Karlsruhe: Knielinger Derbysieger – Spannung pur bis zur letzten Minute in Eggenstein

Karlsruhe-Knielingen. Wie schon in der Hin-Serie gewann der TV Knielingen auch das zweite Aufeinandertreffen mit der TG Eggenstein. Mit dem 26:24-Auswärtserfolg schoben sich die Männer aus dem Karlsruher weiter Richtung Mittelfeld der Tabelle. Das Spiel wurde von beiden Teams sehr fair bestritten. Nur vier Zeitstrafen gab es den 60 Spielminuten.

Der Lauf des TV Knielingen in der Handball-Badenliga geht weiter. Mit diesem Erfolg dokumentierte die Mannschaft von Trainer Erkan Öz nachhaltig, dass sie den „Auswärtsfluch“ besiegt hat und auch in fremder Halle nicht mehr zu unterschätzen ist. Immerhin holte man inzwischen sechs Punkte auswärts.

Nach den guten Leistungen seit Jahresbeginn im Rücken gingen die Öz-Schützlinge entsprechend motiviert zu Werke. Schnelle Tore sorgten für eine 4:2-Führung bereits nach fünf Spielminuten. Den Vorsprung baute der TVK dann auf vier Treffer aus. So dokumentierte die Anzeigetafel das 4:8-Zwischenergebnis aus Sicht der Hausherren. Danach leisteten sich die Knielinger allerdings einige Aktionen, die TVK-Trainer Erkan Öz sicher nicht begeister aufgenommen hat. Der TVK traf das Tor nicht mehr so treffsicher und war in der Defensive auch nicht mehr ganz so aufmerksam. Irgendwann wollte niemand mehr die vergebenen freien Torchancen der Männer in den gelb-schwarzen Trikots zählen. So glichen die Männer in der grünen Trikots nicht nur aus, sonder führten gar in Minute 27 mit 13:12. Die Knielinger kamen aber noch vor der Pause zurück. Knielingens Vollbluthandballer Jochen Rabsch, der einen guten Tag erwischte, markierte die nicht unverdiente Pausenführung (14:13).

Die Gäste aus der Fächerstadt hatten nun auch den besseren Start in die zweite Spielhälfte. Sven Walther stellte bereits nach etwas mehr als zwei Minuten einen Dreitorvorsprung her (16:13). Mit einer taktische Umstellung auf die 6:0-Abwehrvariante hoffte Erkan Öz nun etwas mehr Stabilität seiner Defensive, was sich im Laufe des Spiels als ein Erfolgsfaktor herausstellen sollte. Allerdings waren die Knielinger Würfe auf den TGE-Kasten nicht mehr so erfolgreich wie gewünscht. Vielleicht hatten die TVK-Angreifer ihr Zielwasser bereits heraus geschwitzt. Quittung war nicht nur der Eggensteiner Ausgleich 16:16, sondern durch einen 7:0-Lauf plötzlich eine klare Führung der Hausherren (20:16). Erkan Öz nahm sich seine Jungs in der folgenden Auszeit zur Brust und das hatte wohl die erhoffte Wirkung. Nun agierte die Knielinger Abwehr wieder sehr kompromisslos und lies nur noch wenig anbrennen. Den Rest erledigte Torhüter Felix Schucker, der in den in den entscheidenden Spielsituationen überragende Reflexe zeigte. Fünf TVK-Tore in Serie ohne Gegentor wendeten das Blatt und die Knielinger waren wieder im Spiel. Nach dem 21:20 von Benedikt Hettich war die Messe zwar noch nicht gelesen, aber die Mannschaft von TGE-Coach Marc Sauter lief nun dem Rückstand hinterher als noch knapp zehn Minuten zu spielen waren. Dem TVK gelang es jeweils ein Tor vorzulegen. Als den Knielingern Sven Walther und Fabian Meinzer die Tore zum 24:23 und 25:23 gelangen, war dies ein Big Point dreieinhalb Minuten vor dem Ende der Begegnung. In der Schlussminute nutzte dann Sorin Dinescu noch einen Ballgewinn in der Abwehr und markierte souverän im Gegenstoß den 26:24-Endstand.

TVK-Coach Erkan Öz lobte zunächst einmal einen seiner Jungs ausdrücklich: „Felix Schucker im Tor wird immer besser. Er hält entscheidende Bälle und hilft uns sehr. Das hat man heute gerade in der Schlussphase gesehen.“ Für den Erfolg macht er auch eine taktische Umstellung in der Abwehr währen der zweiten Spielhälfte mitverantwortlich: „Die Umstellung auf 6:0 war ein Schlüssel zum Auswärtssieg. Die Einstellung meiner Spieler war sehr gut, auch nachdem wir vier Tore hinten lagen. Alle kämpfen um jeden Ball. Teilweise haben wir aber auf der rechten Abwehrseite zu defensiv agiert und damit dem Gegner die eine oder andere Möglichkeit angeboten. Im Angriff waren die Jungs nicht effizient genug, sonst hätten wir das Spiel früher entscheiden können. So viele freie Würfe zu vergeben, nervt mich schon etwas. Durch die taktische Umstellung, auch im Angriff mit zwei Kreisläufern zu spielen, haben wir dann aber wieder Fahrtwind bekommen.“

Nach dem Derby ist vor dem Derby. Bereits am kommenden Samstag (20 Uhr) kommt die SG Stutensee/Weingarten nach Knielingen. Dabei dürfte das Hinrundenspiel in Weingarten noch in unguter Erinnerung bei Fans und Mannschaft des TVK sein. „Oh ja, da haben wir in der ersten Halbzeit ganze vier Tore geworfen. Da erwarte ich mir am Samstag schon etwas mehr.“, erklärt Erkan Öz und ist dann sehr eindeutig, wenn er sagt: „Da haben wir noch etwas gut zu machen. Entsprechend wird meine Mannschaft auftreten.“

Info:

TV Knielingen: Felix Schucker (Tor), Lukas Metzger, Benedikt Hettich (4), Sorin Dinescu (1), Dennis Estedt (3/1), Julian Oberst (4), Fabian Meinzer (3), Sven Walther (5/2), Jochen Rabsch (1), Simon Rabsch (3), Lukas Hepperle, Lukas Waldmann (2).