, müssen mit Händedesinfektionsmittel gründlich und flächendeckend eingerieben werden. Spender mit Desinfektionsmitteln sind an vielen Stellen im Bergsträßer Krankenhaus gut sichtbar montiert.