Testfeld für vernetztes und automatisiertes Fahren

Um Fördermittel des Landes beworben

Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (Mitte) und Staatssekretär Peter Hofelich vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg (r.) beim Besuch des FZI Open House am 11. Februar 2016. Links Prof. Dr. Christoph Stiller, Direktor am FZI

Karlsruhe – Umweltfreundlich, schnell und sicher soll sie sein, die Mobilität der Zukunft. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen an Lösungen für vernetztes und automatisiertes Fahren.

Auch und gerade in Karlsruhe. Denn das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das FZI Forschungszentrum Informatik und die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft zählen zu den Hotspots auf diesem Gebiet. Ein Konsortium aus Stadt Karlsruhe, den genannten Einrichtungen und den Karlsruher Verkehrsbetrieben hat sich nun entschlossen, an der Ausschreibung des Landes Baden-Württemberg zum Aufbau eines Testfelds zum vernetzten und automatisierten Fahren teilzunehmen. Dies gab Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup im Rahmen seines Besuchs beim FZI Open House am 11. Februar 2016 bekannt.

Auch Staatssekretär Peter Hofelich (Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg) war zu diesem Tag der offenen Tür nach Karlsruhe gekommen. Er informierte sich über den aktuellen Stand des Forschungszentrums "Tech Center a-drive", das im Januar eröffnet wurde. In diesem Zentrum bündeln die Universität Ulm, das Karlsruher Institut für Technologie und das FZI ihre Kompetenzen im Bereich automatisiertes Fahren.

Für Konzeption, Planung und Ausbau des Testfelds stellt das Wirtschafts- und Finanzministerium 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit weiteren 2,5 Millionen Euro unterstützt das Land ein dazugehöriges Programm zur Forschungsförderung im Bereich Smart Mobility. Mit dem Aufbau des Testfelds soll noch dieses Jahr begonnen werden, der Betrieb soll 2017 starten.

Zentrum innovativer Mobilität

"Bis Ende April werden wir ein Konzept vorlegen und es vorher mit dem Gemeinderat abstimmen", kündigte das Stadtoberhaupt an. Und weiter: "Karlsruhe hat Mobilität von Beginn seiner Gründung an als Herausforderung angenommen. Freiherr von Drais oder Carl Benz sind hier nur zwei Beispiele. Nun ist Karlsruhe auf dem besten Weg, zum Zentrum innovativer Mobilität in Baden-Württemberg zu werden."

Das Testfeld, das dann Wissenschaft und Wirtschaft zur Verfügung stehen soll, die im Bereich automatisiertes Fahren forschen und entwickeln, muss laut Ausschreibung verkehrsberuhigte Zonen, Haltestellen, Kreuzungen, Plätze, aber auch größere Straßen, Landstraßen und Autobahnen umfassen. Um robuste und aussagekräftige Daten zu erhalten, ist das Testen autonomer Systeme im Alltagsbetrieb einer Stadt besonders wertvoll. Wenn die Karlsruher Bewerbung erfolgreich ist, wollen die Projektpartner aber nicht nur den automatisierten Individualverkehr in den Blick nehmen sondern auch automatisiertes Carsharing, automatisierte Logistik und Reinigung sowie automatisierten ÖPNV. Und auch die Interaktion Fahrzeug-Fußgänger wird nicht vergessen. Ein ganzheitlicher Ansatz also, der dazu beitragen will, Mobilität umweltfreundlicher, schneller und sicherer zu machen.