Flüchtlingsheim in zweiter Jahreshälfte bezugsfertig

Enge Zusammenarbeit

v.l.: Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer, Domkapitular Peter Schappert, Generalvikar Dr. Franz Jung und Oberbürgermeister Hansjörg Eger

Speyer – Das Bistum und die Stadt Speyer haben am 25. Januar 2016 einen Vertrag zur Nutzung des ehemaligen Altenheims in der Engelsgasse geschlossen. Das Bistum überlässt der Stadt das Gebäude zur Unterbringung von Flüchtlingen. Generalvikar Dr. Franz Jung hat heute die Schlüssel symbolisch an Speyers Oberbürgermeister Hansjörg Eger übergeben.

In der zweiten Jahreshälfte sollen die ersten Flüchtlinge in die kirchliche Immobilie in der Speyerer Engelsgasse einziehen. Das Gebäude, das bis ins Jahr 2000 als Altenheim und später als Lager des Bischöflichen Ordinariats genutzt wurde, bietet künftig Platz für rund 150 Flüchtlinge. Ein Sozialarbeiter und ein Team von Ehrenamtlichen sollen die Flüchtlinge betreuen, so der gemeinsame Plan der Stadtverwaltung und des Bistums. Zunächst steht jedoch die Instandsetzung des Gebäudes durch die Stadt Speyer an. Dabei werden vor allem die Wasserleitungen und die Heizung repariert sowie die Sanitäranlagen hergerichtet. Um den Brandschutz zu gewährleisten, wird eine Außentreppe als zweiter Fluchtweg angebracht.

Im Zuge der Baumaßnahmen wird das Bistum die benachbarte Kapelle und eine angrenzende Doppelgarage entfernen. So wird die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge erleichtert und die Verkehrssicherheit in der von Kindern und Schülern stark genutzten Engelsgasse erhöht. Die Kapelle war Mitte der 60er-Jahre für das angrenzende Altenheim der Niederbronner Schwestern erbaut worden. Als das Altenheim im Jahr 2000 aufgegeben wurde, wurde die Kapelle zunächst noch für Kindergottesdienste und für Gottesdienste der kroatischen Gemeinde verwendet, stand jedoch in den letzten Jahren weitgehend leer. Der hinter dem Gebäude gelegene Parkplatz des Bischöflichen Ordinariats wird im Rahmen der Bauarbeiten ein paar Meter weiter nach innen verlegt.

Das Bistum stellt der Stadt das Gebäude zur Nutzung als Flüchtlingsunterkunft unentgeltlich zur Verfügung. Vereinbart wurde ein Nutzungsrecht mit einer Laufzeit von zunächst zehn Jahren, das um jeweils ein Jahr verlängert werden kann. Die Kosten für die Instandsetzung des Gebäudes in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro trägt die Stadt, die dafür Fördermöglichkeiten von übergeordneter Ebene prüft. Den Abriss der Kapelle und der Garage sowie die baulichen Veränderungen im Außenbereich werden vom Bistum Speyer finanziert. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 125.000 Euro. Die Personalkosten für die Sozialarbeiterstelle tragen das Bistum und die Stadt zu gleichen Teilen. Anstellungsträger wird der Caritasverband für die Diözese Speyer sein, während die Stadt Speyer die Rolle als Betreiber der Flüchtlingsunterkunft übernimmt.