Deutsch-Französische Hochschule, Berlin, 26.01.2017
(v.l.) Patrick Ehret von der Kanzlei Schultze & Braun GmbH, Julia Ally und DFH-Präsidentin Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle Foto/©: Jacek Ruta /DFH

Mainz – Zwei Absolventinnen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben den Exzellenzpreis 2017 der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) erhalten.

Julia Ally erhielt die Auszeichnung für ihre hervorragende Studienleistung im deutsch-französischen Studiengang „Internationales Privatrecht und europäisches Einheitsrecht“, der von der JGU in Zusammenarbeit mit der Université de Bourgogne in Dijon angeboten wird. Kim Kristin Henningsen wurde für ihre hervorragende Leistung im trinationalen Studiengang „European Studies“ geehrt, bei dem die Universitäten in Mainz, Dijon und dem polnischen Opole kooperieren. Die beiden Preisträgerinnen konnten ihre Auszeichnung am 26. Januar in der französischen Botschaft in Berlin entgegennehmen. Insgesamt wurden neun Exzellenzpreise, dotiert mit jeweils 1.500 Euro, vergeben sowie drei Dissertationspreise und ein Ehrenpreis der Jury. Im Fall von Julia Ally wurde der Preis von der Rechtsanwaltskanzlei Schultze & Braun GmbH gefördert, im Fall von Kim Kristin Henningsen von dem Lions Club Recklinghausen und dem Lions Club de Senlis Trois Forêts.

Prof. Dr. Urs Peter Gruber, der Beauftragte des deutsch-französischen Studiengangs „Internationales Privatrecht und europäisches Einheitsrecht“, weist auf die besondere gesellschaftliche Bedeutung von deutsch-französischen Studiengängen im Bereich Rechtswissenschaften hin:

„Unser Studiengang hat zum Ziel, den europäischen Einigungsprozess aus deutsch-französischer Perspektive zu begleiten. Die Teilnehmer am Studiengang sollen bestmöglich für die Tätigkeit im deutsch-französischen Rechtsverkehr und im europäischen Binnenmarkt ausgebildet werden.“

In ihrer Arbeit zur Vollstreckbarkeit von ausländischen Schiedssprüchen habe die Preisträgerin ein praktisch bedeutsames und theoretisch anspruchsvolles Thema behandelt und hierbei in vorbildlicher Weise die deutsche, französische und US-amerikanische Rechtsprechung ausgewertet.

Deutsch-Französische Hochschule, Berlin, 26.01.2017
(v.l.) Kim Kristin Henningsen, Claudine Thiefine, ehemalige Präsidentin des Lions Clubs de Senlis Trois Forêts, und Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle, Präsidentin der DFH
Foto/©: Jacek Ruta /DFHDeutsch-Französische Hochschule, Berlin, 26.01.2017

Zum Europa-Master betont der Programmbeauftragte Prof. Dr. Arne Niemann die Besonderheit dieses Studiengangs: „In diesem landesweit einzigen trinationalen M.A. in European Studies studieren die Teilnehmer gemeinsam in den drei Städten Opole, Mainz und Dijon und erhalten nach vier Semestern die Masterabschlüsse der drei Universitäten.“ Kim Kristin Henningsen hat in ihrer M.A.-Arbeit eine aktuelle und politisch wichtige Frage untersucht: die Regelkonformität Deutschlands mit der Genfer Flüchtlingskonvention und der Einfluss der Europäischen Union auf diesen Prozess.

„Sie hat dazu eine eigenständige theoriegeleitete empirische Analyse vorgelegt und systematisch eine Vielzahl von rechtlichen Dokumenten und Expertenurteile ausgewertet, die den Zeitraum von 1993 bis 2016 abdecken“,

teilt Prof. Dr. Edeltraud Roller, die die Arbeit betreut hat, dazu mit.

Die Deutsch-Französische Hochschule zählt zu ihren wesentlichen Aufgaben das Initiieren, Koordinieren und Finanzieren von Studiengängen zwischen deutschen und französischen Partnerhochschulen. Jährlich schließen rund 1.500 Studierende erfolgreich ein von der DFH gefördertes, deutsch-französisches Studium ab. Mit einem Exzellenzpreis werden DFH-Absolventen für ihre hervorragenden deutsch-französischen Studienabschlüsse und ihre fachliche sowie interkulturelle Kompetenz ausgezeichnet.