Mannheim – DADDY COOL – Das Boney M.-Musical aus London, gastierte am vergangenen Samstag (04.03.2017) im Rosengarten. Vor fast ausverkauftem Haus präsentierten die Künstler 40 Jahre Bonny M. von 1975 bis 1988 landete die Gruppe insgesamt 38 Top-Ten-Hits und weltweit über 55 Millionen Alben und verkaufte über 45 Millionen Singles.  Allein die Single „Daddy Cool“ belegte 1976 zwölf Wochen Rang Eins der Singlecharts in Deutschland.

Vater des Erfolges war Produzent Frank Farian, der es in seiner Karriere bislang auf 850 goldene Schallplatten und über 800 Millionen verkaufte Tonträger gebracht hat – und der 2016 seinen 75. Geburtstag feiert. Farian ist auch Partner- und Impulsgeber von DADDY COOL – Das Boney M.-Musical, das 2006 im Londoner Shaftesbury Theatre Weltpremiere feierte und jetzt erstmals auch durch Deutschland tourt. Viele der Zuschauer erwarteten an diesem Abend eine musikalische Reise durch jene Zeit, in denen die Diskotheken allerorts waren und man den Disco Fox unbeschränkt tanzen konnte.

Foto: Helmut Dell
Foto: Helmut Dell

DADDY COOL – Das Boney M.-Musical,  erzählt die Geschichte von Sunny, einem talentierten Jamaikaner, der nach England zieht und die „Sunshine Crew“ gründet. Er verliebt sich in Rose, Tänzerin der rivalisierenden Tanzgruppe „Thunder Crew“. Überdies ist Roses Mutter, bekannt als „Ma Baker“ und Besitzerin des angesagten Rasputin-Clubs, die Erzfeindin von Sunnys Mutter. Am Ende bringen die Liebe von Sunny und Rose, die Liebe zur Musik und die Wahrheit über Sunnys Vater die verfeindeten Crews zusammen – und eine neue Crew entsteht: Daddy Cool.  „Mary’s Boy Child“ über „Brown Girl In the Ring“, „Rivers Of Babylon“ und „Rasputin“ bis hin zum namensgebenden „Daddy Cool“ werden alle Boney M. Hits live gesungen. Hervorragende Sängerinnen und Sänger gaben auf der Bühne zwar ihr Bestes, doch der Inhalt der Story war eher flach. Die Musik wurde eingespielt und viele der Songs erlebten an dem Abend nur die ersten Takte und der Rest verschwand mehr oder weniger in der Story selbst. Das Publikum lauerte förmlich auf die Titel und sobald sie angesungen waren, klatschten sie in die Hände und hatten ihren Spaß. Die Disco Atmosphäre jedenfalls kam leider jedoch nicht rüber. Nach gut zwei Stunden „Daddy Cool“ waren viele der Zuschauer zwar zufrieden, aber nicht begeistert. Bei Musicals, in denen Zeitgeschichte der Musik der Mittelpunkt sein soll, erwartet man eben genau das, was es auch zur Zeitgeschichte gemacht hat: Musik,  und zwar so nah wie möglich am Original.