Karlsruhe: Kap kommt zurück

Eisbär Kap wird bald nach Karlsruhe zurückkehren. (Foto: Siegfried W. Kloth, Tierpark Neumünster)
Eisbär Kap wird bald nach Karlsruhe zurückkehren. (Foto: Siegfried W. Kloth, Tierpark Neumünster)

Karlsruhe – Mit dem männlichen Eisbären Kap wird noch in diesem Frühjahr ein alter Bekannter nach Karlsruhe zurückkehren. Derzeit lebt er im Tierpark Neumünster. Mit der Karlsruher Eisbärin Nika soll er in den kommenden Jahren für Nachwuchs sorgen. Im Gegenzug verlassen Vitus und Larissa Karlsruhe in Richtung Neumünster.

Die drei Karlsruher Eisbären wurden von einem Experten-Team des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin (IWZ) untersucht. Dabei kam heraus, dass Vitus unfruchtbar und Larissa zu alt für die Zucht ist, Nika aber Nachwuchs bekommen könnte. Kap ist mit seinen 16 Jahren im besten Eisbärenalter und bringt außerdem zum Züchten wertvolle Gene mit, da er aus der Moskauer Blutlinie stammt, die ansonsten in Deutschland nicht vertreten ist.

„Es ist für beide Zoos eine sinnvolle und schöne Lösung“, betont Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt. Nur ausgewählte Zoos dürfen züchten, da die Nachzuchten optimal untergebracht werden müssen und darauf geachtet wird, dass keine Inzucht zustande kommt. Einigen im Zuchtbuch beteiligte Zoos und Tierparks kommt dagegen die Rolle zu, ältere oder auch zuchtunfähige Eisbären gut unterzubringen. Vitus und Larissa können so zusammen in Neumünster leben, Kap und Nika werden gemeinsam in Karlsruhe untergebracht. „Die Zusammenarbeit der Zoos ist für die erfolgreiche Zucht sehr wichtig. Wir sind sehr froh, mit Neumünster diese Lösung realisieren zu können“, erklärt Reinschmidt.

„Kap darf sich demnächst mit einer hübschen Eisbärendame vergnügen, das gönnen wir ihm alle von Herzen, und Neumünster hat bald wieder zwei Eisbären“, so Verena Kaspari, Zoologische Leiterin des Tierparks Neumünster. Kap kam als junger Bär 2001 von Moskau nach Karlsruhe, zog 2004 in den Tierpark Neumünster um. Er kennt die Eisbärin Nika noch aus dieser Zeit, war damals jedoch zu jung, um für Nachwuchs zu sorgen.

Nach Schätzungen der Weltnaturschutzunion IUCN gibt es weltweit 22.000 bis 31.000 wildlebende Eisbären. Die IUCN stuft Eisbären als gefährdete Tierart ein und befürchtet einen Einbruch der Populationen um mindestens 30 Prozent in den kommenden 45 Jahren. Mit Blick auf den Gefährdungsstatus gewinnt die Erhaltungszucht kontinuierlich an Bedeutung. Momentan leben in Deutschland 26 Eisbären in zwölf verschiedenen zoologischen Einrichtungen.