Ingelheim – Ein weiteres Mal wurde das Jugend- und Kulturzentrum Yellow umgestaltet, um den traditionellen Karlsempfang, zu dem immer am letzten Freitag im Januar geladen wird zu begehen.
Die Veranstaltung sei dreigeteilt, wie Oberbürgermeister Ralf Claus versprach: ein Rück- und Ausblick, die Ehrung eines verdienten Bürgers für sein besonderes ehrenamtliches Engagement und das Essen, Trinken und Kontakte pflegen.
Den Preis für bürgerschaftliches Engagement in Form einer Miniaturausgabe der Bronzeplastik von Carin Grudda „Der kleine König“ wurde an Werner Kappesser vergeben, den meisten Ingelheimern bekannt als langjähriges Stadtratsmitglied und Beigeordneter. Er hat in den 71 Jahren seines Lebens jedoch weit mehr ehrenamtliche Arbeit geleistet: Alleine 32 Jahre war er erster Vorsitzender des Turnvereins TSG 1861 Großwinternheim, davor Kassierer und zweiter Vorsitzender. Die Mitgliederzahl des Vereins stieg in seiner „Amtszeit“ beinahe um das doppelte an. Er ist seit 1999 zweiter Vorsitzender im Stadtsportverband. Die Landesverdienstmedaille für sein Engagement war ihm bereits vor zwei Jahren verliehen worden.
Sehr ernst nimmt er auch die Fassnacht, seit Jahren moderiert er die „Alla Hopp“ Sitzung in Großwinternheim, seinem Geburtsort.
Werner Kappesser war bis zum Eintritt in die Altersteilzeit 37 Jahre lang Systemprogrammierer bei IBM, er ist verheiratet, hat einen Sohn und ein kleines Enkelkind, das er gerne betreut. In einer launigen Dankesrede ließ er einige Stationen seines ehrenamtlichen Lebens Revue passieren. Eine weitere Tradition des Karlsempfangs ist der Jahresrückblick und – Ausblick des Oberbürgermeisters.
Erfreut zeigte sich Oberbürgermeister Ralf Claus darüber, dass im letzten Jahr die großen Bauprojekte einen Riesenschritt nach vorne gegangen sind und das große Bauvorhaben „Neuer Markt“ im Zeitplan fertiggestellt werden wird. In seinem Ausblick nannte er besonders zwei wichtige Themenbereiche für das nächste Jahr, die Eingemeindung der Verbandsgemeinde Heidesheim und die große Herausforderung der Integration der Flüchtlinge.
Obwohl die Eingemeindung erst offiziell für 2019 vorgesehen ist, würden bereits jetzt schon die Weichen für eine Zusammenarbeit gestellt. Als erstes wird der Bereich der Flüchtlingsbetreuung gemeinsam gestemmt werden.
Ganz in diesem Sinn betonte er, dass Integration nur in den Kommunen gelänge. Besonders lag Oberbürgermeister Ralf Claus am Herzen, weiterhin Gesicht und Haltung den Flüchtlingen gegenüber zu zeigen. Gewalt, egal in welcher Form werde er nicht tolerieren und er rief dazu auf, die Willkommenskultur aufrecht zu erhalten.
Musikalisch wurde der Abend von den „Singoritas“ begleitet.