Kreis Südliche Weinstraße: Neues Modellprojekt an der Berufsbildenden Schule Südliche Weinstraße in Edenkoben

Unterrichtsbesuch in der Holzwerkstatt. (Foto: Kreisverwaltung)
Unterrichtsbesuch in der Holzwerkstatt. (Foto: Kreisverwaltung)

Edenkoben – Seit Anfang des Schuljahres 2016/2017 bietet die Berufsbildende Schule Südliche Weinstraße am Standort Edenkoben einen über das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) finanzierten Integrationskurs als Modellprojekt für Flüchtlinge an. In Edenkoben wird dieser Integrationskurs von der ProfeS Gesellschaft für Bildung und Kommunikation mbH durchgeführt. Bei einem Vor-Ort-Termin konnten sich die Verantwortlichen nun ein Bild von diesem Angebot machen, das landesweit an bisher nur drei Schulen angeboten wird.

„Wir bahnen hier an der Südlichen Weinstraße Wege wo noch keine sind. Es zeichnet uns aus, dass wir immer in Gemeinsamkeit arbeiten und damit Modelle erproben, die später auch anderswo umgesetzt werden. Dafür danke ich allen Beteiligten – den Repräsentanten des Handwerks und der Unternehmen, dem BAMF, der Agentur für Arbeit, der ProfeS GmbH und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD)“, erläuterte Landrätin Theresia Riedmaier.

Besonderheit dieser Maßnahme ist, dass nicht mehr schulpflichtige junge Migranten und Flüchtlinge begleitend zum Integrationskurs auch einen Tag Fachpraxisunterricht zur Berufsorientierung an der BBS Südliche Weinstraße erhalten. Das heißt die Beschulung dieser Klasse obliegt an vier Tagen ProfeS und an einem Tag wöchentlich der BBS.

„Mit dieser Struktur und diesem Konzept sind wir auf einem guten und richtigen Weg, da gerade diese Zielgruppe eine Chance und ein Angebot braucht, um den Einstieg in den Beruf zu schaffen“, betonte
Beate Engelhardt-Sikora von der ADD. Gerade durch solche Kurse könnten Migranten und Flüchtlinge die Schwelle in die duale Ausbildung leichter übersteigen.

„Berufliche Qualifikation ist die Voraussetzung für gesellschaftliche Integration“, hob Martina Erzberger-Ries (ProfeS GmbH) hervor. „70% der Geflüchteten sind jünger als 30 Jahre und diese Zielgruppe braucht mehr als nur die sprachliche Entwicklung. Sie müssen Greifbares erfahren können“, so Erzberger-Ries.

Auch die Vertreter von Handwerk und Betrieben waren bei der Vorstellung des Projektes zahlreich vertreten und zeigten sich offen und engagiert den jungen Flüchtlingen Praktikamöglichkeiten an zu bieten.

In den Werkstätten der BBS können die Schülerinnen und Schüler verschiedene Berufe kennenlernen und Tätigkeiten ausprobieren. Auch ein bisschen Mathematik steht auf dem Stundenplan.
Teilnehmen an diesem Projekt dürfen nur volljährige Flüchtlinge, die über das BAMF, die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landau – Südliche Weinstraße rekrutiert und in die Maßnahme zugewiesen wurden. Zurzeit besuchen 19 Schülerinnen und Schüler den Kurs.

Das BAMF trägt die Fahrtkosten für die außerhalb von Edenkoben wohnenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer.