Nerzweiler: Unfallflucht nach Spiegelkuss

Nerzweiler (ots) – Umsonst hat eine PKW-Fahrerin am Dienstagabend auf die Rückkehr eines Unfallbeteiligten gewartet. Nach dem Spiegelkuss im Begegnungsverkehr flüchtete der Unfallgegner. „Eine Unsitte, die immer mehr praktiziert wird und strafrechtlich relevant ist“, so Arno Heeling von der Polizeiinspektion Lauterecken.

Am Ortseingang von Nerzweiler in Richtung Hinzweiler fahrend, war der 25-jährigen Frau um 20:15 Uhr ein PKW entgegen gekommen. Beide wären sie nicht schnell gefahren, weil die Straße dort relativ eng ist. Bei der Begegnung seien die PKW mit den Außenspiegeln aneinandergestoßen. Am Spiegel der 25-Jährigen war dabei das Glas zerbrochen. Der Plastikrahmen löste sich. Diese Teile verursachten Kratzer im Lack über die linke Fahrzeugseite, sodass der Schaden, für einen Spiegelkuss relativ hoch, auf 2500 Euro geschätzt wurde.

Die junge Frau hat 30 Minuten auf die Rückkehr des Unfallgegners gewartet. Er ist in Richtung Ortsmitte beziehungsweise Offenbach-Hundheim weitergefahren. Die Polizei bittet um Hinweise zu dem Unfallflüchtigen, dessen Spiegel auch beschädigt sein wird, unter Telefon-Nummer 06382 911 0.

Dieses Beispiel belegt, dass man auch bei einem relativ geringen Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug nicht von einer Bagatelle ausgehen kann. Verbindlich gilt bei einer Kollision immer: anhalten und Kontakt zu dem Unfallgegner aufnehmen.

Jeder „Flüchtige“ könnte sich den Stress der Strafverfolgung wegen „Unfallflucht“ sparen, wenn er anhält oder sich unmittelbar bei der Polizei als Unfallbeteiligter meldet. „Die Polizeiinspektion Lauterecken wird auch 2017 ihre intensiven Anstrengungen zur Aufklärung von Unfallfluchten fortsetzen“, so der Leiter der Polizeiinspektion. „Selbst bei zunächst geringen Hinweisen im Einzelfall wurden von den Unfallfluchtermittlern in der Veldenzstadt im Jahr 2016 44 Prozent der flüchtigen Verkehrsteilnehmer ermittelt und der Staatsanwaltschaft Strafanzeigen vorgelegt“.