Karlsruhe: GEQUOS ziehen knapp den Kürzeren – Hart umkämpfte Partie gegen Spitzenreiter Schwenningen

Elnis Prasovic allein gegen alle (Foto: KIT SC GEQUOS/Denny Möller)
Elnis Prasovic allein gegen alle (Foto: KIT SC GEQUOS/Denny Möller)

Karlsruhe – Es waren ein paar Kleinigkeiten und kurze Schwächephasen, die am Ende den Unterschied ausgemacht haben. Die KIT SC GEQUOS haben in einem mitreißenden und intensiven Topspiel gegen die wiha Panthers Schwenningen den Sieg knapp verpasst. Im Duell zweier Mannschaften auf Augenhöhe hatten die Gäste vor knapp 400 Zuschauern in der Schlussphase den längeren Atem und setzten sich mit 73:83 (41:50) durch. „Ich bin enttäuscht, aber nicht unzufrieden“, sagt GEQUOS-Headcoach Jaivon Harris. „Wir standen 40 Minuten unter Druck und haben gut dagegen gehalten. In der ersten Halbzeit haben wir zu viel zugelassen. Damit hatten wir bis zum Ende zu kämpfen.“

Schon in den ersten Minuten entwickelte sich ein Basketball-Spiel mit vielen Emotionen und viel Intensität. Besonders im Angriff waren sowohl die GEQUOS als auch die Panthers sofort da. Fünf Zähler von Luka Drezga zur 5:2-Führung konterten die Gäste durch Sergey Tsvetkov und Miklos Fekete zum 5:7. Die Tiefe des Schwenninger Kaders bekamen die Karlsruher schon Mitte des ersten Viertels zu spüren. Backup-Center Davor Barovic erkämpfte seinem Team durch vier Punkte in Folge den ersten kleinen Vorteil (9:13, 5.). Die Antwort der GEQUOS: Zwei Freiwürfe von Drezga und ein Dreier von Benjamin Kaufhold – 14:13. Insgesamt wechselte im ersten Abschnitt gleich vier Mal die Führung, vier Mal stand es Unentschieden. Erst 20 Sekunden vor Schluss folgte eine dieser Kleinigkeiten, die am Ende spielentscheidend sein sollten: Die GEQUOS verpassten den Rebound nach einem vergebenen Freiwurf, dann leisteten sie sich einen Ballverlust, den die Panthers per Dunking mit der Schlusssirene in Punkte ummünzten. Statt 20:21 stand es aus Sicht der Karlsruher nach dem ersten Abschnitt 20:25.

Im zweiten Viertel brauchten die GEQUOS einige Zeit, um sich von diesem Rückschlag zu erholen. Vier Minuten lang liefen sie einem Rückstand von vier bis acht Punkten hinterher. Dann setzte Alex Rüeck mit einem verwandelten Dreier zum 31:35 ein Zeichen. Durch einen Korbleger von Center Denis Vrsaljko war die Partie wenige Sekunden später wieder völlig offen. Die Schwenninger Offensive bekamen die Karlsruher allerdings während der gesamten ersten Halbzeit nicht in den Griff, vor allem das Umschaltspiel nach Ballverlusten oder Rebounds war ein Knackpunkt. 60 Sekunden vor der Pause liefen sie fünf Punkten Rückstand hinterher. Und erneut leisteten sie sich in der Schlussphase wichtige Fehler: Aus einem vergebenen Korbleger und einem Ballverlust der GEQUOS machten die Panthers vier Punkte und gingen mit 50:41 in die Kabine.

Mit viel Energie und Kampfgeist kamen die Hausherren im dritten Viertel zurück aufs Feld. Vrsaljko und Elnis Prasovic verkürzten direkt auf 45:50. Es war eine Phase, in der die Panthers ihre Qualität und ihr Talent unterstrichen: Nach zwei sehenswerten Spielzügen war der alte Abstand wieder hergestellt (45:54). Doch auch die GEQUOS zeigten ein ums andere Mal, was in ihnen steckt. Trotz konstant großen Drucks auf Guard Miguel Cardoso und das Aufbauspiel gelang es immer wieder, freie Werfer an der Dreierlinie zu finden. Und die nutzen ihre Chancen und knabberten den Vorsprung der Gäste langsam ab. Erst Kaufhold (48:56), dann Drezga (54:58) und schließlich Cardoso (58:61) trafen aus der Distanz. Vrsaljko brachte sein Team mit zwei Freiwürfen sogar auf 60:61 heran (28.), dann folgte erneut ein Knackpunkt: Zwei Chancen zur Führung ließen die GEQUOS liegen, ehe Fekete und Kristyan Borisov den 60:64-Zwischenstand nach drei Vierteln besorgten.

Im letzten Abschnitt dominierten auf beiden Seiten die Defensivreihen. Beide machten viel Druck, ließen kaum freie Würfe zu. Nach knapp vier Minuten standen sowohl bei den GEQUOS als auch bei den Panthers gerade einmal zwei weitere Zähler auf dem Bogen. Eine wildes Dreipunktspiel von Fekete ließ den Vorsprung der Gäste in dieser wichtigen Phase auf sieben Punkte anwachsen. Die Karlsruher agierten teilweise ein wenig hektisch und ließen so Chancen liegen. Beim Stand von 64:73 knapp fünf Minuten vor Schluss nahm Harris eine Auszeit. Durch ein Dreipunktspiel brachte Drezga die GEQUOS auf 67:73 heran – mit einem Dreierversuch und einem Korbleger scheiterte er in den nächsten 60 Sekunden aber knapp. In der Schlussphase konnten sich die Gäste auf ihre Routiniers verlassen. Edin Alispahic traf zweimal aus der Mitteldistanz, Fekete per Korbleger. Zwar gaben die Karlsruher nicht auf, verkürzten durch zwei Korbleger von Prasovic nochmal auf 73:79 – doch in den letzten 40 Sekunden war nichts mehr zu holen.

„Natürlich sind wir enttäuscht. Wir gehen immer aufs Feld um zu gewinnen“, sagt GEQUOS-Headcoach Jaivon Harris. „Aber heute konnten wir das mit erhobenem Haupt verlassen. Schwenningen hat das Talent eines höherklassigen Teams, sie haben eine tiefe Bank und bestrafen kleine Fehler. Davon haben wir unter Druck ein paar zu viele gemacht. Trotzdem war es ein gutes Spiel, das wir vor allem in der ersten Halbzeit verloren haben.“

Für die GEQUOS geht es in der nächsten Woche weiter mit dem Regionalliga-Klassiker beim MTV Stuttgart. In zwei Wochen gastiert ProB-Absteiger Saarlouis in Karlsruhe.

Infobox:

Punkte GEQUOS: Vrsaljko 17 / 11 Reb, Drezga 17, Cardoso 16 / 9 As, Kaufhold 11 / 3 Dreier, Prasovic 9, Rüeck 3