Gesundheitsdezernentin Heilig zur WHO-Entscheidung

Zika-Virus-Infektion

Frankfurt am Main – Aufgrund von Anfragen besorgter Bürgern sowie Medien zur Entscheidung der WHO zur Zika-Virus Infektion, einen infektiologischen Notstand auszurufen, weist die Gesundheitsdezernentin Rosemarie Heilig darauf hin, dass es für Westeuropa derzeit keine Veranlassung gäbe, Reaktionen im Sinne des Seuchenschutzes zu initiieren.

Dies betreffe auch internationale Städte wie Frankfurt, auch die besondere Situation mit einem Großflughafen ändere an dieser Einschätzung nichts. Es gibt bei uns weder das Überträger-Moskito als stabile Population, noch ist die Krankheit von Mensch zu Mensch übertragbar. Zudem ist der normale Krankheitsverlauf gutartig.

Die Weltgesundheitsorganisation hat ihre Entscheidung damit begründet, dass die panamerikanischen Staaten es damit leichter hätten, gemeinsame konzertierte Aktionen zur Bekämpfung des Moskitos, zur gesamten Statistik von Krankheitsfällen und zur Bestimmung der tatsächlich auf das Zika-Virus zurückzuführenden Zahl an Mikrozephalie bei Neugeborenen erheben zu können.

Informationen zum Zika-Virus: Gegenwärtiger Kenntnisstand

Rund 80 Prozent aller infizierten Personen sind asymptomatisch! Eine symptomatische Zika-Virus-Infektion verläuft in der Regel leicht und ist durch das akute Eintreten von Fieber, einem Hautausschlag, Gelenkschmerzen, und/oder einer Bindehautentzündung am Auge gekennzeichnet. Wesentlich seltener sind Muskel- und Kopfschmerzen sowie Erbrechen. Schwere Verläufe sind untypisch, Todesfälle, die durch das Virus bedingt sind, kommen praktisch nicht vor.

Die Häufigkeit von Zika-Virus-Infektionen bei Schwangeren ist gegenwärtig noch unbekannt, Schwangere scheinen nicht anfälliger zu sein als andere Patienten und haben auch keinen schwereren Verlauf.

Zika-Virus-Infektionen werden für ein gehäuftes Auftreten von Mikrozephalie bei Neugeborenen verantwortlich gemacht. Derzeit werden vor allem in den Medien bis zu 4.000 Fälle von Mikrozephalie bei Neugeborenen auf eine Infektion mit dem Zika-Virus zurückgeführt. Dies ist allerdings nicht gesichert – derzeit werden Studien durchgeführt, die diese Frage klären sollen.